Sonntag, 30. Juni 2013

Alle Jahre wieder ...

Auch dieses Jahr stand wieder die Beringung im Vogelpark Schifferstadt an, wozu wir wieder auf die Hilfe von Baumpfleger Joachim (Joe) Osterheld angewiesen waren. Ein kurzer Anruf genügte und Joe stand uns zwei Tage später mit kompletter Arbeitsmontur und großer Einsatzbereitschaft kostenlos (!) zur Verfügung.

Im Vogelpark Schifferstadt schafften es dieses Jahr nur zwei Brutpaare insgesamt 7 Jungstörche durch die nasskalten Wochen und Monate zu bringen.

Ein Seil, an dessen Ende ein Säckchen gebunden ist, wird über einen stabilen Ast über dem Nest katapultiert und kommt dann wieder herunter. Nun kann Joe an diesem Seil empor in Richtung Nest steigen.



Vielen Dank an Joachim (Joe) Osterheld für seine alljährliche großartige Unterstützung!


Freitag, 28. Juni 2013

Pfalzweinkönigin Andrea Römmich Ehrenpatin der Venninger Jungstörche

 

Pfalzweinkönigin  Andrea Römmich  mit dem 2. Vorsitzenden  der Aktion Pfalzstorch  bei der Überreichung  der Urkunde   am "Gerhard Postel Nest" in Venningen

 
Venningen hat dieses  Jahr  wieder  fünf Jungstörche.  Drei im Nest "Rohr" und  zwei  im "Gerhard Postel Nest". Pfalzweinkönigin Andrea  Römmich  war sehr erfreut  über die Ehrenpatenschaft  für die  fünf  Storchenküken.  Sie will, soweit möglich, den weiteren Lebensweg  ihrer Storchenküken verfolgen.
 
Norbert Arend war  mit dem diesjährigen Bruterfolg  sehr zufrieden. "Wenn man bedenkt,  wie der  Witterungsverlauf  in diesem Jahr war, ist dies ein tolles Ergebnis.  Störche fühlen sich in Venningen offensichtlich sehr wohl."
 
Er bedankte sich bei der Vergabe der Patenschaftsurkunden   bei den Beringern  Christian Reis  und Thomas Antrett von der Aktion PfalzStorch e.V. Weiterhin  bei allen Unterstützern  und bei den vielen Hundebesitzern,  die ihre Hunde im Umfeld  der  Storchennester  anleinen damit die Storchenküken unbeschwert  auf Futtersuche gehen können.
 
 

Im Gerhard Postel Storchennest  fühlen sich zwei Storchenküken wohl...

 
im Nest "Rohr" drei...

Mittwoch, 12. Juni 2013

Dieses Jahr bleibt der Kindersegen auf der Storchenscheune aus



Lange Zeit wartete man vergeblich auf die Meldung einer Brut auf dem Dach der Storchenscheune. Dann wurden, wie bereits berichtet, die Reste eines Eies gefunden. Die Störchin war nicht fähig gewesen eine richtige Eischale auszubilden. Dies hatte nichts mit der strengen Witterung zu tun und es bedeutet auch nicht unbedingt, dass die Störchin keine Eier mehr legen kann, aber so blieb das Paar erst einmal kinderlos.
Als wir schon die Hoffnung auf Nachwuchs aufgegeben hatten, erreichten uns Meldungen einer zweiten Brut. Und tatsächlich im Nest waren Eier zu sehen. Trotz einem sehr späten Brutbeginn war die Freude groß. Dennoch mussten wir auch an die Gefahren für eine so späte Brut denken, denn im schlimmsten Fall kann dies leider dazu führen, dass die Jungstörche im August noch nicht stark genug für den Zug sind.
So haben wir den kleinen Störchen in den Eiern die Daumen gedrückt und warteten gespannt.
Selbst als nur noch ein Ei im Nest lag, brüteten die Altstörche tapfer weiter und es war sehr schwer über die Nestkamera ein Bild von dem Ei zu erhaschen auf dem nicht nur ein brütender Storch zu sehen war. Hat man es dann aber geschafft, fiel auf, dass das Ei sehr verschmutzt war, was aber darauf zurückzuführen war, dass die Altstörche durch den Regen ein dreckiges Gefieder bekamen und sich dann auf das Ei setzten.
Dann folgte die traurige Nachricht: Das Ei ist weg.



Damit bleibt das Paar dieses Jahr leider endgültig ohne Junge.
Uns bleibt nur noch viel Glück für das nächste Jahr und allen andern Jungtieren alles Gute zu wünschen.

Gespannt beobachten wir also das Wachsen der kleinen Störche. Besonders natürlich auch in den zahlreichen Bornheimer Nestern.
Es ist leider am Beispiel der Paare auf der Storchenscheune, der evangelischen Kirche und dem Anwesen Echternach zu sehen, dass manche Nester dieses Jahr leer bleiben werden. Das Trafonest z.B. ist nach dem Tot des letzten Jungen leider ganz verwaist, da die Altstörche das Nest verlassen haben.

                    Das Paar auf der evangelischen Kirche
 
Nicht überall sind die Nester so voll besetzt wie das vor dem Storchenzentrum. Hier sind vier schon ziemlich große Jungstörche zu sehen.


Sportplatznest und Hauptstraße Nr. 18: 2 Junge
Waldeck, Anwesen Kraus und Regenrückhaltebecken, auf der Voliere der Storchenscheune (Westseite): 1
Auf der Voliere der Storchenscheune (Ostseite): Anzahl noch unklar, da späte Brut. Altvögel füttern seit 7.6.

Hoffen wir also für alle verbleibenden Jungen das Beste.


Mit freundlichen Grüßen
Marina Damm
(FÖJlerin der Aktion PfalzStorch e.V.)



Montag, 3. Juni 2013

Licht und Schatten

Vier gesunde Jungvögel (3 sichtbar, im Hintergrund ein Altstorch) vor dem Storchenzentrum in Bornheim (3.6.2013)


In diesem Jahr haben sich 163 Weißstorchpaare in Rheinland-Pfalz zum Brüten niedergelassen.
Eine erneute Steigerung um mehr als 20% gegenüber dem Vorjahr!
(Aktualisierte Nesterliste und Nesterkarte im Hauptmenü unter "Störche in Rheinland-Pfalz")
Leider sind der nass-kalten Witterung der letzten Wochen viele Jungvögel zum Opfer gefallen, in etlichen Nestern sogar die komplette Brut. So wie die Niederschlagsmengen und -Dauer in den einzelnen Regionen unterschiedlich ausgefallen sind, fallen auch die Verlustraten beim Storchennachwuchs aus.

Für die Beobachter am Nest und an den Nestkameras ist dieser Anblick schwer zu ertragen. Manche rufen hier wieder nach Rettungsmaßnahmen und Eingriffen am Nest oder schreiten sogar selbst zur Tat. Das ist verständlich und war in den ersten Jahren der Wiederansiedlung, als nur einige wenige Storchpaare in unserem Bundesland gebrütet haben, sicher sinnvoll, aber gilt das auch heute noch, angesichts der höchsten Bestandsdichte seit Anfang des 20. Jahrhunderts?

Denn umgekehrt stellt sich die Frage, wieso manche Storchpaare es überhaupt schaffen, trotz dieser widrigen Umstände mehrere Jungen durchbringen. Sie müssen einige Vorzüge haben gegenüber den erfolglosen Storcheltern. In Frage kommen dabei viele Faktoren:
  •  Die Wahl des Nistplatzes oder die Fähigkeit, ein Nest wärmeisolierend und trotzdem wasserdurchlässig zu bauen.
  • Das notwendige Verhaltensrepertoire, das Nest und die Jungen trocken zu halten (hier gibt es tatsächlich große Unterschiede!).
  • Der Gesundheitszustand der Elterntiere, damit sie genug Wärme an die Jungvögel abgeben können.
  • Die Widerstandsfähigkeit von Alt- und Jungvögeln gegen Infektionskrankheiten.
  • Die Erfahrung der Storcheltern mit ihrem unmittelbaren Lebensraum, damit sie genug geeignete Nahrung für ihre Jungen finden können. 
  • Der optimale Zeitpunkt des Brutbeginns
und vieles mehr.

Dass die Nachkommen gerade solch erfolgreicher Störche in der nächsten Generation zahlreicher vertreten sind ist die Voraussetzung für eine optimale Anpassung. Das ist in der Natur generell so. Nur so kann sich eine Tierart auf Dauer in ihrem Lebensraum behaupten. Und das ist ja wohl das eigentliche Ziel eines Wiederansiedlungsprojekts, das bisher sehr erfolgreich war und das durch diesen Rückschlag sicher nicht gefährdet ist.
Nun zeichnet sich endlich eine Wetterbesserung ab. Drücken wir also den Störchen die Daumen, dass Sie die noch lebenden Jungen durchbringen und in den kommenden Jahren wieder etwas bessere Bedingungen vorfinden. 
Verdauung brummt - Storch gesund