Userin "Sylvi" hat aus einem mxpeg-Clip der Nestkamera (evangelische Kirche) ein interessantes Bild extrahiert und in die Galerie gestellt (danke!):
drei Mauersegler sausen gerade knapp am Glockenturm der evangelischen Kirche vorbei, Abstand zur Kamera ungefähr drei Meter.
Klickbild
Zwei extrem unterschiedliche Fliegertypen zusammen auf einer Aufnahme: Mauersegler (Apus apus) und brütender Weißstorch (Ciconia ciconia).
Die Mauersegler haben ihre Bruthöhlen direkt nebenan unterm Dach vom Bornheimer Rathaus. Die ersten nennenswerten Gruppen sind in der vergangenen Woche bei uns eingetroffen, ca. eine Woche früher als sonst.
Wir werden zusammen mit dem Bornheimer Vogelschutzverein versuchen, an geeigneter Stelle weitere Nistgelegenheiten für diese faszinierenden Luftnomaden zu schaffen. Bestimmt haben wir dann in ein paar Jahren eine große Mauerseglerkolonie direkt neben dem Storchenzentrum!
Mauersegler sind äußerst "saubere" Hausbewohner und hinterlassen selbst nach vielen Jahren keinerlei Kotspuren an der Fassade. Und wenn sie sich einmal angesiedelt haben, gehören sie durch ihre extreme Brutplatztreue für immer "zum Hausinventar" und verbreiten positive Sommerstimmung, wenn sie mit den typischen Sriiii-sriiii-Rufen in rasanten Gruppenflügen um die Häuser jagen.
Durch das Abspielen spezieller Klangattrappen kann man die Segler punktgenau in geeignete Nistkästen anlocken, siehe z.B. => HIER
Der Storch ist ein perfektionierter Segler mit großen, breiten Flügeln. Bei geeigneter Thermik werden große Strecken ohne Flügelschlag im Gleitflug zurücklegt. Mauersegler haben ein recht variables Flügelprofil: im Schnellflug wirken die Flügel schmal und spitz (im Webcambild sehr gut zu sehen), für den Langsamflug wird das Profil deutlich breiter verstellt. Der Name Mauersegler ist etwas mißverständlich: segeln wie der Storch kann Apus apus nicht, nur besonders starke Aufwinde (z.B. vor einer Gewitterfront) kann er in ähnlicher Weise nutzen.
Es sind hochspezialisierte Insektenjäger, die nach aktuellem Kenntnisstand weltweit die einzigen Vögel sind, die außerhalb der Brutzeit (9 Monate) Tag UND Nacht in der Luft verbringen! Wenn Mauersegler im Alter von zwei oder drei Jahren zum ersten Mal brüten, dann haben sie ihr Leben sehr wahrscheinlich non-stop in der Luft verbracht (bis dahin ca. 600.000 Flugkilometer)!
Mauersegler haben nur scheinbar Ähnlichkeit mit Schwalben, zoologisch gesehen sind sie näher mit den Kolibris verwandt!
Eine Forschungsgruppe der Universität Lund (Schweden) konnte mit Doppler-Radar feststellen, daß die Mauersegler durchschnittlich in 1700 Meter Höhe übernachten. Ausgewertet wurden nächtliche Radaraufnahmen von über 200 Mauerseglern ("Confronting the winds: orientation and night behaviour of roosting swifts, Apus apus - Johan Bäckman and Thomas Alerstam" - Department of Animal Ecology, Ecology Building, Lund University, SE-22362 Lund, Sweden; 2001).
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
http://www.martingrund.de/apus/
Allgemeine Infos über Mauersegler, u.a. Bericht über die gezielte Ansiedlung einer Mauerseglerkolonie an einem Privathaus
http://www.nabu-mauerseglerschulen.de/
Mauersegler-Schulprojekt des NABU Rheinland-Pfalz
Sonntag, 29. April 2007
Samstag, 28. April 2007
Neue Storchenpaare
Erfreuliche Nachrichten: 2007 haben sich etliche neue Brutpaare in unserer Region niedergelassen! Hier ein paar Bilder aus einem 190 Hektar großen Naturschutzgebiet am Speyerbach (ca. 14 km nördlich von Bornheim), aufgenommen heute Nachmittag. Ungefähr 140 Hektar des NSG bestehen aus ehemaligen Wässerwiesen.
=> Info 1
=> Info 2
Das Paar brütet seit einigen Tagen, beide Störche sind unberingt.
Bild oben: ein Storch sitzt hoch oben auf dem Nest, der Partner ist unterwegs in den Wiesen
Bild oben: gleich findet ein Brutwechsel statt, der Partner ist gerade von den Wiesen zurückgekommen
Die Nestplattform wurde übrigens im März 2000 montiert, es handelt sich um den ersten Brutversuch von Weißstörchen im NSG. Im näheren Umkreis brütet das Paar auf der Geinsheimer Kirche (Luftlinie 2.5 km)
=> Info 1
=> Info 2
Das Paar brütet seit einigen Tagen, beide Störche sind unberingt.
Bild oben: ein Storch sitzt hoch oben auf dem Nest, der Partner ist unterwegs in den Wiesen
Bild oben: gleich findet ein Brutwechsel statt, der Partner ist gerade von den Wiesen zurückgekommen
Die Nestplattform wurde übrigens im März 2000 montiert, es handelt sich um den ersten Brutversuch von Weißstörchen im NSG. Im näheren Umkreis brütet das Paar auf der Geinsheimer Kirche (Luftlinie 2.5 km)
Donnerstag, 26. April 2007
Neues Nestvideo
Wieder einmal hat uns YouTube-Userin Nina1749 aus den täglichen mxpeg-Clips ein Gesamtvideo generiert, tausend Dank!
Hier der Link: http://www.youtube.com/watch?v=nLrbm6RAE4I
Hier der Link: http://www.youtube.com/watch?v=nLrbm6RAE4I
Mittwoch, 25. April 2007
Frühjahrsbewässerung an der Queich (Teil 2)
"Auf unsrer Wiese gehet was, watet durch die Sümpfe.
Es hat ein schwarzweiß Röcklein an und trägt rote Strümpfe."
Ein altes Kinderlied. Störche, Wiesen und Wasser gehören irgendwie zusammen. Sümpfe gibt's an der Queich zwar nicht, "normale" Wiesen sind Wässerwiesen aber auch keine. Es sind wechselfeuchte Wiesen: mehrmals im Jahr bekommen sie während der Wässertage "nasse Füße", es gibt kurzzeitig eine leichte Überflutung, danach läßt man sie wieder abtrocknen.
Der mosaikartig bewässerte Bereich der Queichwiesen erstreckt sich über fast 9 Kilometer von West nach Ost. Der Reiz des Gebietes erschließt sich vor allem dem aufmerksamen und rücksichtsvollen Spaziergänger, der vom Weg aus das Leben auf den Wiesen und am Wegesrand beobachtet, ohne zu stören. Wer hier schnell mit dem Auto vorbeischauen will, um "mal Störche zu sehen", der wird wohl enttäuscht werden. Vielleicht ganz gut so, denn um Natur besser zu verstehen muß man sie mit Umsicht und Bedacht erleben. Die letzten, kostbaren Naturbereiche in unserer dicht besiedelten Landschaft verdienen es nicht, dass wir sie in Fastfood-Mentalität konsumieren...
Hier ein paar Bildimpressionen aus dem östlichen Abschnitt (Aufnahmen vom 24. April).
Bild oben: Bewässerungsgraben und zwei Wiesenschließen. Die Fläche rechts vom Graben wird gerade gewässert und prompt haben sich 8 Störche zur Nahrungssuche eingefunden! Gewässerte und (noch) nicht gewässerte Flächen kann man oft ganz leicht aus der Ferne auseinanderhalten: (noch) nicht gewässerte Flächen werden von den Störchen nahezu parzellenscharf "ignoriert", da das Angebot verfügbarer Nahrung dort wesentlich geringer ist. Die Aufnahmeentfernung beträgt ca. 200 Meter. Unvorsichtige Beobachter würden jetzt vielleicht versuchen, noch näher an die Störche heranzukommen und sie damit verscheuchen... :-(
UNSERE GROßE BITTE:
Beobachten ja, aber immer nur aus sicherer Entfernung, bitte niemals eine Störung der Störche riskieren!==> INFO Das erfordert generelle Zurückhaltung und Respekt vor den Wildtieren!
Bild oben: drei Wiesenwehre kennzeichnen den Verlauf dieses Bewässerungsgrabens, die Störche sind ca. 200 Meter entfernt. Wenn man kein Fernglas mitnimmt, wird man oft nur wenig sehen können... Ganz falsch ist allerdings auch die Erwartungshaltung, immer und überall Störche sehen zu können!
Bild oben: dieser Masthorst ist bisher noch nicht belegt. Hier hat sich aber gerade ein interessierter Gast eingefunden, kurze Zeit später wollte ein zweiter Storch dazu, wurde aber abgewehrt. Unsere durch viele Ringablesungen dokumentierten Beobachtungen zeigen, dass sich neue Brutvögel oft schon im Vorjahr als Nahrungsgäste in den Wässerwiesen einfinden, bevor sie sich später in der Region niederlassen. Die Reaktivierung der Wiesenwässerung ist die herausragende und nachhaltig ökologischste Methode um neue Brutpaare zum Aufbau bzw. Stabilisierung der Pfälzer Weißstorchpopulation zu rekrutieren!
Oben: das Bild ist zwar unscharf, hat aber trotzdem einen gewissen Reiz ;-) Hier landet gerade ein Storch bei einer Futter suchenden Gruppe. Immer wieder faszinierend, daß die Störche schon bald nach Beginn einer Wässerung gezielt diese Wiesenabschnitte anfliegen! Neue Störche schweben ein, solche die genug Futter gesammelt haben fliegen wieder ab, dazwischen ihre eifrig pickenden Artgenossen. Übrigens werden die Wiesen nicht nach einem starren System z.B. von West nach Ost bewässert. Es kommt vor, daß eine Bewässerung um 18 Uhr "abgestellt" wird, aber gleichzeitig 8 km weiter westlich eine neue Bewässerung für 24 oder 48 Stunden startet. Die Störche müssen also erst jede aktuell bewässerte Fläche "entdecken", ein Lerneffekt ist wegen dem mosaikartigen Bewässerungsmuster wohl auszuschließen.
Hier nochmal unsere Tips bzw. unsere Bitten zur richtigen (störungsfreien!!) Weißstorchbeobachtung ==> INFO
Abschließend Bilder einer Exkursion des NABU Bellheim vom 24. April:
Bild oben: keine Wässerwiese ohne Be- und Entwässerungsgräben. Sie tragen erheblich zur ökologischen Vielfalt des Gebietes bei. Beispiel: alleine nur im Bereich der Bellheimer Sand- und Holzwiesen ist das aktive Grabensystem fast 8 Kilometer lang! Je nach Nutzungsintensität und Wasserführung sind naturnahe Gräben ein Lebensraum für viele seltene Arten. So wurde im Bereich der Queich-Wässerwiesen z.B. der stark gefährdete Schlammpeitzger nachgewiesen.
Bild oben: direkt neben dem Weg... ;-)
Bild oben: Bewässerungsgraben im Wald (Schließe defekt)
Bild oben: am Spiegelbach (Seitenarm der Queich)
Es hat ein schwarzweiß Röcklein an und trägt rote Strümpfe."
Ein altes Kinderlied. Störche, Wiesen und Wasser gehören irgendwie zusammen. Sümpfe gibt's an der Queich zwar nicht, "normale" Wiesen sind Wässerwiesen aber auch keine. Es sind wechselfeuchte Wiesen: mehrmals im Jahr bekommen sie während der Wässertage "nasse Füße", es gibt kurzzeitig eine leichte Überflutung, danach läßt man sie wieder abtrocknen.
Der mosaikartig bewässerte Bereich der Queichwiesen erstreckt sich über fast 9 Kilometer von West nach Ost. Der Reiz des Gebietes erschließt sich vor allem dem aufmerksamen und rücksichtsvollen Spaziergänger, der vom Weg aus das Leben auf den Wiesen und am Wegesrand beobachtet, ohne zu stören. Wer hier schnell mit dem Auto vorbeischauen will, um "mal Störche zu sehen", der wird wohl enttäuscht werden. Vielleicht ganz gut so, denn um Natur besser zu verstehen muß man sie mit Umsicht und Bedacht erleben. Die letzten, kostbaren Naturbereiche in unserer dicht besiedelten Landschaft verdienen es nicht, dass wir sie in Fastfood-Mentalität konsumieren...
Hier ein paar Bildimpressionen aus dem östlichen Abschnitt (Aufnahmen vom 24. April).
Bild oben: Bewässerungsgraben und zwei Wiesenschließen. Die Fläche rechts vom Graben wird gerade gewässert und prompt haben sich 8 Störche zur Nahrungssuche eingefunden! Gewässerte und (noch) nicht gewässerte Flächen kann man oft ganz leicht aus der Ferne auseinanderhalten: (noch) nicht gewässerte Flächen werden von den Störchen nahezu parzellenscharf "ignoriert", da das Angebot verfügbarer Nahrung dort wesentlich geringer ist. Die Aufnahmeentfernung beträgt ca. 200 Meter. Unvorsichtige Beobachter würden jetzt vielleicht versuchen, noch näher an die Störche heranzukommen und sie damit verscheuchen... :-(
UNSERE GROßE BITTE:
Beobachten ja, aber immer nur aus sicherer Entfernung, bitte niemals eine Störung der Störche riskieren!==> INFO Das erfordert generelle Zurückhaltung und Respekt vor den Wildtieren!
Bild oben: drei Wiesenwehre kennzeichnen den Verlauf dieses Bewässerungsgrabens, die Störche sind ca. 200 Meter entfernt. Wenn man kein Fernglas mitnimmt, wird man oft nur wenig sehen können... Ganz falsch ist allerdings auch die Erwartungshaltung, immer und überall Störche sehen zu können!
Bild oben: dieser Masthorst ist bisher noch nicht belegt. Hier hat sich aber gerade ein interessierter Gast eingefunden, kurze Zeit später wollte ein zweiter Storch dazu, wurde aber abgewehrt. Unsere durch viele Ringablesungen dokumentierten Beobachtungen zeigen, dass sich neue Brutvögel oft schon im Vorjahr als Nahrungsgäste in den Wässerwiesen einfinden, bevor sie sich später in der Region niederlassen. Die Reaktivierung der Wiesenwässerung ist die herausragende und nachhaltig ökologischste Methode um neue Brutpaare zum Aufbau bzw. Stabilisierung der Pfälzer Weißstorchpopulation zu rekrutieren!
Oben: das Bild ist zwar unscharf, hat aber trotzdem einen gewissen Reiz ;-) Hier landet gerade ein Storch bei einer Futter suchenden Gruppe. Immer wieder faszinierend, daß die Störche schon bald nach Beginn einer Wässerung gezielt diese Wiesenabschnitte anfliegen! Neue Störche schweben ein, solche die genug Futter gesammelt haben fliegen wieder ab, dazwischen ihre eifrig pickenden Artgenossen. Übrigens werden die Wiesen nicht nach einem starren System z.B. von West nach Ost bewässert. Es kommt vor, daß eine Bewässerung um 18 Uhr "abgestellt" wird, aber gleichzeitig 8 km weiter westlich eine neue Bewässerung für 24 oder 48 Stunden startet. Die Störche müssen also erst jede aktuell bewässerte Fläche "entdecken", ein Lerneffekt ist wegen dem mosaikartigen Bewässerungsmuster wohl auszuschließen.
Hier nochmal unsere Tips bzw. unsere Bitten zur richtigen (störungsfreien!!) Weißstorchbeobachtung ==> INFO
Abschließend Bilder einer Exkursion des NABU Bellheim vom 24. April:
Bild oben: keine Wässerwiese ohne Be- und Entwässerungsgräben. Sie tragen erheblich zur ökologischen Vielfalt des Gebietes bei. Beispiel: alleine nur im Bereich der Bellheimer Sand- und Holzwiesen ist das aktive Grabensystem fast 8 Kilometer lang! Je nach Nutzungsintensität und Wasserführung sind naturnahe Gräben ein Lebensraum für viele seltene Arten. So wurde im Bereich der Queich-Wässerwiesen z.B. der stark gefährdete Schlammpeitzger nachgewiesen.
Bild oben: direkt neben dem Weg... ;-)
Bild oben: Bewässerungsgraben im Wald (Schließe defekt)
Bild oben: am Spiegelbach (Seitenarm der Queich)
Vertriebenes Weibchen nach verlorenem Kampf: wie ging's mit ihr weiter?
Rückblick Kameranest B1
17. Februar 2007: das bekannte Weibchen FRS 2823 kehrt am 17. Februar aus dem Winterquartier zurück und zieht ins alte Nest auf dem Dach der Storchenscheune. Hier brütet sie schon seit 7 Jahren.
25. Februar:
FRS 2823 verläßt ohne erkennbare Ursache Nest und Partner und zieht zu einem anderen Storch in die Hochstadter Wiesen (ca. 5 km Luftlinie).
Klickbild oben: das "verlassene" Männchen bleibt nicht lange alleine: ein neues, ELSA-beringtes Weibchen zieht ins Nest auf der Storchenscheune ein.
10. März:
FRS 2823 kehrt wieder zurück ins alte Nest: in einer nächtlichen Attacke wird die neue Störchin vertrieben. Damit also wieder das alte Paar zusammen, FRS 2823 war ca. zwei Wochen beim anderen Storchenmännchen. Der "Lebensabschnittsgefährte" aus den Hochstadter Wiesen hat übrigens seitdem keine Partnerin mehr gefunden und bleibt 2007 eventuell alleine. Eine echte Storchen-Soap-Opera...
So, und was wurde aus der vertriebenen Störchin? Wir konnten ihr Schicksal gut verfolgen, da sie einen ELSA-Ring trägt. Sie ist in's 7 Kilometer entfernte Knittelsheim umgezogen und brütet dort. Hier ein Bild vom neuen Zuhause:
Klickbild
17. Februar 2007: das bekannte Weibchen FRS 2823 kehrt am 17. Februar aus dem Winterquartier zurück und zieht ins alte Nest auf dem Dach der Storchenscheune. Hier brütet sie schon seit 7 Jahren.
25. Februar:
FRS 2823 verläßt ohne erkennbare Ursache Nest und Partner und zieht zu einem anderen Storch in die Hochstadter Wiesen (ca. 5 km Luftlinie).
Klickbild oben: das "verlassene" Männchen bleibt nicht lange alleine: ein neues, ELSA-beringtes Weibchen zieht ins Nest auf der Storchenscheune ein.
10. März:
FRS 2823 kehrt wieder zurück ins alte Nest: in einer nächtlichen Attacke wird die neue Störchin vertrieben. Damit also wieder das alte Paar zusammen, FRS 2823 war ca. zwei Wochen beim anderen Storchenmännchen. Der "Lebensabschnittsgefährte" aus den Hochstadter Wiesen hat übrigens seitdem keine Partnerin mehr gefunden und bleibt 2007 eventuell alleine. Eine echte Storchen-Soap-Opera...
So, und was wurde aus der vertriebenen Störchin? Wir konnten ihr Schicksal gut verfolgen, da sie einen ELSA-Ring trägt. Sie ist in's 7 Kilometer entfernte Knittelsheim umgezogen und brütet dort. Hier ein Bild vom neuen Zuhause:
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Montag, 23. April 2007
Frühjahrsbewässerung an der Queich (Teil 1)
Mehrere Storchennester haben bereits Nachwuchs, was bisher um diese Zeit eher die Ausnahme war. Die Elterntiere profitieren von der seit 20. April einsetzenden Bewässerung (im Bild die Offenbacher Niederwiesen gestern nachmittag), die jede Menge Babynahrung (Regenwürmer und Insektenlarven) freisetzt und den Jungen einen guten Start ins Leben ermöglicht. In den folgenden Wochen, bis etwa Mitte Mai, werden sukzessive weitere Flächen im Queichtal bewässert.
Gestern waren 17 Störche hier versammelt. Wenn man davon ausgeht, dass von den 12 derzeit im Queichtal brütenden Paaren jeweils ein Elternteil auf Nahrungssuche war, müssen mindestens 5 weitere Störche aus der weiteren Umgebung oder herumstreunende Nichtbrüter dabeigewesen sein.
Ob die vorgezogenen Bruttermine und die bereits sommerlichen Temperaturen sich positiv auf den Bruterfolg auswirken, hängt noch von weiteren Faktoren ab: Die Höhe der Vegetation (ca. 2 Wochen früher als sonst), mögliche Kälteeinbrüche, Zeitpunkt der Wiesenmahd, Entwicklung der Insekten usw. Die veränderten Klimabedingungen in diesem Jahr werden wohl auch das Jahr des Storches beeinflussen - positiv oder negativ.
Die folgenden Bilder wurden uns freundlicherweise von Herrn Volkmar Schmidt (Karlsruhe) zur Verfügung gestellt, sie entstanden auch gestern im Bereich der Offenbacher Niederwiesen:
Klickbilder
Gestern waren 17 Störche hier versammelt. Wenn man davon ausgeht, dass von den 12 derzeit im Queichtal brütenden Paaren jeweils ein Elternteil auf Nahrungssuche war, müssen mindestens 5 weitere Störche aus der weiteren Umgebung oder herumstreunende Nichtbrüter dabeigewesen sein.
Ob die vorgezogenen Bruttermine und die bereits sommerlichen Temperaturen sich positiv auf den Bruterfolg auswirken, hängt noch von weiteren Faktoren ab: Die Höhe der Vegetation (ca. 2 Wochen früher als sonst), mögliche Kälteeinbrüche, Zeitpunkt der Wiesenmahd, Entwicklung der Insekten usw. Die veränderten Klimabedingungen in diesem Jahr werden wohl auch das Jahr des Storches beeinflussen - positiv oder negativ.
Die folgenden Bilder wurden uns freundlicherweise von Herrn Volkmar Schmidt (Karlsruhe) zur Verfügung gestellt, sie entstanden auch gestern im Bereich der Offenbacher Niederwiesen:
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Neu: "Termine" als Link
Der neue Link ist im Nest-Telegramm in der Rubrik "Wichtige Links" auf der rechten Seite zu finden: Termine
Wir werden hin und wieder (also nicht häufig... ;-) Infos zu regionalen Veranstaltungen rund ums Thema plazieren.
11.5.2007: In Ottersheim werden die neuen bzw. restaurierten Stauwehre an der Queich durch die rheinland-pfälzische Umweltministerin Conrad eingeweiht =>mehr Infos
Wir werden hin und wieder (also nicht häufig... ;-) Infos zu regionalen Veranstaltungen rund ums Thema plazieren.
11.5.2007: In Ottersheim werden die neuen bzw. restaurierten Stauwehre an der Queich durch die rheinland-pfälzische Umweltministerin Conrad eingeweiht =>mehr Infos
Sonntag, 22. April 2007
Video: zwei Küken am 21.4.2007
Vielen Dank an YouTube-Userin "Nina1749": sie hat den mxpeg-Clip in ein YouTube-fähiges Format umgewandelt.
Hier der Link zum Video, wer genau aufpasst, der kann auch mal die Küken "quäken" hören...: http://www.youtube.com/watch?v=srsgU0GWe2Y
Hier der Link zum Video, wer genau aufpasst, der kann auch mal die Küken "quäken" hören...: http://www.youtube.com/watch?v=srsgU0GWe2Y
Rücksichtsvolle Weißstorch-Beobachtung: ein kleiner Leitfaden
Immer wieder bekommen wir Anfragen, wo und wie man am besten die Störche bei der Nahrungssuche beobachten kann. Hier ein kleiner Leitfaden, auf was man bei der Beobachtung besonders achten sollte. Wir werden ihn nach und nach für alle interessierten Storchenfreunde weiterentwickeln:
1. Bitte ausschließlich auf den Wegen bleiben und niemals querfeldein durch die Wiesen laufen! Naturbeobachtung achtet zuerst auf die Belange der Umwelt und nicht auf den eigenen Egoismus.
2. Wenn man sich einem Storch oder gar einer Storchengruppe nähert, dann bitte das Verhalten genau beobachten. Ein untrügliches Kennzeichen für einen zu dichten Beobachtungsabstand liegt vor, wenn ein Storch bzw. eine Storchengruppe sich von ihnen weg bewegt. Dann bitte stehenbleiben oder langsam zurückgehen! Der Respekt vor dem Wildtier muss immer größer sein als die Neugier, noch näherzukommen! Jede Flucht kostet einem Wildtier kostbare Energie und wirkt als Streßfaktor. Und der Möchtegern-Beobachter ist natürlich auch enttäuscht. Maximale Rücksichtnahme und maximale Vorsicht sind also die besten Garanten für eine erfolgreiche Beobachtung.
3. Ein Fernglas oder gar ein professionelles Spektiv bringt dem interessierten Beobachter einen größeren Naturgenuß und den Störchen erheblich weniger Streß! Eine gute Optik hat für beide Seiten nur Vorteile. Aber es muss nicht gleich eine ultrateure Anschaffung für 2000 Euro sein, man kann schon für unter 100 Euro Ferngläser mit akzeptablem Preis-Leistungsverhältnis kaufen. Wer aber jemals den direkten Unterschied zwischen einem Billigglas und einer professionellen Optik gesehen hat, der wird sich vielleicht überlegen, ob er nicht gleich was "Richtiges" kauft. Generell gilt aber: besser ein einfaches Fernglas als gar keins ;-)
Klickbilder
So wird's richtig gemacht: vom Weg aus werden Störche in den Wässerwiesen beobachtet
Oben: mit einem professionellen Spektiv kann man noch auf 200 Meter die Nummer eines beringten Weißstorchs ablesen (hier unser Vorstandsmitglied Pirmin Hilsendegen "bei der Arbeit")
4. Hunde in den Wiesen unbedingt anleinen!
Von freilaufenden Hunden geht ein besonders(!) großes Störungspoptential für sämtliche Wiesenbewohner aus! Bitte nehmen Sie sich nicht diejenigen Hundehalter zum Vorbild, die noch keinerlei Verständnis zum Schutz der Wildtiere haben. Hier muss leider noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, das kann aber nur durch freundliche und fundierte Information geschehen. Eine anklagende oder gar aggressiv vorgetragene "Belehrung" ist kontraproduktiv. Oft wissen die Leute gar nicht, welche Folgen ihr Handeln hat, da ihnen sowohl die Artenkenntnis fehlt als auch die rechtliche Situation unbekannt ist.
Besondere Verhaltensregeln bei Wiesenbewässerung
In dieser Zeit kommt es durch das große Nahrungsangebot zu einer meist starken Konzentration nahrungssuchender Störche. Störungen haben meistens das Auffliegen einer ganzen Gruppe zur Folge. Deshalb dann besonders vorsichtig verhalten!
Wir raten besonders von einer Begehung sämtlicher Feldwege im Bereich der Offenbacher Niederwiesen ab, wenn dort bewässert wird. Bitte nur vom Rand aus beobachten!
Ihre Aktion PfalzStorch
1. Bitte ausschließlich auf den Wegen bleiben und niemals querfeldein durch die Wiesen laufen! Naturbeobachtung achtet zuerst auf die Belange der Umwelt und nicht auf den eigenen Egoismus.
2. Wenn man sich einem Storch oder gar einer Storchengruppe nähert, dann bitte das Verhalten genau beobachten. Ein untrügliches Kennzeichen für einen zu dichten Beobachtungsabstand liegt vor, wenn ein Storch bzw. eine Storchengruppe sich von ihnen weg bewegt. Dann bitte stehenbleiben oder langsam zurückgehen! Der Respekt vor dem Wildtier muss immer größer sein als die Neugier, noch näherzukommen! Jede Flucht kostet einem Wildtier kostbare Energie und wirkt als Streßfaktor. Und der Möchtegern-Beobachter ist natürlich auch enttäuscht. Maximale Rücksichtnahme und maximale Vorsicht sind also die besten Garanten für eine erfolgreiche Beobachtung.
3. Ein Fernglas oder gar ein professionelles Spektiv bringt dem interessierten Beobachter einen größeren Naturgenuß und den Störchen erheblich weniger Streß! Eine gute Optik hat für beide Seiten nur Vorteile. Aber es muss nicht gleich eine ultrateure Anschaffung für 2000 Euro sein, man kann schon für unter 100 Euro Ferngläser mit akzeptablem Preis-Leistungsverhältnis kaufen. Wer aber jemals den direkten Unterschied zwischen einem Billigglas und einer professionellen Optik gesehen hat, der wird sich vielleicht überlegen, ob er nicht gleich was "Richtiges" kauft. Generell gilt aber: besser ein einfaches Fernglas als gar keins ;-)
Klickbilder
So wird's richtig gemacht: vom Weg aus werden Störche in den Wässerwiesen beobachtet
Oben: mit einem professionellen Spektiv kann man noch auf 200 Meter die Nummer eines beringten Weißstorchs ablesen (hier unser Vorstandsmitglied Pirmin Hilsendegen "bei der Arbeit")
4. Hunde in den Wiesen unbedingt anleinen!
Von freilaufenden Hunden geht ein besonders(!) großes Störungspoptential für sämtliche Wiesenbewohner aus! Bitte nehmen Sie sich nicht diejenigen Hundehalter zum Vorbild, die noch keinerlei Verständnis zum Schutz der Wildtiere haben. Hier muss leider noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, das kann aber nur durch freundliche und fundierte Information geschehen. Eine anklagende oder gar aggressiv vorgetragene "Belehrung" ist kontraproduktiv. Oft wissen die Leute gar nicht, welche Folgen ihr Handeln hat, da ihnen sowohl die Artenkenntnis fehlt als auch die rechtliche Situation unbekannt ist.
Besondere Verhaltensregeln bei Wiesenbewässerung
In dieser Zeit kommt es durch das große Nahrungsangebot zu einer meist starken Konzentration nahrungssuchender Störche. Störungen haben meistens das Auffliegen einer ganzen Gruppe zur Folge. Deshalb dann besonders vorsichtig verhalten!
Wir raten besonders von einer Begehung sämtlicher Feldwege im Bereich der Offenbacher Niederwiesen ab, wenn dort bewässert wird. Bitte nur vom Rand aus beobachten!
Ihre Aktion PfalzStorch
Wiesenbewässerung hat begonnen
Mittlerweile hat an der Queich die Frühjahrs-Wiesenwässerung begonnen (aktuell Offenbacher Niederwiesen), sodaß für die Storchenküken reichlich Nahrung in Form von Regenwürmern, Wiesenschnakenlarven etc. vorhanden sein dürfte. Daß die Pfälzer Störche und viele andere Tier- und Pflanzenarten von der Wiesenwässerung profitieren, ist ein perfektes "Nebenprodukt" dieser uralten Bewirtschaftungsmethode. Die Termine für die Bewässerung wurden ganz nach den Bedürfnissen der Landwirte festgelegt und beruhen auf Vereinbarungen zwischen den Gemeinden und der zuständigen Wasserbehörde.
Hier ein Zitat aus
"Bewässerungsmanagement für den Weißstorch (Ciconia ciconia L.) in der Queichniederung bei Landau in der Pfalz" (Autoren: Michael FANGRATH & Pirmin HILSENDEGEN (2005)
(pdf-Dokument, Dateigröße: 5 MB)
Die erste urkundliche Erwähnung einer Wiesenbewässerung im Queichtal stammt aus dem Jahr 1428, als der ”Pfalzgraf bei Rhein des heiligen römischen Reiches Erztruchsess und Herzog zu Bayern” Ludwig der Gemeinde Zeiskam das sogenannte Gnadenwasser verlieh (FIEDLER 1965, PRESSLER 2004). Damit ist die Wiesenbewässerung in der Pfalz älter als die des Siegerlandes, das lange Zeit als Ausgangspunkt der Wiesenbewässerung galt und deren erste urkundliche Erwähnung dort erst im Jahr 1534 erfolgte (STARCK 1999). Die wichtigsten erhaltenen Dokumente sind die Bewässerungspläne, die genau festlegen, wer, wann, wie lange und wie viel Wasser aus der Queich beziehen darf. Ein solcher Bewässerungsplan wurde zuletzt 1950 neu erstellt und 1972 bestätigt (Staatliches Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft Neustadt a. d. Weinstr. 1998).
Noch eine Anmerkung zu den Wiesenschnaken: bitte nicht mit Stechmücken verwechseln! Wiesenschnaken saugen kein Blut und ihre Larven sind ebenso "harmlose Vegetarier".
Und immer mal wieder wird gefragt, ob die Wiesenbewässerung die massenhafte Entwicklung von Stechmücken begünstigt. Die Antwort ist eindeutig: da die Wiesenbewässerung nur ca. 48 Stunden andauert, reicht das nicht aus, dass die Mücken ihre Larvenentwicklung auf einer bewässerten Fläche erfolgreich abzuschließen können.
Hier ein Zitat aus
"Bewässerungsmanagement für den Weißstorch (Ciconia ciconia L.) in der Queichniederung bei Landau in der Pfalz" (Autoren: Michael FANGRATH & Pirmin HILSENDEGEN (2005)
(pdf-Dokument, Dateigröße: 5 MB)
Die erste urkundliche Erwähnung einer Wiesenbewässerung im Queichtal stammt aus dem Jahr 1428, als der ”Pfalzgraf bei Rhein des heiligen römischen Reiches Erztruchsess und Herzog zu Bayern” Ludwig der Gemeinde Zeiskam das sogenannte Gnadenwasser verlieh (FIEDLER 1965, PRESSLER 2004). Damit ist die Wiesenbewässerung in der Pfalz älter als die des Siegerlandes, das lange Zeit als Ausgangspunkt der Wiesenbewässerung galt und deren erste urkundliche Erwähnung dort erst im Jahr 1534 erfolgte (STARCK 1999). Die wichtigsten erhaltenen Dokumente sind die Bewässerungspläne, die genau festlegen, wer, wann, wie lange und wie viel Wasser aus der Queich beziehen darf. Ein solcher Bewässerungsplan wurde zuletzt 1950 neu erstellt und 1972 bestätigt (Staatliches Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft Neustadt a. d. Weinstr. 1998).
Noch eine Anmerkung zu den Wiesenschnaken: bitte nicht mit Stechmücken verwechseln! Wiesenschnaken saugen kein Blut und ihre Larven sind ebenso "harmlose Vegetarier".
Und immer mal wieder wird gefragt, ob die Wiesenbewässerung die massenhafte Entwicklung von Stechmücken begünstigt. Die Antwort ist eindeutig: da die Wiesenbewässerung nur ca. 48 Stunden andauert, reicht das nicht aus, dass die Mücken ihre Larvenentwicklung auf einer bewässerten Fläche erfolgreich abzuschließen können.
B1: erste Küken
Klickbild
Gestern sind die ersten zwei Küken geschlüpft, heute das dritte! Ein typisches Beispiel dafür, welche Folgen der verzögerte Brutbeginn beim Weißstorch hat: zwar werden alle Eier im Abstand von ca. 48 Stunden gelegt, das erste Ei (mit Einschränkungen auch das Zweite) wird aber nicht gleich nonstop bebrütet. Das führt dazu, daß die Schlupftermine zwischen den ältesten und jüngsten Küken meist viel näher zusammenrücken, als es aufgrund der Eiablagetermine zu erwarten wäre.
Samstag, 21. April 2007
B1: erstes Ei angepickt
Das erste Küken in Nest B1 will raus! Es hat damit begonnen, die stumpfe Seite vom Ei zu öffnen. Im Großformatbild ist das entscheidende Detail gut zu sehen:
Klickbild: der Pfeil zeigt auf die Öffnung im Ei
Schwere Arbeit für die Küken: mehrere Stunden dauert es, sich aus dem Ei ins Leben zu schaffen! Die Alttiere sind aber schon vorher informiert, denn lange vor dem Schlupfakt steht das Küken in Lautkontakt mit einem seiner Eltern und meldete quasi seine baldige Ankunft. Ursache ist die Lautverständigung des Küken mit seinen Eltern durch die Eischale hindurch. Aus der Eierschale befreien muß sich jedes Küken aber selbst.
Nur ein wichtiges Werkzeug hat das kleine Störchlein: den Eizahn.
Der Eizahn ist ein recht unscheinbares Gebilde an der Spitze des Oberschnabels. Mit Hilfe dieser Struktur wird die Schale Millimeter für Millimeter am stumpfen Pol des Eies (dort liegt der Kopf des Kückens), durchbrochen. In winzigen Stücken drückt das Küken dann keilförmige Stücke aus der Schale heraus und dreht sich dabei langsam um seine Längsachse. Nach einer kompletten Drehung ist der stumpfe Pol des Eies abgelöst. Dann kommen zuerst die Beinchen aus dem Rest der Eischale heraus. Übrigens: Eierschalen von geschlüpften Vögeln kann man daran erkennen, daß der stumpfe Pol des Eies kreisförmig und sägezahnartig vom Rest des Eies abgetrennt ist.
Ein Storchenei: ca. 73 mm lang, hat einen Durchmesser von ca. 51 mm und wiegt ca. 115 Gramm. Ein frisch geschlüpftes Küken hat ein Gewicht von ca. 70-75 Gramm. Schlank, feucht und glänzend: so sieht es am Anfang aus. Erst durch das wärmende Gefieder seiner Eltern beginnt es zu trocknen und die flaumigen Dunenfedern bauschen sich auf. Jetzt kann man sich kaum noch vorstellen, dass dieses "große" Küken vor kurzem noch Platz im Ei gefunden hat...
Mit Ausdauer wurde Tag um Tag und Nacht für Nacht gebrütet, mindestens 46.000 lange Minuten. Dabei wurden die Eier ca. 2.300 Mal vorsichtig gewendet und die Partner lösten sich ungefähr 400 Mal beim Brüten ab. Das sind grobe Richtwerte...
Klickbild: der Pfeil zeigt auf die Öffnung im Ei
Schwere Arbeit für die Küken: mehrere Stunden dauert es, sich aus dem Ei ins Leben zu schaffen! Die Alttiere sind aber schon vorher informiert, denn lange vor dem Schlupfakt steht das Küken in Lautkontakt mit einem seiner Eltern und meldete quasi seine baldige Ankunft. Ursache ist die Lautverständigung des Küken mit seinen Eltern durch die Eischale hindurch. Aus der Eierschale befreien muß sich jedes Küken aber selbst.
Nur ein wichtiges Werkzeug hat das kleine Störchlein: den Eizahn.
Der Eizahn ist ein recht unscheinbares Gebilde an der Spitze des Oberschnabels. Mit Hilfe dieser Struktur wird die Schale Millimeter für Millimeter am stumpfen Pol des Eies (dort liegt der Kopf des Kückens), durchbrochen. In winzigen Stücken drückt das Küken dann keilförmige Stücke aus der Schale heraus und dreht sich dabei langsam um seine Längsachse. Nach einer kompletten Drehung ist der stumpfe Pol des Eies abgelöst. Dann kommen zuerst die Beinchen aus dem Rest der Eischale heraus. Übrigens: Eierschalen von geschlüpften Vögeln kann man daran erkennen, daß der stumpfe Pol des Eies kreisförmig und sägezahnartig vom Rest des Eies abgetrennt ist.
Ein Storchenei: ca. 73 mm lang, hat einen Durchmesser von ca. 51 mm und wiegt ca. 115 Gramm. Ein frisch geschlüpftes Küken hat ein Gewicht von ca. 70-75 Gramm. Schlank, feucht und glänzend: so sieht es am Anfang aus. Erst durch das wärmende Gefieder seiner Eltern beginnt es zu trocknen und die flaumigen Dunenfedern bauschen sich auf. Jetzt kann man sich kaum noch vorstellen, dass dieses "große" Küken vor kurzem noch Platz im Ei gefunden hat...
Mit Ausdauer wurde Tag um Tag und Nacht für Nacht gebrütet, mindestens 46.000 lange Minuten. Dabei wurden die Eier ca. 2.300 Mal vorsichtig gewendet und die Partner lösten sich ungefähr 400 Mal beim Brüten ab. Das sind grobe Richtwerte...
Dienstag, 17. April 2007
Links zum Thema Wässerwiesen
Wässerwiesen weltweit
http://www.vsch-khe.de/
Eine einzigartige Webseite! Leider ist ihr Erbauer, Herr Volkmar Schmidt, viel zu früh gestorben. Er hatte noch viele Pläne, die er leider nicht mehr verwirklichen konnte. Wir hatten noch die Ehre, ihn persönlich kennenzulernen, er hat auch eine detaillierte Materialsammlung zur Wiesenbewässerung an der Queich online gestellt. Seine Familie ermöglicht es, dass die Webseite weiterläuft. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich!
England
http://www.salisburywatermeadows.org.uk
Vor den Toren der südenglischen Stadt Salisbury liegen die "Harnham Water Meadows" als eine "Insel" zwischen den Flüssen Avon und Nadder. Sehenswerte Webseite von einer Aktionsgruppe rund um diese Wässerwiesen.
Google Maps:
=> Hauptgebiet
=> Zahlreiche Spuren ehemaliger Wässerwiesen-Infrastruktur finden sich auch im näheren Umfeld
http://www.farm-direct.co.uk/farming/history/watermeadow/
Eine Seite über die kulturgeschichtlichen Hintergründe der englischen Wässerwiesen, u.a. mit einer Art "Wörterbuch" der wichtigsten Begriffe dieser Bewirtschaftungsform.
http://www.plymouth.ac.uk/pages/dynamic.asp?page=staffdetails&id=rcutting
Profil von Dr. Roger Cutting, Universität Plymouth. Sein Interesse gilt in besonderer Weise den Wässerwiesen in Großbritannien. Zahlreiche Publikationen zu diesem Thema .
Deutschland
Baden-Würtemberg
http://www.feuchtwiesen-stoerche-bodensee.net/salem.html
Kontakt: BUND Salem, Frau Gabriela Lindner, 88682 Salem-Beuren
Infos zu Projekt in Markdorf: Herr Franz Beer
Radolfzeller Aach: http://www.globalnature.org/docs/02_vorlage.asp?id=20288
Montag, 16. April 2007
Beobachtung
In ca. 300 Meter Höhe fliegen drei Störche im Gleitflug über Bornheim Richtung Norden hinweg, links löst sich einer aus der Gruppe und kommt rasant tiefer, fliegt klappernd eine große Kurve, streckt die Beine aus. So wird durch den größeren Luftwiderstand die Höhe schneller abgebaut. Dann wieder lautes Klappern und deutlich ist zu sehen, wie er dabei im Flug den Kopf ganz nach hinten biegt!
In einem Winkel von ca. 45 Grad steigt er aus dem strukturlos-blauen Himmel hinunter, die Alulae sind deutlich abgespreizt, er schwenkt noch einmal in einer großen 360-Grad Kurve von Ost über Nord nach West, schließt den Kreis und setzt in Richtung Osten zur Landung an. Er ist unberingt: das Männchen von Kameranest B1. Die zwei anderen Störche fliegen Richtung Norden weiter, ich verliere sie bald aus den Augen, als sie eine Thermik finden und sich wieder höher hinauf schrauben. (Beobachtung gegen 12.30 Uhr)
Hier die kleine Bilderserie:
Klickbild
In einem Winkel von ca. 45 Grad steigt er aus dem strukturlos-blauen Himmel hinunter, die Alulae sind deutlich abgespreizt, er schwenkt noch einmal in einer großen 360-Grad Kurve von Ost über Nord nach West, schließt den Kreis und setzt in Richtung Osten zur Landung an. Er ist unberingt: das Männchen von Kameranest B1. Die zwei anderen Störche fliegen Richtung Norden weiter, ich verliere sie bald aus den Augen, als sie eine Thermik finden und sich wieder höher hinauf schrauben. (Beobachtung gegen 12.30 Uhr)
Hier die kleine Bilderserie:
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Brutpaare in Bornheim
In Bornheim hat sich vollkommen überraschend ein neues Paar direkt vor dem künftigen Weißstorchzentrum auf dem (eigentlich nur als "Dekoration" vorgesehenen ;-) Masthorst niedergelassen, in direkter Sichtweite zum bekannten Nest auf der Kirche!
Klickbild: Rathaus (Mitte), Nest auf der Kirche und links im Hintergrund das künftige Storchenzentrum mit neuem Paar!
Klickbild: Nest auf der Kirche (B2)
Sollte es vor dem Storchenzentrum noch einen Brutversuch geben, dann wäre es schon das sechste (!) Paar, das sich auf Bornheimer Gemarkung niederläßt! Der aktuelle Anblick ist fast schon surreal: direkt neben Rathaus, Kirche und künftigem Storchenzentrum schaut das Paar auf das Treiben im Dorf. So, als ob der Weißstorch als Brutvogel in unserem Bundesland nie ausgestorben gewesen ist...
Aktuell brüten mit Sicherheit fünf Paare:
vier im Dorf und ein Paar auf einem Masthorst auf einer Wiese etwas außerhalb. Auf der einen Seite ist diese Entwicklung sicher sehr erfreulich, auf der anderen Seite wäre es schön (und ökologisch sinnvoll), wenn noch leerstehende Nester in unmittelbarer Nähe der Queichwiesen belegt werden (z.B. in Ottersheim, Luftlinie ca. 6 km). Der Trend geht in Bornheim eindeutig in Richtung "Koloniebildung". Man kennt das ja aus anderen "Storchendörfern": dort wo schon Störche sind, wollen meistens auch noch andere hin. Die Toleranz der Paare untereinander ist erstaunlich groß, Kämpfe kommen bislang nur sehr selten vor. Eine Ausnahme war dieses Jahr der Kampf im Nest B1. Die vertriebene Störchin brütet jetzt in Knittelsheim, ca. 7 km von Bornheim entfernt.
Das neue Paar vorm künftigen Storchenzentrum:
Romeo und Julia: Storchenliebe auf dem Bornheimer Trafohäuschen
Einige der Kamerabeobachter hatten 2006 event. die Geschichte vom "Romeo und Julia" genannten Paar mitbekommen, das sich sehr spät auf dem Dach eines Trafohäuschens ein Nest gebaut hatte. Bei einem starken Gewittersturm wurde das Nest samt Gelege vom Dach geweht. Um ihnen 2007 eine bessere Unterlage zu bieten, haben wir in Absprache und mit Unterstützung der Pfalzwerke AG ein komfortables Nest seitlich an das Trafohäuschen montiert. Doch leider umsonst: das Paar hat die "schicke" Nestplattform beharrlich ignoriert und einfach wieder auf das Flachdach gebaut. Wir können daher nur hoffen, dass dem Gelege nicht das gleiche traurige Schicksal droht wie im Jahr zuvor!
Es soll an dieser Stelle betont werden, daß es in Bornheim KEINE künstliche Zufütterung der Störche gibt, wie man sie z. B. im Elsaß oder am Affenberg in Salem (Baden-Würtemberg) für touristische Zwecke eingerichtet hat. Zitat von der Webseite des Affenberges: "Von Mai bis September werden die Störche zweimal, März/April sowie Oktober/November einmal am Tag gefüttert."
Die Bornheimer Brutpaare ernähren sich also ausschließlich von den Wiesen der Umgebung! Künstliche Zufütterung von Wildstorchpaaren ist für das Erreichen von Naturschutzzielen eher kontraproduktiv! Denn warum sollte sich ein Dorf oder eine Verbandsgemeinde für den Erhalt der Wiesen einsetzen oder für ein besseres Mahdmanagement, wenn Familie Storch scheinbar zufrieden auch von Eintagsküken und frisch aufgetauten Fischen leben kann? Langfristig führt Zufütterung in eine Sackgasse! Es wäre sehr bedauerlich, wenn man den Weißstorch zu einem Folkloresymbol reduzieren würde!
Unser langfristiges Motto ist daher: "Naturschutz für den Storch und mit dem Storch". Wir wollen in der Pfalz keine künstlichen Storchenpopulationen schaffen, sondern die ursprünglichen Weißstorch-Lebensräume erhalten und verbessern, z.B. durch Reaktivierung der Wässerwiesen! Davon werden auch viele andere selten gewordene Arten profitieren. Und davon profitieren auch wir Menschen, denn Artenvielfalt bedeutet Lebensqualität und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen!
Klickbild: Rathaus (Mitte), Nest auf der Kirche und links im Hintergrund das künftige Storchenzentrum mit neuem Paar!
Klickbild: Nest auf der Kirche (B2)
Sollte es vor dem Storchenzentrum noch einen Brutversuch geben, dann wäre es schon das sechste (!) Paar, das sich auf Bornheimer Gemarkung niederläßt! Der aktuelle Anblick ist fast schon surreal: direkt neben Rathaus, Kirche und künftigem Storchenzentrum schaut das Paar auf das Treiben im Dorf. So, als ob der Weißstorch als Brutvogel in unserem Bundesland nie ausgestorben gewesen ist...
Aktuell brüten mit Sicherheit fünf Paare:
vier im Dorf und ein Paar auf einem Masthorst auf einer Wiese etwas außerhalb. Auf der einen Seite ist diese Entwicklung sicher sehr erfreulich, auf der anderen Seite wäre es schön (und ökologisch sinnvoll), wenn noch leerstehende Nester in unmittelbarer Nähe der Queichwiesen belegt werden (z.B. in Ottersheim, Luftlinie ca. 6 km). Der Trend geht in Bornheim eindeutig in Richtung "Koloniebildung". Man kennt das ja aus anderen "Storchendörfern": dort wo schon Störche sind, wollen meistens auch noch andere hin. Die Toleranz der Paare untereinander ist erstaunlich groß, Kämpfe kommen bislang nur sehr selten vor. Eine Ausnahme war dieses Jahr der Kampf im Nest B1. Die vertriebene Störchin brütet jetzt in Knittelsheim, ca. 7 km von Bornheim entfernt.
Das neue Paar vorm künftigen Storchenzentrum:
Romeo und Julia: Storchenliebe auf dem Bornheimer Trafohäuschen
Einige der Kamerabeobachter hatten 2006 event. die Geschichte vom "Romeo und Julia" genannten Paar mitbekommen, das sich sehr spät auf dem Dach eines Trafohäuschens ein Nest gebaut hatte. Bei einem starken Gewittersturm wurde das Nest samt Gelege vom Dach geweht. Um ihnen 2007 eine bessere Unterlage zu bieten, haben wir in Absprache und mit Unterstützung der Pfalzwerke AG ein komfortables Nest seitlich an das Trafohäuschen montiert. Doch leider umsonst: das Paar hat die "schicke" Nestplattform beharrlich ignoriert und einfach wieder auf das Flachdach gebaut. Wir können daher nur hoffen, dass dem Gelege nicht das gleiche traurige Schicksal droht wie im Jahr zuvor!
Es soll an dieser Stelle betont werden, daß es in Bornheim KEINE künstliche Zufütterung der Störche gibt, wie man sie z. B. im Elsaß oder am Affenberg in Salem (Baden-Würtemberg) für touristische Zwecke eingerichtet hat. Zitat von der Webseite des Affenberges: "Von Mai bis September werden die Störche zweimal, März/April sowie Oktober/November einmal am Tag gefüttert."
Die Bornheimer Brutpaare ernähren sich also ausschließlich von den Wiesen der Umgebung! Künstliche Zufütterung von Wildstorchpaaren ist für das Erreichen von Naturschutzzielen eher kontraproduktiv! Denn warum sollte sich ein Dorf oder eine Verbandsgemeinde für den Erhalt der Wiesen einsetzen oder für ein besseres Mahdmanagement, wenn Familie Storch scheinbar zufrieden auch von Eintagsküken und frisch aufgetauten Fischen leben kann? Langfristig führt Zufütterung in eine Sackgasse! Es wäre sehr bedauerlich, wenn man den Weißstorch zu einem Folkloresymbol reduzieren würde!
Unser langfristiges Motto ist daher: "Naturschutz für den Storch und mit dem Storch". Wir wollen in der Pfalz keine künstlichen Storchenpopulationen schaffen, sondern die ursprünglichen Weißstorch-Lebensräume erhalten und verbessern, z.B. durch Reaktivierung der Wässerwiesen! Davon werden auch viele andere selten gewordene Arten profitieren. Und davon profitieren auch wir Menschen, denn Artenvielfalt bedeutet Lebensqualität und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen!
Sonntag, 15. April 2007
Brutstandorte in Rheinland-Pfalz
Wir wollen an dieser Stelle zwar keine aktuelle Detailkarte der rheinland-pfälzischen Brutstandorte veröffentlichen, hier aber mal eine grobe Übersicht auf momentan oder früher belegte Nester seit Beginn der Wiederansiedlungsaktion. Hinter einigen Markierungen verbergen sich in Wirklichkeit mehrere Brutstandorte (z.B. Bornheim), sie können bei diesem Kartenmaßstab aber nicht besser dargestellt werden.
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Gut zu erkennen: der Populationsschwerpunkt liegt in der Südpfalz, vor allem im Einzugsbereich der bewässerten Queichwiesen.
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Gut zu erkennen: der Populationsschwerpunkt liegt in der Südpfalz, vor allem im Einzugsbereich der bewässerten Queichwiesen.
Samstag, 14. April 2007
Storchenkunst in Bornheim...
Es gibt viele sehenswerte Kunstobjekte in Bornheim, hier ein Ausschnitt zum Thema "Storch"...
Am Kindergarten ist neben etlichen anderen Tieren eine große Storchenkeramik an der Mauer zu bewundern:
Klickbild: Blick von oben, siehe Pfeil
Klickbild: Detailaufnahme
Die Straßenlampe neben dem künftigen Weißstorch-Infozentrum Bornheim: kreativer geht's kaum... ;-)
Klickbilder
Aber auch so was kann man sehen...:
Am Kindergarten ist neben etlichen anderen Tieren eine große Storchenkeramik an der Mauer zu bewundern:
Klickbild: Blick von oben, siehe Pfeil
Klickbild: Detailaufnahme
Die Straßenlampe neben dem künftigen Weißstorch-Infozentrum Bornheim: kreativer geht's kaum... ;-)
Klickbilder
Aber auch so was kann man sehen...:
Kameranester B1 und B2
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Oben: im Weitwinkelbild vom Dach der evangelischen Kirche kann man sogar den Standort von Nest B1 erkennen. Die weiße Fläche unter dem Pfeil ist die Westfassade der Storchenscheune.
Klickbild: die Westseite der Storchenscheune
Das Bild entstand bei der Kameramontage vor Rückkehr der Störche
Klickbild
Oben: Blickrichtung Nordwesten, im Hintergrund der Pfälzerwald (Luftlinie 8 km)
Freitag, 13. April 2007
Störchin B1: auffällige Stelle am Kopf schon vor akuter Krankheitsphase
Ein Blick in unser internes Bilderarchiv belegt eine Tatsache, die uns bislang entgangen war: schon einige Tage vor dem für uns sichtbaren Ausbruch der Erkrankung gab es über dem rechten Auge der Störchin eine auffällige Stelle. Sie ist in den Tag- und Nachtaufnahmen zu erkennen.
Genau in diesem Bereich bildete sich später die hornartige Struktur (schwärzlich-bräunliche Färbung) heraus, die am 4.4. am deutlichsten zu sehen war (Tag mit der schwersten Krankheitssymptomatik).
Die schwere Entzündung könnte die Folge eines Schnabelhiebs sein, den sie in einer Auseinandersetzung mit einem anderen Storch abbekommen hat. Es kann natürlich auch passieren, daß ein Storch im Kampf ein Auge verliert. Dann hätte "unsere" Störchin Glück im Unglück gehabt...
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Genau in diesem Bereich bildete sich später die hornartige Struktur (schwärzlich-bräunliche Färbung) heraus, die am 4.4. am deutlichsten zu sehen war (Tag mit der schwersten Krankheitssymptomatik).
Die schwere Entzündung könnte die Folge eines Schnabelhiebs sein, den sie in einer Auseinandersetzung mit einem anderen Storch abbekommen hat. Es kann natürlich auch passieren, daß ein Storch im Kampf ein Auge verliert. Dann hätte "unsere" Störchin Glück im Unglück gehabt...
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Bildvergleich: Rückgang der Schwellung am Kopf bei Störchin B1
Dieser (hoffentlich abschließende) Bildvergleich zeigt den deutlichen Rückgang der starken Schwellung im Kopfbereich seit dem 7.4.:
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Zum Vergleich der Kopfform vor der Entzündung siehe ==> HIER
Die über etliche Tage andauernde deutliche Rundung des vorderen Kopfbereiches erscheint deutlich reduziert. Nach den heftigen Krankheitssymptomen, hauptsächlich vom 3. bis 5. April, konnte man eigentlich fast nicht mehr mit einem so günstigen Verlauf rechnen. Was die Ursache der starken Entzündung über den rechten Auge war, wird man nie genau klären können.
Bedrückend, aber auf eine gewisse Weise auch faszinierend war die Möglichkeit, mit der Kamera diesen "Selbstheilungsprozeß" eines Wildstorchs verfolgen zu können. Nicht immer wird es so glimpflich ausgehen...
Wir wünschen und hoffen, daß die Störchin wieder vollständig gesund ist und der Belastung der kommenden Wochen gewachsen ist: ständige Futtersuche für die bald schlüpfenden Küken! Eine Auswertung unseres Webcambildarchivs deutet allerdings an, dass die Störchin deutlich öfter als vor dem Ausbruch der Krankheit mit geschlossenen Augen brütet. Ob das ein Zeichen einer noch vorhandenen Schwächung ist, können wir (noch) nicht beurteilen.
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Zum Vergleich der Kopfform vor der Entzündung siehe ==> HIER
Die über etliche Tage andauernde deutliche Rundung des vorderen Kopfbereiches erscheint deutlich reduziert. Nach den heftigen Krankheitssymptomen, hauptsächlich vom 3. bis 5. April, konnte man eigentlich fast nicht mehr mit einem so günstigen Verlauf rechnen. Was die Ursache der starken Entzündung über den rechten Auge war, wird man nie genau klären können.
Bedrückend, aber auf eine gewisse Weise auch faszinierend war die Möglichkeit, mit der Kamera diesen "Selbstheilungsprozeß" eines Wildstorchs verfolgen zu können. Nicht immer wird es so glimpflich ausgehen...
Wir wünschen und hoffen, daß die Störchin wieder vollständig gesund ist und der Belastung der kommenden Wochen gewachsen ist: ständige Futtersuche für die bald schlüpfenden Küken! Eine Auswertung unseres Webcambildarchivs deutet allerdings an, dass die Störchin deutlich öfter als vor dem Ausbruch der Krankheit mit geschlossenen Augen brütet. Ob das ein Zeichen einer noch vorhandenen Schwächung ist, können wir (noch) nicht beurteilen.
Donnerstag, 12. April 2007
B1 + B2
B1: bei der Störchin ist eigentlich keine auffällige Schwellung mehr am Kopf zu erkennen! :-)
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B2: wieder regelmäßige Brutwechsel
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B2: wieder regelmäßige Brutwechsel
Mittwoch, 11. April 2007
Unklare Situation in B2: was ist passiert?
Rückblick
47 Stunden lieferte die Kamera von Nest B2 (Kirche) nur Bilder eines einsam brütenden Storches. Brutablösung gab es keine mehr, der zweite Storch war verschollen, eine eindeutige Faktenlage der Webcambilder. Am 9.4. um 13.15 Uhr gab es die letzte Sichtung des Brutpartners. Zweifelsfrei auch die Identität des brütenden Vogels: unten rechts ELSA-beringt, also das Männchen. Nach so langer Abwesenheit eines Brutpartners gibt es eigentlich nur folgende Möglichkeiten: die Störchin ist ums Leben gekommen oder ist so schwer verletzt/erkrankt, dass sie nicht mehr ins Nest zurückkehren wird.
Nach 47 Stunden war die Hoffnung auf eine gesunde Rückkehr nach menschlichem Ermessen auf den Nullpunkt gesunken.
Überraschende Wende
Heute gegen 12.15 Uhr tauchte entgegen allen Erwartungen plötzlich ein zweiter Storch im Weitwinkel-Kamerabild auf (diese Bilder werden nicht öffentlich übertragen, sondern finden nur für interne Archivzwecke der Aktion PfalzStorch Verwendung), 20 Sekunden später war wieder nur ein Vogel mehrere Minuten lang stehend bei der Nestpflege zu sehen. Es hatte offensichtlich einen Brutwechsel gegeben, der Vorgang lief innerhalb kürzester Zeit ab. Nur allzu verständlich wenn man bedenkt, dass nach diesem Brutmarathon Hunger und Durst dem Männchen schon kräftig zugesetzt haben müssen! Die Frühlingssonne brennt schon kräftig vom Himmel. Eine sofortige Absage der vorgesehenen "Gelege-Rettung" war die Folge! Zwei Stunden später diese Szene:
Klickbild
Das Bild hat eher Merkmale einer Auseinandersetzung als die einer Begrüßungsszene! Im nächsten Bild, 20 Sekunden später, ist allerdings schon wieder Frieden eingekehrt. Ein Storch setzt sich etwas später, der Zweite läßt seinen Ring sehen: ELSA unten rechts, das Männchen. Das Weibchen also am Brüten, ist alles wieder OK?
Beim nächsten mutmaßlichen Brutwechsel wieder der selbe Ablauf. Zuerst sieht es aus wie ein Kampf, kurze Zeit später ist wieder Friede eingekehrt. Ein Vogel brütet, der andere steht ruhig auf dem Nest.
Klickbilder
Theoretisch könnte es sein, dass ein anderes Weibchen ins Nest eingezogen ist. Dagegen spricht allerdings sehr stark, dass dieser Storch sich vollkommen nahtlos ins aktuelle Brutgeschäft eingeklinkt hat. Einige Fragen bleiben offen, die KAmera zeigt nicht das Nestinnere. Wir gehen derzeit aber davon aus, daß heute das unberingte Weibchen wieder gesund ins Nest zurückgekehrt ist.
Lehrstunde
Wie auch immer: die Vorgänge in Nest B2 sind eine ziemlich Lehrstunde in Sachen "Hilfeleistung" + "Eingriff" etc. ...
Normalerweise gilt ein so langes Verlassen des Geleges bei "Experten" eigentlich als nahezu untrügliches Anzeichen, dass eine schwere Verletzung, ein schwerer Krankheitsfall oder gar ein Todesfall vorliegt. Und wie schon erwähnt: wenn die Eier ausgebrütet werden, aber ein Storch bleibt zwei Tage seinem Nest fern, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer gesunden Rückkehr definitiv äußerst gering!
Klickbild: nach 2 Tagen wieder gesund ins Nest zurückgekehrt, wo war die Störchin?
Was kann man daraus lernen? Zum Beispiel dieses: selbst eine so lange Abwesenheit mitten in der Brutzeit ist kein sicheres und gutes Argument für einen "Eingriff", für eine "Rettung" (in diesem Falle des Geleges)! Gut, der Vorgang wäre durch die SGD Süd als zuständige Naturschutz-Fachbehörde genehmigt gewesen, aber eines ist hier klar geworden: selbst ein vorsichtiges Vorgehen ist meist immer noch zu riskant! Wir sind uns einig: es wäre unverzeihlich gewesen, wenn das Gelege kurz vor der Rückkehr des Weibchens "gerettet" worden wäre. Weniger Hilfe ist also oft die bessere Hilfe! Gut gemeint kann auch daneben sein. Leider ist gut machen schwieriger als gut meinen...
Anhand der Kamerabilder können wir am zweiten Storch bislang weder eine Verletzung noch irgendeine andere Auffälligkeit feststellen.
Klickbild: das unten ELSA-beringte Männchen steht im Nest, der andere Storch brütet
47 Stunden lieferte die Kamera von Nest B2 (Kirche) nur Bilder eines einsam brütenden Storches. Brutablösung gab es keine mehr, der zweite Storch war verschollen, eine eindeutige Faktenlage der Webcambilder. Am 9.4. um 13.15 Uhr gab es die letzte Sichtung des Brutpartners. Zweifelsfrei auch die Identität des brütenden Vogels: unten rechts ELSA-beringt, also das Männchen. Nach so langer Abwesenheit eines Brutpartners gibt es eigentlich nur folgende Möglichkeiten: die Störchin ist ums Leben gekommen oder ist so schwer verletzt/erkrankt, dass sie nicht mehr ins Nest zurückkehren wird.
Nach 47 Stunden war die Hoffnung auf eine gesunde Rückkehr nach menschlichem Ermessen auf den Nullpunkt gesunken.
Überraschende Wende
Heute gegen 12.15 Uhr tauchte entgegen allen Erwartungen plötzlich ein zweiter Storch im Weitwinkel-Kamerabild auf (diese Bilder werden nicht öffentlich übertragen, sondern finden nur für interne Archivzwecke der Aktion PfalzStorch Verwendung), 20 Sekunden später war wieder nur ein Vogel mehrere Minuten lang stehend bei der Nestpflege zu sehen. Es hatte offensichtlich einen Brutwechsel gegeben, der Vorgang lief innerhalb kürzester Zeit ab. Nur allzu verständlich wenn man bedenkt, dass nach diesem Brutmarathon Hunger und Durst dem Männchen schon kräftig zugesetzt haben müssen! Die Frühlingssonne brennt schon kräftig vom Himmel. Eine sofortige Absage der vorgesehenen "Gelege-Rettung" war die Folge! Zwei Stunden später diese Szene:
Klickbild
Das Bild hat eher Merkmale einer Auseinandersetzung als die einer Begrüßungsszene! Im nächsten Bild, 20 Sekunden später, ist allerdings schon wieder Frieden eingekehrt. Ein Storch setzt sich etwas später, der Zweite läßt seinen Ring sehen: ELSA unten rechts, das Männchen. Das Weibchen also am Brüten, ist alles wieder OK?
Beim nächsten mutmaßlichen Brutwechsel wieder der selbe Ablauf. Zuerst sieht es aus wie ein Kampf, kurze Zeit später ist wieder Friede eingekehrt. Ein Vogel brütet, der andere steht ruhig auf dem Nest.
Klickbilder
Theoretisch könnte es sein, dass ein anderes Weibchen ins Nest eingezogen ist. Dagegen spricht allerdings sehr stark, dass dieser Storch sich vollkommen nahtlos ins aktuelle Brutgeschäft eingeklinkt hat. Einige Fragen bleiben offen, die KAmera zeigt nicht das Nestinnere. Wir gehen derzeit aber davon aus, daß heute das unberingte Weibchen wieder gesund ins Nest zurückgekehrt ist.
Lehrstunde
Wie auch immer: die Vorgänge in Nest B2 sind eine ziemlich Lehrstunde in Sachen "Hilfeleistung" + "Eingriff" etc. ...
Normalerweise gilt ein so langes Verlassen des Geleges bei "Experten" eigentlich als nahezu untrügliches Anzeichen, dass eine schwere Verletzung, ein schwerer Krankheitsfall oder gar ein Todesfall vorliegt. Und wie schon erwähnt: wenn die Eier ausgebrütet werden, aber ein Storch bleibt zwei Tage seinem Nest fern, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer gesunden Rückkehr definitiv äußerst gering!
Klickbild: nach 2 Tagen wieder gesund ins Nest zurückgekehrt, wo war die Störchin?
Was kann man daraus lernen? Zum Beispiel dieses: selbst eine so lange Abwesenheit mitten in der Brutzeit ist kein sicheres und gutes Argument für einen "Eingriff", für eine "Rettung" (in diesem Falle des Geleges)! Gut, der Vorgang wäre durch die SGD Süd als zuständige Naturschutz-Fachbehörde genehmigt gewesen, aber eines ist hier klar geworden: selbst ein vorsichtiges Vorgehen ist meist immer noch zu riskant! Wir sind uns einig: es wäre unverzeihlich gewesen, wenn das Gelege kurz vor der Rückkehr des Weibchens "gerettet" worden wäre. Weniger Hilfe ist also oft die bessere Hilfe! Gut gemeint kann auch daneben sein. Leider ist gut machen schwieriger als gut meinen...
Anhand der Kamerabilder können wir am zweiten Storch bislang weder eine Verletzung noch irgendeine andere Auffälligkeit feststellen.
Klickbild: das unten ELSA-beringte Männchen steht im Nest, der andere Storch brütet