Samstag, 28. März 2009
B1: Paarbindung festig sich...
Das Weibchen scheint langsam "aufzuwachen": bislang schien eine ihrer ganz großen Vorlieben zu sein, mit geschlossenen Augen auf dem Nest zu dösen. Das Männchen passt allerdings wunderbar zu ihr: auch er hat mitunter großen Spass an einem Leben im Energiesparmodus. Bleibt zu hoffen, dass der Frühling ihre Lebensgeister bald allumfassend zum Pulsieren bringt... ;-)
... zum Beispiel so wie hier
Bezüglich der Ringnummern harmonieren die Beiden eh prächtig: beide ELSA-Ringe werden oben links getragen und die Nummern unterscheiden sich nur durch eine Ziffer. Mit A44 beginnt die Ringnummer beim Weibchen, mit A42 beim Männchen. In den hochaufgelösten Bildern kann man das unter günstigen Bedingungen erkennen:
Die Ringnummer beim Weibchen: es geht los mit A44.
Unterscheidungsmerkmale beim Männchen: die mittlerweile abheilende Verletzung unterhalb des rechten Auges (recht kräftiger dunkler Strich) sowie eine Ringnummer, die mit A42 beginnt...
B1: Etwas polstern kann nicht schaden...
Am 26.3. wird zum ersten Mal zaghaft - aber deutlich erkennbar - die Nestmitte ausgepolstert. Welcher der beiden Partner diese epochale Initiative ergriffen hat, bleibt für uns Betrachter im Verborgenen. Auch wird offenbar immer öfter mal kurz zur Probe gelegen. Allerdings dürfte sich der Komfort wegen der großen Übermacht grober Zweige noch stark in Grenzen halten. Aber bestimmt dringt diese launige Lebensweisheit noch zum jungen Storchenpaar durch: "Bette dich weich, so ruhst du nicht hart."
Lagen bis vor Kurzem die Zweige noch kreuz und quer im Nest, so ist das Ganze jetzt schon etwas mehr geordnet: die Kreisform dominiert langsam aber sicher das frühere Chaos. So wird das eine runde Sache.
Die räumliche Koordination der Schnäbel ist noch ausbaufähig, aber immerhin: es geht eindeutig vorwärts!
Lagen bis vor Kurzem die Zweige noch kreuz und quer im Nest, so ist das Ganze jetzt schon etwas mehr geordnet: die Kreisform dominiert langsam aber sicher das frühere Chaos. So wird das eine runde Sache.
Die räumliche Koordination der Schnäbel ist noch ausbaufähig, aber immerhin: es geht eindeutig vorwärts!
Donnerstag, 26. März 2009
Warum tut sich in manchen Nestern noch gar nichts?
Während beim über viele Jahr erfolgreich brütenden Weibchen im Nest am Bornheimer Sportplatz das Gelege schon vollständig ist, tut sich in anderen Nestern noch überhaupt gar nichts. "Das ist ja merkwürdig, da stimmt doch was nicht" - so könnte man als stiller Beobachter denken. Noch nicht mal mit dem Nestbau wurde in einem nennenswerten Umfang begonnen. So zum Beispiel auf dem Dachnest der Storchenscheune.
Klickbild: schon 5 Eier im Nest am Sportplatz. Das Nest gehört zu einer erfahrenen Brutstörchin (ca. 8 Jahre alt)
Klickbild: hier sind wahrscheinlich potentielle Erstbrüter am Werk und "gut Ding braucht gut Weil'"...
Je älter die Störchin, desto früher legt sie das erste Ei
Prinzipiell gilt: je älter die Störchin, desto früher legt sie in der nächsten Brutsaison das erste Ei. Im Laufe ihres Lebens kann sich dieser Termin durchaus um 2 Monate nach vorne verschieben! Allerdings kann es natürlich durch verschiedene Umstände kleine Abweichungen von diesem Schema geben. Dabei wird dieser Termin der Ei-Erstablage wohl auch - oder gar weitgehend - hormonell gesteuert.
Sollte es sich beim Paar auf der Storchenscheune um Erstbrüter handeln, so könnte das Weibchen mit sehr hoher Wahrscheinlichket gar nicht früher mit der Eiablage beginnen. Selbst wenn das Nest schon seit langem "in Eigenbesitz" wäre und das sonstige Umfeld optimal wäre.
Auf unserer Webseite gibt es in einer der Publikationen (pdf-Dokument, ca. 2 MB) auf Seite 182 auch zu diesem Thema interessante Daten:
"Bewässerungsmanagement für den Weißstorch (Ciconia ciconia L.) in der Queichniederung bei Landau in der Pfalz" von Michael FANGRATH & Pirmin HILSENDEGEN
Wer die Veröffentlichungen noch nicht kennt, kann sich mit der Lektüre gerne einer Fortbildungsmaßnahme in Sachen Weißstorch-Biologie unterziehen ;-)
Klickbild: schon 5 Eier im Nest am Sportplatz. Das Nest gehört zu einer erfahrenen Brutstörchin (ca. 8 Jahre alt)
Klickbild: hier sind wahrscheinlich potentielle Erstbrüter am Werk und "gut Ding braucht gut Weil'"...
Je älter die Störchin, desto früher legt sie das erste Ei
Prinzipiell gilt: je älter die Störchin, desto früher legt sie in der nächsten Brutsaison das erste Ei. Im Laufe ihres Lebens kann sich dieser Termin durchaus um 2 Monate nach vorne verschieben! Allerdings kann es natürlich durch verschiedene Umstände kleine Abweichungen von diesem Schema geben. Dabei wird dieser Termin der Ei-Erstablage wohl auch - oder gar weitgehend - hormonell gesteuert.
Sollte es sich beim Paar auf der Storchenscheune um Erstbrüter handeln, so könnte das Weibchen mit sehr hoher Wahrscheinlichket gar nicht früher mit der Eiablage beginnen. Selbst wenn das Nest schon seit langem "in Eigenbesitz" wäre und das sonstige Umfeld optimal wäre.
Auf unserer Webseite gibt es in einer der Publikationen (pdf-Dokument, ca. 2 MB) auf Seite 182 auch zu diesem Thema interessante Daten:
"Bewässerungsmanagement für den Weißstorch (Ciconia ciconia L.) in der Queichniederung bei Landau in der Pfalz" von Michael FANGRATH & Pirmin HILSENDEGEN
Wer die Veröffentlichungen noch nicht kennt, kann sich mit der Lektüre gerne einer Fortbildungsmaßnahme in Sachen Weißstorch-Biologie unterziehen ;-)
Mittwoch, 25. März 2009
Der Senderstorch macht eine Morgenreise
Wir haben mal wieder Daten vom Senderstorch bekommen: am Morgen des 21. März macht er eine nette Reise vom Pfälzerwald bis rüber nach Baden-Würtemberg:
Klickbild: die eingezeichnete Linie hat aber absolut gar nichts mit irgendeiner Flugroute zu tun, hier haben wir einfach nur die Entfernung ausgemessen (ca. 30 km Luftlinie, bei einer entsprechenden Thermik-Wetterlage ein Klacks für einen Weißstorch).
Um 10.22 Uhr befindet sich der Storch noch auf einer netten Wiese (mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine ehemalige Wässerwiesen) mitten im Pfälzerwald bei Ramberg. Das ist ca. 10 km von Bornheim entfernt. Luftlinie, wie es sich für einen Storch auf Reisen gehört. Und genau 66 Minuten später hat der Storch die halbe Rheinebene durchquert und befindet sich in Huttenheim. Bei den Nachbarn in Baden-Würtemberg. Hier kennt er sich gut aus, alte Geschichten aus der Jugendzeit: 8 km nördlich von dieser Stelle ist er 2004 aus dem Ei geschlüpft und wurde am 21. Juni beringt. Hier hat er seine ersten größeren Ausflüge gemacht, die Rheinebene kennt er bestimmt wie seine Westentasche (wenn er eine hätte).
Wie man sieht hat ein Storch durchaus seine netten Abwechselungen: um 1/2 11 schreitet er noch über eine schöne Wiese im Pfälzerwald (wahrscheinlich für's Frühstück) und eine Stunde später überfliegt man den Rhein, um mal wieder in der alten Heimat vorbeizuschauen...
Und vielleicht eine Stunde später steht er wieder ganz unschuldig auf dem Nest an der Straße in Bornheim und keiner ahnt, was Meister Adebar an diesem Tag schon für tolle Sachen erlebt hat.
Klickbild: die Wiese bei Ramberg, Größe ca. 25 Hektar. Da käme man ohne die Senderinfos bestimmt nicht drauf, dass der Bornheimer Storch auch solche Wiesenräume im Pfälzerwald nutzt!
Allerdings muss man noch dazu sagen, dass wir keine Infos über die Aufenthaltshöhe bekommen, sondern nur eine reine Positionsmeldung. Ob der Sender auch Höhendaten liefert? Im GPS-Signal sollte das enthalten sein. Es könnte also auch so gewesen sein, dass der Storch nur hoch oben über der Wiese in der Thermik gekreist ist. Aber weil die Geschichte so viel schöner klingt, nehmen wir jetzt mal an, dass er hier tatsächlich langspaziert ist ;-)
Und es ist zu hoffen, dass der verrutschte Sender keine verrutschten Positionsdaten übermittelt...
Klickbild: die eingezeichnete Linie hat aber absolut gar nichts mit irgendeiner Flugroute zu tun, hier haben wir einfach nur die Entfernung ausgemessen (ca. 30 km Luftlinie, bei einer entsprechenden Thermik-Wetterlage ein Klacks für einen Weißstorch).
Um 10.22 Uhr befindet sich der Storch noch auf einer netten Wiese (mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine ehemalige Wässerwiesen) mitten im Pfälzerwald bei Ramberg. Das ist ca. 10 km von Bornheim entfernt. Luftlinie, wie es sich für einen Storch auf Reisen gehört. Und genau 66 Minuten später hat der Storch die halbe Rheinebene durchquert und befindet sich in Huttenheim. Bei den Nachbarn in Baden-Würtemberg. Hier kennt er sich gut aus, alte Geschichten aus der Jugendzeit: 8 km nördlich von dieser Stelle ist er 2004 aus dem Ei geschlüpft und wurde am 21. Juni beringt. Hier hat er seine ersten größeren Ausflüge gemacht, die Rheinebene kennt er bestimmt wie seine Westentasche (wenn er eine hätte).
Wie man sieht hat ein Storch durchaus seine netten Abwechselungen: um 1/2 11 schreitet er noch über eine schöne Wiese im Pfälzerwald (wahrscheinlich für's Frühstück) und eine Stunde später überfliegt man den Rhein, um mal wieder in der alten Heimat vorbeizuschauen...
Und vielleicht eine Stunde später steht er wieder ganz unschuldig auf dem Nest an der Straße in Bornheim und keiner ahnt, was Meister Adebar an diesem Tag schon für tolle Sachen erlebt hat.
Klickbild: die Wiese bei Ramberg, Größe ca. 25 Hektar. Da käme man ohne die Senderinfos bestimmt nicht drauf, dass der Bornheimer Storch auch solche Wiesenräume im Pfälzerwald nutzt!
Allerdings muss man noch dazu sagen, dass wir keine Infos über die Aufenthaltshöhe bekommen, sondern nur eine reine Positionsmeldung. Ob der Sender auch Höhendaten liefert? Im GPS-Signal sollte das enthalten sein. Es könnte also auch so gewesen sein, dass der Storch nur hoch oben über der Wiese in der Thermik gekreist ist. Aber weil die Geschichte so viel schöner klingt, nehmen wir jetzt mal an, dass er hier tatsächlich langspaziert ist ;-)
Und es ist zu hoffen, dass der verrutschte Sender keine verrutschten Positionsdaten übermittelt...
Sonntag, 22. März 2009
Neues vom Senderstorch
In der Nähe der Bornheimer Storchenscheune hält sich immer noch der "Senderstorch" auf. Er wurde am 14. November 2008 von einem französischen Wissenschaftler an einer Mülldeponie eingefangen und mit einem 45 Gramm leichten Sender "ausgerüstet" (nach meinen bisherigen Infos ein PTT-100 Argos/GPS Solar Transmitter). Die Besenderung erfolgte offenbar im Rahmen eines französischen Forschungsprojekts über die sog. "Müllstörche". Müllkippen sind zwar denkbar unromantische Orte, für nicht wenige Weißstörche aber hochgradig lohnende Nahrungsquellen im Überwinterungsquartier.
Bis ca. Mitte Februar lieferte der Sender perfekte Daten vom Aufenthaltsort des Storches, dann verrutschte die Haltekonstruktion (mit Bändern) und seitdem hängt das Teil an der rechten Körperseite herum:
Klickbilder - vielen Dank an Norbert Gladrow!
Die recht lange Antenne und die losen Haltebänder sind gut zu erkennen. Die Energieversorgung des Senders wird von Solarzellen unterstützt. Durch die schräge Position dürfte die Leistung der Solarzellen wesentlich geringer sein, als zum ordnungsgemäßen Betrieb der Anlage erforderlich.
Nach einem Besuch des betreuenden franz. Wissenschaftlers am verg. Samstag in Bornheim wurde das weitere Vorgehen besprochen: in Absprache mit der oberen Naturschutzbehörde (SGD SÜD) soll der Storch von seinem Sender befreit werden. Das gezielte Einfangen eines bestimmten Vogels braucht allerdings sehr viel Erfahrung und Wissen um das Verhalten des Tieres und stellt sich bei weitem nicht so einfach dar, wie man es sich als Laie vorstellt.
Da der Storch allerdings schon eine klare Horst- und Partnerbindung eingegangen ist und das Brutgeschäft unmittelbar vor der Tür steht, wird das mitunter stressige Einfangen verschoben werden müssen. Kein einfacher Fall...
Klickbild: zwischen dem 11. und 13. Februar hielt sich der Storch mehrmals in einem ganz bestimmten Bereich der Offenbacher Niederwiesen auf.
Klickbild: einige bevorzugte Bornheimer Aufenthaltsorte zwischen dem 12. und 14. Februar. Sie sind fast immer einem bestimmten Nest zuzuordnen. Aus dieser Zeit stammt ==> der erste Eintrag im NestTelegramm zu diesem Storch.
Bis ca. Mitte Februar lieferte der Sender perfekte Daten vom Aufenthaltsort des Storches, dann verrutschte die Haltekonstruktion (mit Bändern) und seitdem hängt das Teil an der rechten Körperseite herum:
Klickbilder - vielen Dank an Norbert Gladrow!
Die recht lange Antenne und die losen Haltebänder sind gut zu erkennen. Die Energieversorgung des Senders wird von Solarzellen unterstützt. Durch die schräge Position dürfte die Leistung der Solarzellen wesentlich geringer sein, als zum ordnungsgemäßen Betrieb der Anlage erforderlich.
Nach einem Besuch des betreuenden franz. Wissenschaftlers am verg. Samstag in Bornheim wurde das weitere Vorgehen besprochen: in Absprache mit der oberen Naturschutzbehörde (SGD SÜD) soll der Storch von seinem Sender befreit werden. Das gezielte Einfangen eines bestimmten Vogels braucht allerdings sehr viel Erfahrung und Wissen um das Verhalten des Tieres und stellt sich bei weitem nicht so einfach dar, wie man es sich als Laie vorstellt.
Da der Storch allerdings schon eine klare Horst- und Partnerbindung eingegangen ist und das Brutgeschäft unmittelbar vor der Tür steht, wird das mitunter stressige Einfangen verschoben werden müssen. Kein einfacher Fall...
Klickbild: zwischen dem 11. und 13. Februar hielt sich der Storch mehrmals in einem ganz bestimmten Bereich der Offenbacher Niederwiesen auf.
Klickbild: einige bevorzugte Bornheimer Aufenthaltsorte zwischen dem 12. und 14. Februar. Sie sind fast immer einem bestimmten Nest zuzuordnen. Aus dieser Zeit stammt ==> der erste Eintrag im NestTelegramm zu diesem Storch.
Freitag, 20. März 2009
Holzauge ist wachsam
Der im Kampf nahe am Auge getroffene Storch (links, es ist ein Männchen) ist offenbar noch mal glimpflich davon gekommen: in diesem Video ist gut zu sehen, wie er mit der betroffenen Seite nach oben schaut, als ein Storch übers Nest fliegt.
Im Video ist das typische Drohverhalten auf Weißstorchart zu sehen: man macht sich "dick", pumpt mit den Flügeln etc., damit bloß kein Kontrahent auf die Idee kommt, auf dem Nest zu landen. Das Video wurde gestern aufgenommen (Danke an M. Fangrath!).
Das Weibchen hat bis jetzt noch keine große Paar- bzw. Nestbindung entwickelt. Sie hatte beim Beginn des Kampfes sofort das Feld geräumt, sodass ihr "Vielleicht-Ehemann" um ein Haar im Kampf ein Auge verloren hätte. Aber immerhin, er hat den Kampf gewonnen und darf sich jetzt als moralischer Sieger und amtlicher Storchenheld fühlen ;-)
Aber wer weiß, wer sich sonst noch so für's Nest interessieren wird. Es werden noch einige Störche aus dem Süden zurückkommen...
Im Video ist das typische Drohverhalten auf Weißstorchart zu sehen: man macht sich "dick", pumpt mit den Flügeln etc., damit bloß kein Kontrahent auf die Idee kommt, auf dem Nest zu landen. Das Video wurde gestern aufgenommen (Danke an M. Fangrath!).
Das Weibchen hat bis jetzt noch keine große Paar- bzw. Nestbindung entwickelt. Sie hatte beim Beginn des Kampfes sofort das Feld geräumt, sodass ihr "Vielleicht-Ehemann" um ein Haar im Kampf ein Auge verloren hätte. Aber immerhin, er hat den Kampf gewonnen und darf sich jetzt als moralischer Sieger und amtlicher Storchenheld fühlen ;-)
Aber wer weiß, wer sich sonst noch so für's Nest interessieren wird. Es werden noch einige Störche aus dem Süden zurückkommen...
Donnerstag, 19. März 2009
Augenblick...
Heute morgen per digitalem Tele aufgenommen:
Die Mannschaft in der Storchenscheune wird heute versuchen, mit einem guten Spektiv die rechte Kopfseite genau anzuschauen. Beim Video meint man ein Auge zu erkennen.
Nach eine Anmerkung zum gestrigen Kampf, den Michael Fangrath von der Straße aus beobachtet hat: die beiden Männchen (wir kennen beide Kontrahenten durch Ringablesung) waren wie im Bildbeitrag weiter unten zu sehen in einer "Schnabel um Hals"-Situation. Dann rutschte der umklammerte Storch mit seiner Schnabelspitze immer weiter höher am Hals des Gegners um dann punktgenau in unmittelbarer Nähe des Auges "einzufädeln". Die Schnabelspitze soll dabei sichtbar einige Zentimeter eingedrungen sein und (vorsicht- jetzt wird's unappetitlich) man soll deutlich gesehen haben, wie irgendetwas herausspritzte (uäähhh- gumpf....). Kurze Zeit später ist der getroffene Storch vom Nest + Dach heruntergerutscht und etwas unsanft (aber wohl ohne Folgeverletzung) im Hof gelandet. Als Leute näher kamen, sei er wieder aufgeflogen und kurze Zeit später im Nest gelandet.
Die beiden Kopfhälften im Direktvergleich. Der Pfeil zeigt auf eine mutmaßliche Einstichstelle.
Die Mannschaft in der Storchenscheune wird heute versuchen, mit einem guten Spektiv die rechte Kopfseite genau anzuschauen. Beim Video meint man ein Auge zu erkennen.
Nach eine Anmerkung zum gestrigen Kampf, den Michael Fangrath von der Straße aus beobachtet hat: die beiden Männchen (wir kennen beide Kontrahenten durch Ringablesung) waren wie im Bildbeitrag weiter unten zu sehen in einer "Schnabel um Hals"-Situation. Dann rutschte der umklammerte Storch mit seiner Schnabelspitze immer weiter höher am Hals des Gegners um dann punktgenau in unmittelbarer Nähe des Auges "einzufädeln". Die Schnabelspitze soll dabei sichtbar einige Zentimeter eingedrungen sein und (vorsicht- jetzt wird's unappetitlich) man soll deutlich gesehen haben, wie irgendetwas herausspritzte (uäähhh- gumpf....). Kurze Zeit später ist der getroffene Storch vom Nest + Dach heruntergerutscht und etwas unsanft (aber wohl ohne Folgeverletzung) im Hof gelandet. Als Leute näher kamen, sei er wieder aufgeflogen und kurze Zeit später im Nest gelandet.
Die beiden Kopfhälften im Direktvergleich. Der Pfeil zeigt auf eine mutmaßliche Einstichstelle.
Drittes Ei im Sportplatznest
Klickbild
Aktuell ist diese Kamera zwar nicht online, aber wir verfolgen die Geschehnisse in diesem Nest trotzdem aufmerksam: im Nest am Sportplatz Bornheim ist heute Nacht das dritte Ei gelegt worden:
Mittwoch, 18. März 2009
Im Kampf ein Auge verloren?
Heute Mittag kam es auf dem Dach der Storchenscheune zu einem Kampf. Nach den ersten Eindrücken mit Fernglas bzw. Spektiv hat einer der beiden Störche dabei offenbar sein rechtes Auge verloren. Traurig... :-(
Unmittelbar nach dem Treffer fiel/rutschte der Vogel vom Nest über's Dach in den Hof, flog aber gleich wieder los und kehrte kurze Zeit später auf's Nest zurück.
Klickbild: mitten im Kampf. Der Storch, der kurze Zeit später sein Auge verliert, hat hier noch den Hals des Gegners fest im Schnabel.
Unmittelbar nach dem Treffer fiel/rutschte der Vogel vom Nest über's Dach in den Hof, flog aber gleich wieder los und kehrte kurze Zeit später auf's Nest zurück.
Klickbild: mitten im Kampf. Der Storch, der kurze Zeit später sein Auge verliert, hat hier noch den Hals des Gegners fest im Schnabel.
Samstag, 14. März 2009
Kampfmethoden
Im Bornheimer Nest am Sportplatz kam es vorgestern zur Anwendung ungewöhnlicher Kampfmittel: die langjährige Brutstörchin zeigt, dass ein Storchenschnabel nicht nur als gefährliche Stichwaffe, sondern auch als effektvolle Zange im mehrminütigen Haltegriff zum Einsatz kommen kann:
Klickbild
Der umklammerte Storch besaß die Dreistigkeit mitten im Kampf zu klappern, als ein Anderer in der Nähe losklapperte! Die Brutstörchin hat beim Kampf eine Wunde am Flügelansatz davon getragen.
Die Videoaufnahme stammt von Michael Fangrath, vielen Dank!
Und so sah es gerade eben auf dem Nest aus, "Sie" steht links:
Klickbild
Klickbild
Der umklammerte Storch besaß die Dreistigkeit mitten im Kampf zu klappern, als ein Anderer in der Nähe losklapperte! Die Brutstörchin hat beim Kampf eine Wunde am Flügelansatz davon getragen.
Die Videoaufnahme stammt von Michael Fangrath, vielen Dank!
Und so sah es gerade eben auf dem Nest aus, "Sie" steht links:
Klickbild
Kamera Kirchendach
Wegen Renovierungsarbeiten im Rathaus Bornheim musste die Kamera deaktiviert werden. Eventuell gibt es im Laufe der kommenden Woche wieder aktuelle Bilder.
Dienstag, 10. März 2009
Neues vom "Senderstorch"
Nach einer längeren Suche konnte der französische Wissenschaftler gefunden werden, welcher den Satellitensender montiert hat. Zur Besprechung der Lage kommt er in Kürze nach Bornheim.
Der Sender ist offenbar seit Mitte Februar außer Funktion (offenbar seitdem er verrutscht ist).
Der Sender ist offenbar seit Mitte Februar außer Funktion (offenbar seitdem er verrutscht ist).
Montag, 9. März 2009
Seltener Gast
Heute in der Abenddämmerung in den Queichwiesen: Das Hochstadter Storchpaar greift scheinbar einen ziemlich schmutzigen Storch an. Erst beim Fotografieren (unter schlechten Lichtverhältnissen, daher etwas verwackelt) stellt sich heraus: Es ist ein einzelner Kranich, der vermutlich beim Zug nach Nordosten nicht mehr mit seinen Artgenossen mithalten konnte und eine Pause brauchte. Die Störche haben aber nur eine einzige Flugattacke durchgeführt und danach den Kranich in Ruhe gelassen.
Die Rheinebene wird auf Höhe der Queichwiesen immer wieder, aber nicht regelmäßig im Frühjahr und Herbst von Kranichen überflogen. Vor 2 Jahren hat ein Trupp von ca. 400 Tieren auf den Hochstadter Wiesen sogar übernachtet. Auch heute ist ein Keil mit 120 Tieren durchgezogen.
Im Gegensatz zu nördlichen und nordöstlichen Bundesländern sind in der Pfalz Begegnungen von Störchen und Kranichen eine große Ausnahme.
Samstag, 7. März 2009
Müll
Im Laufe der letzten Jahre haben wir schon öfters solche Bilder in verschiedenen Kameranestern gesehen: die Störche finden immer wieder große Gummiringe, die sie offensichtlich fressen wollen (sehen aus wie Schlangen??). Beim typischen Hochwerfen und Aufschnappen der vermeindlichen Nahrung ziehen sie sich dann aus Versehen den Ring über den Hals, eine nicht ganz ungefährliche Situation...
Webcambild und Karte
Kleine Übersicht auf Strukturen im Kamerabild Nest Zeiskam:
Klickbild
Im Kamerabild ist am linken Bildrand die Queich als kurzer blinkender Streifen zu erkennen...
Klickbild
Im Kamerabild ist am linken Bildrand die Queich als kurzer blinkender Streifen zu erkennen...
Sonntag, 1. März 2009
Siegerin identifiziert
Fotos: Norbert Gladrow
Die Ringablesung mit Spektiv bestätigte die Vermutung: Bei der Siegerin des Storchenkampfes, der offensichtlich heute Morgen bei der Zeiskamer Mühle stattgefunden hat, handelt es sich tatsächlich um die letztjährige Brutstörchin. Sie brütet hier schon seit 2005.
Der links oben angebrachte Aluminiumring stammt von der Vogelwarte Paris, weshalb die Storchendame von einer Mitarbeiterin der Zeiskamer Mühle liebevoll "Chantal" genannt wird.
Von der Vogelwarte haben wir kürzlich weitere Informationen über die Störchin erhalten:
Sie wurde nestjung beringt am 1. Juli 2003 in Strasbourg/Frankreich. Am Brutort und auf dem Zugweg gab es mehrere Ablesungen:
- 04.02.2005 Zeiskam
- 13.11.2005 Chalamont, Ain, France
- 17.02.2006 Le Plantay, Ain, France
- 27.02.2006 Zeiskam
- 02.01.2007 Le Plantay, Ain, France
- 14.03.2007 Zeiskam
- 04.03.2008 Zeiskam
Wir wünschen ihr ein erfolgreiches 5. Brutjahr!
Blutiger Horstkampf in Zeiskam?
Der unberingte Storch, der sich seit einigen Tagen im Nest blicken lässt und dort schon recht eifrig rumwerkelt, ist ein Männchen. Nachdem gestern ein zweiter Storch im Nest zu sehen war (mit schwarzem ELSA-Ring), ging es gleich mit einer Kopulation zur Sache:
Klickbild
Unglücklicherweise sollte dieses Glück nicht lange dauern. Denn offensichtlich ist ebenso gestern die frühere Brutstörchin eingetroffen (Aluring, eine sichere Ablesung der Nummer gibt es aber noch nicht):
Klickbild: links oben am Bein ist beim stehenden Storch ein Aluminiumring zu erkennen. Sieht so aus, als würde gerade das Männchen am Kopf gekrault... Wahrscheinlich handelt es sich um die langjährige Brutstörchin der Zeiskamer Mühle, die gestern zurück gekehrt ist...
Zwischen den beiden Weibchen kam es dann heute Morgen wahrscheinlich zu einem heftigen und blutigen Nestkampf, dessen (vorläufige Siegerin) die Störchin mit dem Aluring (li o) ist:
Gut möglich, dass es jetzt zu weiteren Kämpfen kommt.
Siehe auch ==> Bericht vom Dach der Bornheimer Storchenscheune 2007.
Wie stark die Verletzung ist, kann man nicht so einfach abschätzen. Die Störchin beteiligte sich jedenfalls schon wieder am Nestbau. Wir werden die Situation genau beobachten. Wie es der Kontrahentin geht, wissen wir nicht...
Klickbild
Unglücklicherweise sollte dieses Glück nicht lange dauern. Denn offensichtlich ist ebenso gestern die frühere Brutstörchin eingetroffen (Aluring, eine sichere Ablesung der Nummer gibt es aber noch nicht):
Klickbild: links oben am Bein ist beim stehenden Storch ein Aluminiumring zu erkennen. Sieht so aus, als würde gerade das Männchen am Kopf gekrault... Wahrscheinlich handelt es sich um die langjährige Brutstörchin der Zeiskamer Mühle, die gestern zurück gekehrt ist...
Zwischen den beiden Weibchen kam es dann heute Morgen wahrscheinlich zu einem heftigen und blutigen Nestkampf, dessen (vorläufige Siegerin) die Störchin mit dem Aluring (li o) ist:
Gut möglich, dass es jetzt zu weiteren Kämpfen kommt.
Siehe auch ==> Bericht vom Dach der Bornheimer Storchenscheune 2007.
Wie stark die Verletzung ist, kann man nicht so einfach abschätzen. Die Störchin beteiligte sich jedenfalls schon wieder am Nestbau. Wir werden die Situation genau beobachten. Wie es der Kontrahentin geht, wissen wir nicht...