Dienstag, 18. Januar 2011

Frühheimkehrer


An den Nestkameras tauchen zur Zeit, vor allem an warmen Tagen, immer wieder Störche auf, die im Vorjahr irgendwo in Bornheim oder der näheren Umgebung gebrütet haben. Es scheinen sich sogar schon erste Paare zu bilden. Wer genau hinschaut, sieht aber, dass die Nestbesetzer und Partner/-innen sehr häufig wechseln. Dieses Phänomen haben wir schon in den vergangenen Jahren mehrfach beobachtet. Bis zum Beginn der Brutzeit Ende März dauert es aber noch, der Winter ist noch lange nicht vorbei!
Wenn ab Ende Februar die "richtigen" Nestinhaber und Partner zurückkommen, stellen sich meist ganz schnell die alten Verhältnisse wieder ein. Neukombinationen in den Paaren gibt es vor allem dann, wenn einer der Partner nicht aus dem Winterquartier zurückkommt. Von daher ist es durchaus biologisch sinnvoll, wenn die Störche schon mal das Wohnungsangebot und den "Heiratsmarkt" abchecken - man weiß ja nie ...

Die jetzt schon auftauchenden Störche können über Winter nicht weit weg gewesen sein. Einige sind sogar im Dezember im benachbarten Elsaß abgelesen worden, z.B. das Männchen von der Evangelischen Kirche. Auch der mit Paris- und ELSA-Ring markierte Storch, der im letzten Jahr noch einen Sender getragen und neben der Storchenscheune gebrütet hatte, ist wieder da und taucht mal in der einen, mal in der anderen Kamera auf. Im Sportplatznest steht oft das Weibchen von "Bornheim Waldeck", einem Nest in den Wiesen südlich von Bornheim. Sie wurde 2004 in Muizen/Belgien beringt und trägt zusätzlich zu ihrem Aluminiumring einen gelben Ring mit schwarzen Ziffern. "Romeo" hat wieder Gesellschaft.

Im Moment finden die Störche Unmengen an Nahrung in den überschwemmten Wiesen und Äckern. Sie scheinen die Regenwürmer und Mäuse dem Angebot der elsässischen Müllkippen vorzuziehen. Möglicherweise ziehen sie aber wieder kurzzeitig ab, wenn es wieder kälter wird.
Norbert Gladrow hat sie am Sonntag in den Wiesen bei Bornheim fotografiert.