Aktuelle Frage einer Nestbeobachterin: "Wundert sich denn keiner, daß in B1 das Weibchen immer noch erfolglos die drei Eier bebrütet?? Gruß Nina"
Das ist allerdings eine Frage, die uns mittlerweile auch ziemlich beschäftigt...! ;-)
Dazu ein paar kurze Anmerkungen: die Eier im Nest auf der Storchenscheune wurden bekanntlich vom 30.3. bis zum 5.4. gelegt. Insgesamt waren es nur 4 Eier, das kam beim alten, eingespielten und sehr erfolgreichen Paar in den letzten Jahren nie vor. "Normal" sind bei uns 5er-Gelege. Wir vermuten, dass es sich bei beiden Störchen um Erstbrüter handelt (wir warten noch auf die Rückmeldung der Vogelwarte, wann und wo das beringte Männchen geboren wurde). Beim Weibchen kann man nur aufgrund des späten Ablagetermins mutmaßen, dass es sich um einen noch recht jungen Storch handelt. Als Faustregel gilt: je älter das Weibchen, desto früher der Beginn der Eiablage.
Auffallend war, dass das Paar erst sehr spät mit dem dauerhaften Brüten begonnen hat, das Wetter war in dieser Zeit sehr kühl. Das verzögert den Schlupf event. um einen oder gar zwei Tage. Ein Ei ist verschwunden, es liegen seit längerer Zeit nur noch Drei im Nest. Warum und wohin es verschwunden ist, wissen wir leider nicht. Kämpfe ums Nest gab es nicht mehr, eventuell wurde ein Ei "bei einer zu stürmischen Spät-Kopulation zerdeppert"? Wenn nun dieses verschwundene Ei ausgerechnet das zuerst abgelegte Ei gewesen sein sollte, dann kann das bedeuten:
Das zweite Ei wurde am 1. April gelegt, der Schlupf war daher ab dem 5. Mai zu erwarten. Vielleicht sind unbefruchtete Eier dabei? Wir wissen es nicht. Als stille Naturbeobachter müssen wir wieder mal Geduld lernen...
Warten bewirkt, daß die Zeit nicht zu rasch vergeht.
Walter Ludin, (*1945), Schweizer Journalist, Redakteur, Aphoristiker und Buchautor
Geduld ist das Vertrauen, daß alles kommt, wenn die Zeit dafür reif ist.
Andreas Tenzer, (*1954), deutscher Philosoph und Pädagoge
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen