Freitag, 21. November 2008

Tendenz weiter steigend


Die Zahlen für das abgelaufene Brutjahr liegen vor und geben Anlass zu Freude und Optimismus: Der Weißstorchbestand hat auch 2008 noch einmal deutlich zugenommen: 62 Brutpaare haben in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr gebrütet, 139 Jungstörche wurden flügge. Obwohl 10 dieser Brutpaare ihre Gelege oder ihre Jungen komplett verloren haben, waren die anderen dafür recht erfolgreich, was zu einer durchschnittlichen Jungenzahl von 2,2 pro Brutpaar führte.
Alle rheinland-pfälzischen Jungvögel konnten beringt werden.
Die starke Zuwanderung und die lokale Verbesserung der Nahrungsgebiete, z.B. durch die weitere Reaktivierung der Wiesenbewässerung, sind sicher Gründe für diese positive Entwicklung. Aber es bleibt weiter viel zu tun bei der Sicherung von Lebensraum, der Erkennung und Beseitigung von Gefahren, der Erforschung der Lebensbedingungen und der Aufklärung der Bevölkerung.
Wir hoffen, dass der rheinland-pfälzische Storchenbestand noch ein bisschen wächst, vor allem aber, dass der Storch sich hier weiter halten kann, ein Wildvogel mitten unter den Menschen.

Montag, 3. November 2008

Ein Österreicher als Neu-Pfälzer

Eine interessante Nachricht erreichte uns heute von der Vogelwarte Radolfzell: Das Storchenmännchen, das in diesem Jahr auf der Evangelischen Kirche in Bornheim gebrütet hatte (3 Junge), stammt aus Götzweis in Niederösterreich, wo es im Jahr 2002 nestjung beringt worden war.
Hoffen wir, dass es ihm in seiner Wahlheimat gefallen hat und dass es im Frühjahr wieder nach Bornheim zurückkehrt.

Montag, 20. Oktober 2008

Rückmeldung aus Saudi-Arabien

Per Email gab es heute eine sehr interessante Rückmeldung aus Saudi-Arabien. Geschrieben hat der Ornithologe, der die Opfer des Weißstorch-Massenunfalls (236 tote Weißstörche am 25. August 90 km südlich von Jeddah) mit eigenen Augen gesehen hat und die Situation vor Ort genau kennt. Da diese Hochspannungstrasse ganz offensichtlich eine systematische Todesgefahr auch für viele andere Zugvogelarten darstellt, wird die Problematik in Kürze bei der saudischen "National Commission for Wildlife Conservation and Development" (NCWCD, auf der Webseite unten auf "English" klicken) besprochen. Geplant ist später eventuell ein vertiefendes Treffen, zum dem u.U. auch externe Experten eingeladen werden. Wie auch immer es jetzt weitergeht: wir werden in jedem Fall versuchen, unsere Erfahrungen im Kontext Kollisionstod-Vermeidung einzubringen (Umrüstung der 110 kV-Trasse in den Offenbacher Niederwiesen).

Es wäre grandios, wenn hier eine effektive internationale Zusammenarbeit zum Schutz unzähliger Zugvögel entstehen würde. Nach Angaben des saudischen Ornithologen liegt hier auch eine klassische Zugstrecke des Jungfernkranichs auf dem Weg ins Winterquartier nach Ostafrika (gilt wohl vor allem für die Population rund ums Schwarze Meer und dem Kaukasus, die weiter östlich brütenden Populationen überwintern in Indien).  Ein Auszug aus einer anderen Email lässt erahnen, wie hoch die jährlichen Opferzahlen durch Kollision mit den Hochspannungstrassen sind: "For your information, on the 9th of October at 05:30 I was visiting "again" a site, with Mohammed also, 90 km south of Jeddah were 236 White Stork collisions to pour line on August 25th., we found lots of dead birds this time as well (Quail, Corncrake, and Turtle Dove) and small numbers from various species of warblers and shrikes, also killed by the power lines. We are conducting such survey form personal initiative to write to the wildlife agency to collaborate with electric company to solve this problem in such "bottleneck" area for migratory birds." 

Übrigens zieht hier auch eine winzige Restpopulation einer der weltweit seltensten Vogelarten auf dem Weg ins Winterquartier durch: der Waldrapp (weltweit leben nur noch ca. 400 Tiere in freier Wildbahn!!) . Besenderungsversuche haben ergeben, dass der erst vor wenigen Jahren entdeckte kleine syrische Restbestand über Saudi-Arabien und den Jemen ins äthiopische Winterquartier zieht.

Quelle: http://www.birdlife.org/news/news/2006/10/bald_ibis.html

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Hochspannungtrasse im Satellitenbild

Irgendwo an dieser gewaltigen Hochspannungstrasse muss das Unglück passiert sein. Östlich der Straße sind zwei Trassen und westlich davon drei Trassen zu erkennen. Stimmt gut mit dem Bild auf der saudi-arabischen Webseite überein.




Größere Kartenansicht

Die Trasse endet/entspringt in einer riesigen Industrieanlage (sieht aus wie eine Öl-Raffinierie oder eine Meerwasserentsalzungsanlage). Daszu passt auch folgende ==> Meldung.

Wir haben heute mit saudi-arabischen Ornithologen Kontakt aufgenommen, um unsere Erfahrungen auszutauschen (Kollisionsproblematik Offenbacher Niederwiesen, 110.000 Volt-Trasse incl. Entschärfung des Problems).

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Neue Infos zu großem Weißstorchunglück in Saudi-Arabien

Der letzte Beitrag hat zur Stellungsnahme einiger namhafter Strom - und Kollisionstod-Experten geführt.  

Fazit: mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei diesem äußerst tragischen Weißstorch-Massenunfall NICHT um Stromtod, sondern um Kollisionstod! Ich hatte im letzten Blogbeitrag ja schon meine Zweifel an einem Stromtod geäußert (eindeutig handelt es sich hier um eine Hochspannungstrasse, bei der es aufgrund typischer Bauteilgröße bzw. dem Bauelementeabstand normalerweise zu keinen hohen Opferzahlen kommt...)

Wir werden versuchen, mit den lokalen Umweltschutzakteuren Kontakt aufzunehmen und unsere bislang sehr positven Erfahrungen mit der bundesweit einmaligen Umrüstung der 110.000 V Trasse in den Offenbacher Niederwiesen mitzuteilen!

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Dr. Haas (Leiter der NABU-BAG Stromtod und einer der Hauptautoren des neuen Referenzwerkes zum Thema Strom- und Kollisionstod von Vögeln) schreibt dazu in einer Mail (wir haben den Text leicht angepasst, um die richtigen Bildbezüge etc. in diesem Posting  herzustellen):

"Zur (...) Deutung (dieses Bildes) in der vorherigen Nachricht:

Es ist eine typische „Regenrinnenverletzung“ (kommt von Fahrzeugkollisionen: der auffliegende Vogel schaffts nicht ganz, dem Vogel werden bei nach oben geschlagenen Flügeln die Läufe, manchmal auch weiter oben die Unterschenkel abgeschlagen). Dem abgebildeten Storch wurde beim etwas schrägen Landeanflug mit hängenden Beinen der linke Lauf in der Mitte durchgeschlagen, der äußere Teil hängt nur noch an einem Strang aus Sehnen und Gefäßen. Der rechte Lauf ist durch den Aufprall an der Vorderseite blutunterlaufen, aber nicht gebrochen (der Vogel war nach der Kollision nicht sofort tot, konnte den Absturz noch mit den Flügeln etwas abmildern). Es sind keine Verbrennungen. Ich bin mir in der Deutung sicher, häufig bekomme ich ähnlich verletzte Vögel zur Behandlung eingeliefert, nach Verkehrsunfällen und Leitungskollisionen.

   

Aus den gesamten Bildern aus Saudi-Arabien lese ich zunächst heraus:

Ø Die Störche sind Kollisionsopfer (keine Stromschlagfälle)

Ø Stärkere Winde haben keine Rolle gespielt (keine Spuren, wie sie schon bei leichten Sand- oder Staubstürmen in Wüstenregionen typisch sind), was freilich Sichtbehinderungen bei „staubgeschwängerter“ Luft nach Stürmen nicht ausschließt.

Ø Ich vermute einen Einflug eines großen Zugtrupps, der in die Nacht geraten ist und einen Übernachtungsplatz an einem Gewässer (bei Jeddah wohl am ehesten am Meeresstrand) angepeilt hat und dabei in den sehr ungünstig mit Leitungen bestückten Luftraum (breitflächig verteilte Leitungen in Mehrebenenanordnung) geraten ist. Bei dieser Konstellation sind aber auch andere Szenarien denkbar (z.B. Anpeilung von Landeplätzen auf den Quertraversen der Masten und Kollision beim frühen Landeanflug).  

Zur weiteren Klärung wären zusätzliche Details sehr wünschenswert.

Ich bitte daher den Verteiler um Mitarbeit. Wer kann für den Verteiler die arabischen Texte übersetzen ? Sehr interessant wären weitere Daten zu Fundort, Fundzeit, Wetterdaten, evtl Beobachtungen (über)lebender Störche, genaue topografische Karte mit Einzeichnung der Unfall-Hochspannungsleitungen etc. In diesen Mastenfeldern wären auch Untersuchungen auf Kollisionsopfer allgemein für Schutzbemühungen wichtig, z.B. im Hinblick auf den Durchzug von Großgreifvögeln, vor allem auch an windreichen Zugtagen. 

Weiteres zur Anflugproblematik und Lösungsvorschlägen s. unter www.birdsandpowerlines.org in Deutsch und Englisch. Auch im neuen Buch STROMTOD VON VÖGELN behandeln viele Artikel auch Kollisionsprobleme, hauptsächlich auf S. 278 – 299. Das Buch kann weiterhin über mich bezogen werden (am einfachsten E-Mail an dghaas@web.de ). Weitere Infos zum Buch unter www.birdsandpowerlines.org .  

 
Mit besten Grüßen
Dr. Dieter Haas

Leiter der NABU-BAG Stromtod

Ende des Zitats

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Massenkollision an Stromleitung in Saudi-Arabien (über 200 tote Weißstörche)

Auf einer arabischen Seite kann man diese grauenhaften Bilder eines Weißstorch-Massenunfalls sehen (bitte beachten: da die Seite arabisch ist, befindet sich die Scroll-Leiste auf der linken Seite!):

http://www.mekshat.com/vb/showthread.php?t=151775

Nach Aussagen von saudi-arabischen Ornithologen kamen am 25. August 2008 ca. 90 km südlich von Jeddah unglaubliche 236 Weißstörche an einer riesigen Stromtrasse ums Leben. Dort laufen 5 Trassen parallel zueinander, die Stromleitungen queren eine international bedeutsame Vogelzugroute. Einzelheiten zum möglichen Ablauf des Geschehens liegen uns noch nicht vor. 


Samstag, 20. September 2008

Kamera 3 ("Sportplatznest") deaktiviert

Nachdem die Nestbesitzer schon längere Zeit abgezogen sind und die Kameraperspektive durch den neuen Zaun am Sportplatz nicht mehr gerade prickelnd aussieht, haben wir heute die Bildübertragung eingestellt. Eventuell kommt diese Kamera aber wieder im nächsten Jahr zum Einsatz.

Von den 4 Jungstörchen haben wir nach dem Ausfliegen keine Rückmeldung mehr bekommen, also weder gute noch schlechte Nachrichten... 

Freitag, 19. September 2008

Bornheimer "Kirchenstörche" jetzt auch unterwegs in den Süden...

Das Paar vom Dach der evangelischen Kirche Bornheim ist offensichtlich am vergangenen Mittwoch (17.9.) in die Süden losgeflogen. Hier die letzten zwei Bilder, die wir archivieren konnten:

5 Minuten später: gemeinsamer Blick in die weite Ferne... 

Danach waren sie wohl endgültig weg... Gute Reise, ihr Zwei!!!! 

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Faszinierend: am selben Tag konnten wir am anderen Ende der Welt, an der Nordspitze der antarktischen Halbinsel, zum ersten Mal nach dem antarktischen Winter wieder Eselspinguine im Webcambild sehen. Diese Kamera in unmittelbarer Nähe der weitgehend unbekannten deutschen Forschungsstation GARS O'Higgins überträgt seit 2004 jedes Jahr das Brutgeschehen einer kleinen Eselspinguin-Kolonie.

Bis zum eigentlichen Brutbeginn (Start normalerweise im November) werden aber noch viele Wochen vergehen. Bei schlechtem Wetter (Orkan, ungünstige Eisverhältnisse vor der Küste) können die Pinguine vor dem Brutbeginn wieder komplett verschwinden. Die wenigen Pinguine sind aktuell fast nur am Abend zu sehen.

==> zur Pinguin-Webcamseite 

Samstag, 13. September 2008

Einige wenige Altstörche immer noch da...

... darunter auch das Paar auf dem Dach der evangelischen Kirche Bornheim. Gestern kam es zur Umstellung der Großwetterlage, doch weiterhin wird im vertrauten Brutgebiet ausgeharrt...




Klickbilder: das Paar im strömenden Regen

Samstag, 16. August 2008

Mondstörche...


Klickbild


In der Nacht der Mondfinsternis ist das Paar auf der evangelischen Kirche in geheimnisvolles Licht gehüllt...


Wenige Stunden zuvor eine Szene wie gemalt...:

Klickbild

Donnerstag, 14. August 2008

Storchenzentrum Bornheim als schulnahe Umwelterziehungseinrichtung anerkannt

Das Storchenzentrum Bornheim wurde in das Netzwerk "Schulnahe Umwelterziehungseinrichtungen in Rheinland-Pfalz" (kurz SchUR-Station genannt) aufgenommen. Die Aufnahme in das Netzwerk ist ein Vertrauensbeweis für die Arbeit der Aktion PfalzStorch.




Ziele der Schüleraktivitäten an den SchUR-Stationen sind:

  • sinnhafte Primärerfahrung in der Natur zu ermöglichen, um über den Aufbau einer emotionalen Beziehung zur Natur Sensibilität im Umgang mit der Natur zu wecken,
  • durch Lernen in der Natur bzw. Umwelt Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln,
  • durch vielfältige schülerorientierte Aktivitäten und Projekte genügend Freiraum für selbständigen Erkenntnisgewinn zu lassen,
  • Verständnis für ökologische Zusammenhänge zu schaffen und auf die komplexen Folgen von Eingriffen in die Natur aufmerksam zu machen,
  • Methoden der Umweltanalytik und des Umweltschutzes bzw. Landschaftspflege vorzustellen und durchzuführen,
  • Handlungsbereitschaften bei den Schülerinnen und Schülern durch die außerschulische Arbeit in Zusammenarbeit mit Schule zu fördern und Handlungskompetenzen zu vermitteln,
  • außerschulische Anknüpfungspunkte für Fragen und Themen einer Bildung für eine Nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung anzubieten und über den Einblick in Lokale Agendaprozesse, an denen die Stationen beteiligt sein können, zur schulischen Mitarbeit anzuregen bzw. diese Ansätze in die Schulen zu tragen.

Um diese Ziele zu erreichen ist die originale, altersgemäße Natur- und Kulturraumbegegnung und -untersuchung übergeordnetes umweltpädagogisches Prinzip. Diese Aktivitäten reichen vom Erlebniswandertag bis hin zu mehrtägigen Umweltprojekten.


Weitere Infos über nachhaltige Bildung in Rheinland-Pfalz: http://nachhaltigkeit.bildung.rlp.de/

Sonntag, 3. August 2008

Programm Storchenfest

11 Uhr Eröffung durch den Vorsitzenden Dieter Hörner und Ortsbürgermeister Lothar Bach, Verleihung der Ehrenmitgliedschaften; Jagdhornbläser; Duo "Pfälzer Wind"

11.30 Uhr: Mundartpoet Albert Keil
ab 12.00 Uhr: Mittagessen, Kaffee und Kuchen
13.30 Uhr: Infos zur Brutsaison 2007 und 2008
14.00 Uhr: Mundartpoet Albert Keil
14:30 Uhr: Patenschaftsvergabe Jungstörche
15.30 Uhr: Siegerehrung "Tag der Artenvielfalt"
16.30 Uhr: Kurzvortrag "Netzwerk Wässerwiesen"
17.00 Uhr: Storchenbeobachtung in den Wässerwiesen, Treffpunkt Neumühle Offenbach/Queich (Führung Pirmin Hilsendegen)


Ganztägig:

- Dauerausstellung "Storchenleben" im OG des Storchenzentrums (Christiane Hilsendegen)
- Fotoausstellung zu Storch (von Edgar Schlee)
- Kunstausstellung "Naturschutz und Kunst" (von Jacklyn Gratzfeld)

Dienstag, 29. Juli 2008

139

In der Nähe von Ottersheim wurden heute 139 Störche auf den Wässerwiesen gesichtet!!

Montag, 21. Juli 2008

Vollversammlung?


Über 70 Störche haben sich gestern in den Queichwiesen bei Ottersheim versammelt, wo noch Restwasser von der letzten Bewässerung in den Flächen steht. Das üppige Nahrungsangebot lockt vor allem flügge Jungstörche aus der näheren und weiteren Umgebung - auch ein Elsässer war dabei - an. Hier können sie Kräfte sammeln, bevor sie demnächst Richtung Süden abheben.
Letzte Woche sollen sogar knapp 100 Störche beobachtet worden sein. Eine so große Anzahl hatten wir um diese Zeit noch nie, eher Anfang August. Das lässt natürlich hoffen, dass wir beim Symposium zur Wiesenbewässerung (1./2. August) und beim Storchenfest (3. August) außergewöhnlich viele Störche beobachten können.

Dienstag, 8. Juli 2008

Anmeldeschluss für's Symposium

Da es noch einige Unentschlossene gibt, wurde der Anmeldeschluss für das Wässerwiesen-Symposium auf den 11. Juli verschoben!
Alle Infos zur Anmeldung ==> siehe Startseite
www.PfalzStorch.de


Weißstorch-Beobachtungsgarantie für's Symposium :-)
Für alle teilnehmenden Storchenfreunde können wir mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit garantieren, dass wir während des Symposium größere Storchentrupps auf den bewässerten Wiesen beobachten können! In den verg. Jahren waren es meist zwischen 60 und 130 Störche, die sich zu dieser Zeit im ca. 10 Kilometer langen Wiesenabschnitt (von östlich Landau bis nördlich Bellheim) aufhielten. Diese Störche konzentrieren sich jeweils ganz eng auf den Wiesenabschnitten, wo gewässert wird. Und wir wissen genau, wo gerade gewässert wird... ;-) - Wir freuen uns jedenfalls sehr auf Euer Kommen!


Naturschutz für den Storch und mit dem Storch...
ist unsere Devise.
Die Beobachtung der Störche über die Nestkameras ist sicher recht interessant, aber viel interessanter ist es, die selben Störche in ihrem wahren Element bei der Jagd auf der Wiese zu beobachten! Und es sind bei uns gerade die wieder reaktivierten Wässerwiesen, wo sich die Störche "am liebsten" aufhalten! Das Symposium geht thematisch auch auf viele andere spannende Aspekte dieses faszinierenden Lebensraumes ein. Es wäre toll, wenn die Veranstaltung dazu beiträgt, diesen in Deutschland extrem selten gewordenen Lebensraum neu zu entdecken und zu verstehen!

Klickbild [(c) Aktion PfalzStorch]: Pfälzer Wässerwiesen (hier Hochstadter Wiesen) im Abendlicht, im Hintergrund das Biosphärenreservat Pfälzerwald -




Sonstiges
Wer Tips für eine (günstige) Übernachtung braucht, dem können wir gerne weiterhelfen! In begrenzter Stückzahl auch event. per Privatquartier, wer knapp bei Kasse ist ;-)

Also: das Symposium geht am Nachmittag des 1. August (Freitag) los, dann der komplette Samstag incl. Exkursionen in die Wiesen. Steht ja im Programm-pdf-Dokument, das wir auf unserer Startseite von www.PfalzStorch.de verlinkt haben. Wer es gemütlich ausklingen lassen will, der kann am Sonntag (3. August 2008) noch das Storchenfest in Bornheim besuchen.


Info über unser Wässerwiesen-Symposium auch auf der Seite des NABU Deutschland:
http://www.nabu.de/m05/m05_03/08254.html

Übrigens: als Referent wird auch Dr. Michael Kaatz vom bekannten Storchenhof Loburg dabei sein, der über das neue große Weißstorch-Schutzprojekt "Aktionsplan Weißstorch im Dichtezentrum Elbe" berichten wird. Manche werden Ihn auch aus dem Film "Mit Prinzeßchen" nach Südafrika" (ZDF-Zweiteiler "Die Reise der Störche") kennen...

Sonntag, 29. Juni 2008

Herzliche Einladung zum Bornheimer Wässerwiesen-Symposium

Klickbild:


Wichtig: Anmeldeschluss für's Symposium ist der 5. Juli!
Alle Infos zum Programm und zur Anmeldung findet ihr auf der Startseite von
www.PfalzStorch.de

Am 1. (Freitag Nachmittag) und 2. August 2008 ist es soweit: in Bornheim findet das erste deutsche Symposium zum faszinierenden Thema ""Wässerwiesen" statt. Für alle am Naturschutz interessierten Storchenfreunde ein Muss! Wir freuen uns sehr auf Euer Kommen!

Und am Sonntag, den 3. August, findet dann übrigens das Bornheimer Storchenfest statt. Ideal für alle, die mal ein abwechslungsreiches und informatives Wochenende in der schönen Pfalz erleben wollen! Wäre toll, wenn wir uns im August mal persönlich kennenlernen können.


Sonntag, 22. Juni 2008

Fünfer-Brut bald flügge


Offenbach/Queich, Brühlgraben, 22. Juni 2008
Die 5 Jungen in Offenbach/Queich, ca. 5 km von Bornheim entfernt, werden bald das Nest verlassen. Ihre Eltern brüten schon das dritte Jahr hier, obwohl der Storchenvater, der aus dem badischen Linkenheim stammt, erst 4 Jahre alt ist. Vor 2 Jahren hatte das Paar spontan eine abgesägte Pappel besetzt. Der Grundstücksbesitzer ließ rasch eine Nistunterlage dort anbringen und die Störche fingen bald darauf an zu brüten. In den Jahren 2006 und 2007 wurden jeweils 2 Junge flügge. 5 Junge sind selten, vor allem bei nicht zugefütterten Störchen wie diesen hier. Die Eltern sind in Bezug auf die Nahrungsbeschaffung offensichtlich besonders fit und die Umgebung bietet genug Nahrung. Offenbach hat ausgedehnte und voll funktionsfähige Wässerwiesen und es gibt hier einzelne Landwirte, die ihre Wiesen früher mähen als anderswo.

Drohende Schwergewitterlage

Wenngleich die Pfalz nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht ganz im Zentrum der heute erwarteten Schwergewitterzone liegt (es wird wohl mehr den Westen und Nordwesten Deutschlands treffen), so besteht doch auch bei uns eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für "hochmarkante Wetterereignisse". Nach den aktuellen Estofex-Karten befindet sich die Pfalz direkt am Rand von Zone 2 (high coverage of severe and/or low coverage of extremely severe weather).

Die Wetterlage bringt eine starke Windscherung zwischen bodennahen und oberen Luftschichten, dadurch besteht eine deutlich erhöhte Bildungswahrscheinlichkeit von Superzellen. Diese hochorganisierten (und oftmals sehr zerstörerischen) Gewitterzellen zeichnen sich durch einen rotierenden Aufwindbereich aus, der deutlich vom Abwindbereich getrennt ist. Im Umfeld dieser Superzellen besteht dann ein nicht zu verachtendes Potenzial für Tornados.

Im Bereich der heutigen Gewitter ist mit Starkregen, Hagel und z.T. schweren Sturmböen zu rechnen. Wir hoffen und wünschen, dass die Region glimpflich davon kommt. Speziell auf schweren Hagelschlag würden wir sehr gern verzichten!!! Natürlich nicht nur wegen den Störchen, auch sehr viele andere Tierarten (z.B. seltene Wiesenbrüter etc.) wären davon besonders stark betroffen. Und natürlich wegen unseren Landwirten: bei jedem schweren Unwetter drohen ihnen hohe bis totale Ernteausfälle :-(

PfalzStorch ==> Wetterseite
Wir haben dort u.a. auch das Niederschlagsradar von Meteomedia verlinkt. Hier noch eine kleine Übersichtskarte für alle, die nicht genau wissen, wo sie auf dem Niederschlagsradar Bornheim suchen sollen ;-) :

Freitag, 20. Juni 2008

Server-Probleme

Gestern waren die Webcambilder sowie die Bildgalerie über einen längeren Zeitraum leider nicht erreichbar. Im Schreiben des Providers vom Do 19.06.2008, 15:55 Uhr, stand u.a.: "Der Webzugriff auf Ihr Webhosting-Paket mit der ID/Bezeichnung (...) wurde soeben durch uns gesperrt. Es ist damit bis auf Weiteres nicht mehr über das Internet erreichbar. Der Zugriff auf Ihr Paket über FTP bleibt von dieser Maßnahme unberührt.
Begründung: Überlastung des Servers
Kommentar: Ihre Bildergalerie arbeitet wahrscheinlich aufgrund vieler Anfragen nicht optimal."

Die Webcams hatten die ganzen Zeit brav ihre Bilder hochgeladen, durch die Sperrung des Servers konnten sie aber nicht im Internet gezeigt werden...

Heute Nacht wurde die Sperre dann wieder aufgehoben. Bis auf Weiteres ist die Bildgalerie nur noch für registrierte Nutzer einzusehen.

Evangelische Kirche Bornheim: Beringung der Jungstörche

Gestern Abend erfolgte die Beringung der drei "Bornheimer Kirchenstörche". Der Aufenthalt im umittelbaren Nestbereich durch die große Feuerwehrleiter war mit vier Minuten (20.35 Uhr bis 20.38 Uhr) denkbar kurz. Vielen Dank für die Hilfe durch die Offenbacher Feuerwehr!


Kamerabild: Beringer Christian Reis (rechts) mit dem Helfer der Feuerwehr Offenbach, der hier feinfühlig die große Leiter samt Korb am Nest in Stellung bringt.

Jungstorch aus dem Sportplatznest: erster großer Ausflug erfolgreich beendet

Von gestern Abend kurz vor 21 Uhr bis heute 10.15 Uhr war einer der vier Jungstörche aus dem "Sportplatznest" zu seinem ersten großen Ausflug unterwegs. Dass er über Nacht weggeblieben ist, ist eher ungewöhnlich. Um so schöner, dass er gesund ins Nest zurückgekehrt ist! :-)



Gestern Abend: erstes Bild ohne den vierten Jungstorch


Heute Morgen: die alte Jungmannschaft wieder zusammen im Nest

Mittwoch, 11. Juni 2008

Wer nie aufgibt...

... gibt immer sein Bestes.
Ernst Ferstl, (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker



Das neue Storchenpaar im Nest auf der Storchenscheune zeigt beim Brüten eine unfassbare Ausdauer. Natürlich ist schon lange klar, dass hier nichts mehr schlüpfen kann und wird. Aber die Störche wissen nichts davon und brüten unverdrossen Tag und Nacht weiter.

Das erinnert an eine Szene in "Das Opfer" des legendären russischen Regisseurs Andrei Arsenjewitsch Tarkowski. Dort erzählt der Hauptdarsteller:

"Einmal, vor langer Zeit lebte ein alter Mönch in einem orthodoxen Kloster. Sein Name war Pamve. Und er pflanzte einen unfruchtbaren Baum auf einem Bergabhang so wie diesen. Dann erzählte er seinen jungen Schüler, er hieß Ioann Kolov, dass er den Baum jeden Tag Wasser geben sollte, bis er zu wachsen anfängt. Jedenfalls, früh am Morgen füllte Ioann eine Kelle mit Wasser und ging. Er kletterte den Berg hinauf und bewässerte den noch welken Baum und am Abend, als es schon dunkel war kehrte er zum Kloster zurück.

Er tat das drei Jahre lang. Und eines schönen Tages, kletterte er wieder den Berg hinauf und sah dass der ganze Baum voll mit Blüten bedeckt war!

Weist du, manchmal sage ich mir wenn an jedem einzelnen Tag um genau der selben Uhrzeit man immer die selbe Tätigkeit verrichten würde, wie ein Ritual, unveränderlich, systematisch, jeden Tag um die gleiche Zeit, würde sich die Welt ändern."

Ja, etwas würde sich ändern."

(Dialogszene aus dem Deutsche Übersetzung von Fabian Ramme, basierend auf der engl. Übersetzung von Susanne Heine. Textquelle: http://blog-plus.de)


Es wäre dem neuen Storchenpaar zu wünschen, dass sie nächstes Jahr gesund aus dem Süden wiederkehren und das erfolgreich beenden können, was sie ohne Erfolg dieses Jahr mit schier unendlicher Geduld versucht haben!


Ausdauer wird früher oder später belohnt. Meist später.
Wilhelm Busch, (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller

Großzügige Spende

Mit einer großzügigen Spende bedankte sich der Rotaryclub Germersheim-Südliche Weinstrasse im Anschluss an einen Besuch im Bornheimer Storchenzentrum. Club-Präsident Thomas Haag bedankte sich beim Vorsitzenden der Aktion PfalzStorch Dieter Hörner für dessen Führung durch das Storchenmuseum und überreichte einen Scheck in Höhe von 1000 €. Gleichzeitig unterstrich er, wie wichtig die Arbeit der Aktion PfalzStorch sei, um Naturschutz mit dem Storch zu betreiben.

Dies ist übrigens nicht die erste Zusammenarbeit zwischen dem Rotaryclub Germersheim-Südliche Weinstrasse und der Aktion PfalzStorch. Bereits vor Jahresfrist hatte das Clubmitglied Georg Nolte der APS für ihr neues Storchenzentrum eine komplette Einbauküche im Wert von über 5000 € gespendet. „Solche Hilfestellungen sind für uns ungeheuer wichtig“, betonte der Vorsitzende der Aktion PfalzStorch, „denn wir versuchen, unsere vielfältigen Aufgaben im Bezug auf die Wiederansiedlung des Storches weitestgehend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden zu finanzieren.“

Sonntag, 8. Juni 2008

Glück im Unglück...?

Sieht derzeit so aus, als hätte das Männchen vom Kirchendachnest wohl noch Glück im Unglück gehabt. Anhand der beträchtlichen Blutspuren im Halsbereich gehen wir davon aus, dass es der Storch ist, der am 5.6. bei Essingen in irgendeiner Weise mit einem LKW kollidiert sein soll. Im Fütterungsverhalten konnten wir bislang keine Beeinträchtigung erkennen, sodass für den Nachwuchs offenbar keine Gefahr besteht. Sie befinden sich jetzt in der Phase des größten täglichen Nahrungsbedarfs.


Klickbild: Vater Storch mit Nachwuchs und überfliegender Mauersegler (Apus apus)

Ganz fest die Daumen drücken, dass beim Männchen keine Spätfolgen auftreten!




Klickbild: Abendfütterung im "Sportplatznest"

Donnerstag, 5. Juni 2008

Dachnest evang. Kirche: Verletzung von beringtem Altstorch?

Leider keine Entwarnung: mit dem Spektiv konnten wir heute Abend einen ziemlich stark mit Blut am Hals verschmierten beringten Altstorch auf dem Kirchnest beobachten. Im Bild der Nestkamera sah das so aus:

Klickbild: ist das der Storch, der heute Mittag mit einem LKW kollidert sein soll?


Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es sich um den Vogel handelt, der heute Mittag in der Nähe von Essingen mit einem LKW kollidiert sein soll. Allerdings war dieser Storch heute nachmittag (also nach dem Unfall) ohne Zweifel ohne jede äußere Spuren von Blut.

Wir halten es für möglich, dass der Storch innere Verletzungen davon getragen hat, deren Blutungen erst eine ganze Weile später über den Schnabel sichtbar geworden sind. Dann muss mit allem gerechnet werden, auch mit dem Schlimmsten... Dass das Blut in diesem Umfang von einem erbeuteten Säugetier stammt, ist eher unwahrscheinlich. Wir werden die Situation morgen sehr genau beobachten (vor allem, ob der offensichtlich verletzte Storch normal weiterfüttert!). Im Notfall müssen die drei Jungstörche gerettet werden!

Bislang unbekannter Weißstorch bei Essingen verunglückt

Wir bekamen heute den Hinweis, dass gegen Mittag ein bislang unbekannter Storch bei Essingen (Nachbarort von Bornheim) mit einem LKW kollidiert ist. Die Meldung kam von einem nachfolgenden Autofahrer, genauere Infos haben wir leider noch keine. Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass ein Brutstorch betroffen ist. Damit wäre auch die gesamte Brut aus diesem Nest betroffen.

Da der Storch bislang nicht aufgefunden wurde und wir nicht wissen, wie stark die Verletzung ist, bitten wir um die Hilfe der Kamerabeobachter: sind beide Altstörche der Kameranester Bornheim 2+3 anwesend? Im Nest auf der evangelischen Kirche ist es ein beringter und ein unberingter Storch. Der beringte Altstorch war um 16.12 anwesend, der unberingte Partner wurde aber wohl zuletzt heute Mittag gesehen.


Im Nest am Sportplatz sieht es so aus: das Weibchen (links oben beringt, es ist außerdem durch den kräftig roten Schnabel von den Jungstörchen zu unterscheiden) wurde heute nachmittag gesichtet, beim Männchen (unberingt sind wir nicht sicher) fehlt bislang der zweifelsfreie Nachweis.

Beim Verunglücken eines Altvogels liegt eine klassische Notsituation für die Jungvögel vor, wir würden dann in Absprache mit den Naturschutzbehörden eine entsprechende Hilfeaktion für die sonst verwaiste Brut einleiten. Allerdings ist die Entwicklung der vier Jungstörche am Sportplatz schon so weit vorangeschritten, dass dort keine Entnahme mehr stattfinden kann (Jungstörche springen wahrscheinlich aus dem Nest). Wir müssen und wollen aber in jedem Fall zweifelsfrei wissen, in welchem Nest ein Altvogel vermisst wird. Hoffentlich nicht im Nest im Süden von Bornheim, dort gibt es eine 5er-Brut!

Also: wer sichtet in den Kameranestern 2+3 zweifelsfrei den jeweils unberingten Altvogel? Dann können wir schon mal diese Nester ausschließen! Nicht dass ein Missverständnis entsteht: die Jungen in den "Kameranestern" sind nicht "wichtiger" als die anderen, per Kamera können wir aber am einfachsten feststellen, ob event. ein Altvogel fehlt. In den anderen Nestern werden wir natürlich auch versuchen, die Situation abzuklären!


Vielen Dank für die Mithilfe,
Eure Aktion PfalzStorch!

Dienstag, 27. Mai 2008

Nachwuchs im "Storchenzentrum-Nest"







Drei Küken im Nest am Bornheimer Storchenzentrum!

Beringung im "Sportplatznest"


Heute wurden die 4 Bornheimer Jungstörche vom "Sportplatznest" durch Christian Reis beringt.

Links:
Beringung 2007
Akinese

Freitag, 23. Mai 2008

Freitag, 16. Mai 2008

Grüße aus Hochstadt


Die ehemalige Bornheimer Kamerastörchin, FRS 2823, hat drei kräftige Jungen in ihrem Nest auf den Hochstadter Wiesen. Hier würgt sie gerade Futter aus, das sie kurz vorher in frisch bewässerten Wiesen aufgenommen hatte.
Bis jetzt sind die Störche im Queichtal optimal mit Nahrung versorgt, da die Gemeinden fast alle möglichen Termine zur Frühjahrsbewässerung genutzt haben und es somit immer irgendwo reichlich Futter gab. Auf manchen Flächen wurde sogar schon gemäht, zur Gewinnung von Silagefutter.
Die Frühjahrsbewässerung geht aber in den nächsten Tagen zu Ende. Hoffen wir, dass nach und nach weitere Flächen gemäht werden, damit die Störche ausreichend Nahrung finden können.

Montag, 12. Mai 2008

Hurra: Nachwuchs auf dem Kirchendach!


Klickbild: das "Kirchenpaar" (hier noch kein Küken zu sehen)

Oha, den Kamerabeobachtern entgeht wirklich gar nix! Man musste schon sehr genau hinsehen, um zumindest ein erstes Küken im höchsten Nest Bornheims zu entdecken. Aber hier wurde ganz genau hingeschaut:
vorgestern, am 10.5. 2007, gab es die ersten Bildbelege und Animationen ==> in der Galerie. Vielen Dank dafür!! Also gab es am Muttertag tatsächlich schon zwei Nester mit Nachwuchs, das launige Gruppenbild von Norbert (dankeeee!) passt perfekt zur derzeitigen Situation in den Kameranestern:


Klickbild: kleine Tonfiguren, kann man im Bornheimer Storchenzentrum käuflich erwerben ;-)


Noch einen wunderschönen Feiertag! (aber bitte beim event. Grillen nichts falsch machen... ;-)

Sonntag, 11. Mai 2008

4:0 am Muttertag...

Nest am Sportplatz Bornheim: 4 Jungstörche

Bislang läuft in diesem Nest alles wunderbar, wäre grandios, wenn es bis zum erfolgreichen Ausfliegen der Jungen genau so weitergeht!!! Vier stramme Jungpfälzer werden in regelmäßigem Takt mit Futter aus den Queichwiesen versorgt und der anfangs noch sehr bedenkliche Größenunterschied zwischen dem jüngsten und ältesten Küken verschwindet immer mehr. Wunderbar, das ist ein herrlicher Anblick!


Dieser Neststandort ist seit seiner Entstehung (2003) immer von der selben Brutstörchin belegt. Sie ist eine Tochter der bekannten Bornheimer Störchin FRS 2823, die bis 2007 ohne Unterbrechung auf dem Dachnest der Storchenscheune sehr erfolgreich gebrütet hat. FRS 2823 war 2008 endgültig zu ihrem "Seitensprungpartner" aus dem Jahr 2007 in die Hochstadter Wiesen umgezogen, demnächst gibt's ein paar Neuigkeiten von dort.


Klickbild: Tochter von FRS 2823 beim Füttern ihrer Viererbrut


Dachnest Storchenscheune: dieses Jahr wahrscheinlich kein Nachwuchs mehr

Im ersten Jahr ohne die bekannte Störchin mit der Ringnummer FRS 2823 zeigt sich, dass die neuen Nestbesitzer auf der Storchenscheune noch viel lernen und optimieren müssen.
Für das zuletzt gelegte Ei vom 5. April bestand bislang immer noch eine gewisse Hoffnung, dass etwas schlüpfen könnte, aber mittlerweile gehen wir davon aus, dass dieses Paar 2008 keinen Nachwuchs haben wird. Die Wahrscheinlichkeit ist auf nahezu Null gesunken. Der Bruttrieb dürfte aber noch recht lange so stark sein, dass auch weit über die normale Brutzeit hinaus auf den Eiern gesessen wird. In irgendeiner Weise "schädlich" ist das für die Störche absolut sicher nicht. Man wird sich wie bisher beim Brutgeschäft ablösen, doch irgendwann wird es kleinere Pausen geben, dann Größere, bis die Eier komplett aufgegeben werden. Ein erfolgreiches Nachgelege wird es definitiv nicht geben, die "hormon-biologische Uhr" ist für dieses Jahr schon abgelaufen.

Wahrscheinlich sind beide Störche noch sehr jung und "unerfahren", vielleicht haben sie die Eier am Anfang bei Nachtemperaturen von teilweise knapp über 0 Grad zu lange ungeschützt liegen lassen usw.


Klickbild: das erste Ei liegt längere Zeit ungeschützt bei Temperaturen nahe der Frostgrenze

Bei Familie Weißstorch ist es vollkommen normal, dass die ersten Eier noch nicht pausenlos bebrütet werden! Das neue Paar zeigte im Vergleich zu den früheren Nestbesitzern aber ungewöhnlich lange Phasen, in denen die Eier bei sehr frischen Temperaturen stark auskühlen konnten. Eventuell kamen für dieses neue Paar u.a. zwei Dinge ungünstig zusammen: Eiablage mitten in kalter Witterung und zu lange Phasen, in denen die Eier wieder stark abkühlen konnten. Solange die Eier noch nicht richtig "angebrütet" sind, verfügen sie eigentlich über eine recht gute Toleranz gegen Auskühlung, aber möglicherweise wurde diese Toleranzschwelle beim neuen Paar überschritten.

Wie auch immer: wir wünschen den Beiden ein langes und gesundes Storchenleben und im nächsten Jahr mehr Glück!


Klickbild: an Fürsorge für seine Partnerin lässt Vater Storch es an Muttertag jedenfalls nicht fehlen (gilt "Salat ist gesund" etwa auch für Störche? Oder brütet es sich im Salatblatt-Schatten etwas angenehmer? ;-)



Ein ähnliches Szenario wie beim Paar auf der Storchenscheune könnte für mindestens zwei weitere Bornheimer Brutpaare zutreffen. Auf der Kirche müssten schon Küken geschlüpft sein, Fütterungen konnten wir dort aber auch noch keine beobachten! Der Eiablagetermin war bei diesem Paar ganz ähnlich wie auf der Storchenscheune. Ein Partner dieses Paares ist neu im Vergleich zu 2007. Da der zweite Brutvogel wie 2007 unberingt ist, kann man nicht sagen, ob auch hier ein Wechsel stattgefunden hat. Das Nest war allerdings stark umkämpft, sodass wir eine komplett neue Paarkonstellation nicht ausschließen können.





Die Natur ist ehrlich! Sie allein liegt an dem ew'gen Untergrunde fest, wenn alles andre auf den sturmbewegten Wellen des Lebens unstet treibt.
Johann Christoph Friedrich von Schiller, (1759 - 1805), deutscher Dichter und Dramatiker


Die Menschen bezeichnen die Flora und die Fauna als Natur. Überheblich vergessen sie dabei aber immer wieder, daß auch sie nur ein Teil dieser Natur sind.
Willy Meurer, (*1934), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist, M.H.R. (Member of the Human Race), Toronto

Donnerstag, 8. Mai 2008

Starkes Bornheimer Team

Die Aktion PfalzStorch hat ihren Sitz im südpfälzischen Bornheim. Nur wenige hundert Meter entfernt vom Storchenzentrum und der Pflegestation befindet sich die Konzernleitung der bekannten HORNBACH-Baumarkt-AG.

Wir freuen uns daher, dass die Hornbach-Baumarkt-AG unsere intensiven Bemühungen für den Weißstorch und den Erhalt seiner Lebensräume unterstützen möchte!

Das Aufgabenfeld der Aktion PfalzStorch hat sich in den vergangenen Jahren stetig erweitert. Neben unserer vielfältigen ehrenamtlichen Arbeit zur Wiederansiedelung des Weißstorchs in Rheinland-Pfalz, zur Reaktivierung der Wiesenbewässerung und dem Unterhalt der Weißstorchpflegestation Bornheim (jährliche Futterkosten für etliche tausend Euro zur Versorgung von verunfallten Wildstörchen, Ziel ist immer deren erfolgreiche Auswilderung) engagieren wir uns mit dem Bornheimer Storchenzentrum jetzt auch für Umweltbildungsarbeit in einem professionellen Kontext. Seit gestern ist das Storchenzentrum übrigens als SchUR-Station anerkannt (Schulnahe Umwelterziehungseinrichtungen in Rheinland-Pfalz = SchUR). Die Ernennung erfolgte durch die Landrätin der Südlichen Weinstraße, Frau Theresia Riedmaier, die auch die Plakette überreichte. Naturschutz für den Storch und mit dem Storch sowie professionelle Umweltbildung mit Schwerpunkt im schulischen Bereich ist unser Ziel.

Praktischer Umweltschutz steht auch bei unserem Förderer schon seit vielen Jahren im Mittelpunkt zahlreicher Maßnahmen. Die Hornbach-Baumarkt-AG spielt z.B. eine Vorreiterrolle in der Verwendung zertifizierter Holzprodukte. Sie tragen das Gütesiegel des Forest Stewardship Councils (FSC), wodurch ihre Herkunft aus umweltgerechter, sozial verträglicher und nachhaltiger Waldwirtschaft garantiert ist. Das Sortiment der Firma Hornbach weist über 800 FSC-Holzprodukte aus.

Wann schlüpfen die Küken im Nest auf der Storchenscheune?

Aktuelle Frage einer Nestbeobachterin: "Wundert sich denn keiner, daß in B1 das Weibchen immer noch erfolglos die drei Eier bebrütet?? Gruß Nina"
Das ist allerdings eine Frage, die uns mittlerweile auch ziemlich beschäftigt...! ;-)

Dazu ein paar kurze Anmerkungen: die Eier im Nest auf der Storchenscheune wurden bekanntlich vom 30.3. bis zum 5.4. gelegt. Insgesamt waren es nur 4 Eier, das kam beim alten, eingespielten und sehr erfolgreichen Paar in den letzten Jahren nie vor. "Normal" sind bei uns 5er-Gelege. Wir vermuten, dass es sich bei beiden Störchen um Erstbrüter handelt (wir warten noch auf die Rückmeldung der Vogelwarte, wann und wo das beringte Männchen geboren wurde). Beim Weibchen kann man nur aufgrund des späten Ablagetermins mutmaßen, dass es sich um einen noch recht jungen Storch handelt. Als Faustregel gilt: je älter das Weibchen, desto früher der Beginn der Eiablage.

Auffallend war, dass das Paar erst sehr spät mit dem dauerhaften Brüten begonnen hat, das Wetter war in dieser Zeit sehr kühl. Das verzögert den Schlupf event. um einen oder gar zwei Tage. Ein Ei ist verschwunden, es liegen seit längerer Zeit nur noch Drei im Nest. Warum und wohin es verschwunden ist, wissen wir leider nicht. Kämpfe ums Nest gab es nicht mehr, eventuell wurde ein Ei "bei einer zu stürmischen Spät-Kopulation zerdeppert"? Wenn nun dieses verschwundene Ei ausgerechnet das zuerst abgelegte Ei gewesen sein sollte, dann kann das bedeuten:

Das zweite Ei wurde am 1. April gelegt, der Schlupf war daher ab dem 5. Mai zu erwarten. Vielleicht sind unbefruchtete Eier dabei? Wir wissen es nicht. Als stille Naturbeobachter müssen wir wieder mal Geduld lernen...


Warten bewirkt, daß die Zeit nicht zu rasch vergeht.
Walter Ludin, (*1945), Schweizer Journalist, Redakteur, Aphoristiker und Buchautor

Geduld ist das Vertrauen, daß alles kommt, wenn die Zeit dafür reif ist.
Andreas Tenzer, (*1954), deutscher Philosoph und Pädagoge

Dusche!

Kräftig scheint die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel, da ist diese Dusche für den Nachwuchs absolut perfekt. Ist gut gegen den Durst und kühlt die Nachwuchsmannschaft vom Sportplatznest ab:


Klickbild: volle Wasserladung aus dem Schnabel der Störchin!


Toll, dass es der kleinste Storch im Nest bis jetzt geschafft hat! Nahrung gab es bis jetzt offenbar genug, eine Viererbrut (in einem nicht künstlich zugefütterten Nest!) ist immer was Besonderes. Aktuell werden wieder die Niederwiesen bewässert, gemäht wurde dort auch schon...

Sonntag, 27. April 2008

Unglaublich, aber wahr...!

Heute Abend entdeckt: im Schleiereulenkasten, den der Bornheimer Vogelschutzverein vor etlichen Jahren in der Storchenscheune aufgehängt hat, hat sich mittlerweile eine schier unglaubliche Brutgemeinschaft gebildet: im Vorraum des Kastens brütet mit einem 5er-Gelege ein Turmfalkenpaar und im Hauptraum dahinter ein Schleiereulenpaar mit mind. 6 Eiern!

Das heißt: wenn die Schleiereulen vom Einflugloch des Kastens in ihren Brutbereich gelangen wollen, dann müssen sie erst im Zentimeterabstand am brütenden Turmfalken vorbei!! Beobachtet wird das hochgradig ungewöhnliche Geschehen mit Hilfe von zwei billigen Schwarz-Weiß-Infrarotkameras, welche an an einen alten Fernseher angeschlossen werden können.

Da die Infrarotdioden der Schleiereulen-Kamera defekt sind, kann man dort nur am Tag etwas sehen. Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang war nur die brütende Schleiereule zu sehen und bis jetzt (ca. 2 Stunden später) hat noch keine Eule den Kasten betreten oder verlassen.

Ob beide Arten zu einer erfolgreichen Brut kommen? Das ist sehr unsicher. Aktuell sieht es so aus: bei jeder größeren Regung der brütenden Schleiereule im "Nebenzimmer" schreckt der Turmfalke auf, macht sich ganz groß und verharrt dann minutenlang in der nächtlichen Dunkelheit des Nistkastens. Gerade jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, "erschrickt" er schon wieder, macht ein fauchendes Geräusch, steht dabei ganz aufrecht, sodass man alle 5 Eier sehen kann.

Interessant ist dieses pdf-Dokument zum regelmäßigen Konflikt von Schleiereulen und Turmfalken in Schleiereulenkästen:
http://www.kniprath-schleiereule.de/downloads/nistplatz_dt.pdf

Donnerstag, 24. April 2008

Bald saftige Maikäfer unterwegs!

Bald ist es wieder soweit: die Maikäfer schwärmen und von diesem Kraftfutter werden auch die Queichwiesen-Störche profitieren! Dazu passt die nachfolgende Pressemeldung unseres Mainzer Umweltministeriums. Anmerkung für nicht Ortskundige: es handelt sich um die Wälder in unmittelbarer Nähe der Queichwiesen, also werden auch die Brutpaare der "Kameranester" incl. Nachwuchs von den dicken Brummern profitieren! :-)

In Lustadt gibt es ein Brutpaar auf der Ludwigsmühle, die Küken sitzen dort dann sozusagen mitten im Maikäferparadies. Zwar handelt es sich diesmal nicht um den Feldmaikäfer sondern den Waldmaikäfer, aber entlang der Waldränder können die Altstörche bestimmt eine Menge Beute machen!

==> Info Maikäfer
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Maikäfer schwärmen im Frühjahr in den Wäldern zwischen Bellheim und Lustadt
Bisher keine Schutzmaßnahmen notwendig


Auf rund 800 Hektar Waldfläche wird von Ende April bis Ende Mai wieder ein verstärkter Schwärmflug des Waldmaikäfers erwartet und zwar in den Wäldern der Pfälzer Rheinauen. Schäden treten insbesondere im jungen und laubholzreichen Wald auf, wenn Maikäfer massenhaft auftreten - deren Engerlinge fressen die Baumwurzeln. Eine Bekämpfung wird nach fachlicher Abwägung derzeit aber nicht für zwingend erachtet.
Zur Überwachung der Populationsentwicklung des Maikäfers wurden im vergangenen Herbst in den gefährdeten Gebieten Probegrabungen nach Engerlingen durchgeführt. In diesem Jahr sind hauptsächlich die Gemeindewälder Bellheim und Lustadt betroffen. Im vergangenen Jahr schwärmten die Maikäfer im Bienwald aus. In anderen Regionen des Landes gibt es keine vergleichbaren Waldgebiete, wo Maikäfer massenhaft vorkommen.

In den Flugjahren wird die Ausbreitung der Schwärmflüge erfasst. Die vorliegenden Ergebnisse dieser Untersuchungen geben derzeit keinen zwingenden Anlass, die erwachsenen, ausfliegenden Waldmaikäfer im Frühjahr mit Pflanzenschutzmitteln zu bekämpfen - im Gegensatz zu den
betroffenen Gebieten auf der gegenüberliegenden Rheinseite in Baden-Württemberg, wo der Waldmaikäfer in diesem Jahr bekämpft werden muss. Die Massenvermehrung ist im Nachbar-Bundesland um etwa 2 bis 3 Maikäfer-Flugjahre, das heißt 8 bis 12 Jahre voraus. Die Untersuchungen werden jährlich von Landesforsten in Zusammenarbeit mit der Abteilung
Waldschutz der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg durchgeführt.

Bei warmem, trockenem Wetter fliegen in der Abenddämmerung die Waldmaikäfer. Sie kommen Ende April bis Anfang Mai aus dem Boden und fressen die frisch ausgetriebenen Blätter der Laubbäume. Zum Schädling für den Wald werden Maikäfer erst durch den Wurzelfraß der im Boden lebenden Larven, der Engerlinge. Durch den mehrjährigen Entwicklungszyklus kommt es beim Waldmaikäfer alle vier Jahre zu einem deutlich wahrnehmbaren Hauptflug. In den Jahren dazwischen sind im Frühjahr meist nur wenige Käfer zu beobachten.

Für die Maikäfer-Engerlinge sind die Standortbedingungen aufgrund der trockenen Sandböden günstig und auch das Nahrungsangebot der Laubhölzer macht Massenvermehrungen möglich. Mit dem Klimawandel werden sich die Entwicklungsbedingungen für den Waldmaikäfer weiter verbessern, so nehmen Forstexperten an. Betroffen sind besonders die Laubbaumarten,
die für das Heranwachsen von Mischbeständen wichtig sind. Nicht nur junge Bäume sterben, wiederholter starker Schädlingsbefall kann auch bei älteren Bäumen zu einer erheblichen Schwächung führen. Langfristig kann es zu Kahlstellen im Wald kommen und zu einem ungünstigen Mischverhältnis der Waldbestände, da weniger Laubbäume heranwachsen können.

Herausgeberin: Staatsministerin Margit Conrad
Verantwortlich für den Inhalt: Stefanie Mittenzwei
Kaiser-Friedrich-Straße 1 . 55116 Mainz

Dienstag, 22. April 2008

Samstag, 19. April 2008

Wiederfundliste aktualisiert

Nach Rückmeldung der Vogelwarte Radolfzell konnten wir die Wiederfundliste auf den neuesten Stand bringen. Sie enthält jetzt über 900 Wiederfundmeldungen! Dank der systematischen Beringung der Jungvögel und der vielen Ringableser, die ihre Ablesungen an die Vogelwarte melden, entsteht eine solide Grundlage für die wissenschaftliche Erforschung der Zugwege, der Gefahren, der Bestandsentwicklung in den Brutgebieten und vieles mehr. Darüber hinaus freuen sich natürlich die Storchennestbetreuer und die Storchpaten vor Ort, wenn sie etwas über den Verbleib "ihrer" Schützlinge erfahren.
Wie bisher veröffentlichen wir - in Absprache mit der Vogelwarte Radolfzell - nicht die komplette Ringnummer, sondern nur einen "Ring-Code", der sich aus dem Beringungsjahr und den beiden letzten Ziffern der Ringnummer zusammensetzt. Nestbetreuer und Paten werden damit trotzdem problemlos "ihren" Storch erkennen. So wird beispielsweise die Klasse 3 a einer Bonner Grundschule ihren Patenstorch "Kim Knickebein", ein Jungstorch vom Kameranest 1 vom letzten Jahr, sicher wiederfinden, wenn sie bei "Bornheim 2007-70" nachschaut. Dieser Storch wurde am 9.9.2007 bei Medina Sidonia in Südspanien abgelesen. Ob er dort überwintert hat oder nach einer Rast weiter nach Afrika gezogen ist, wissen wir allerdings nicht. Herzlichen Glückwunsch an die Klasse und ihre Lehrerin! Wir hoffen mit euch, dass "Kim Knickebein" in 1-2 Jahren gesund nach Deutschland zurückkommt!

Die Wiederfundliste ist von der Startseite ausgehend zu finden unter der Rubrik "Fachartikel" oder unter folgendem Link:

http://www.pfalzstorch.de/daten/fachartikel/wiederfundliste.pdf

Dienstag, 15. April 2008

Erste Küken geschlüpft

Hurra!! Am "Sportplatznest" sind die ersten Küken geschlüpft, gestern waren zwei kleine Köpfe zu sehen!

Gestern zwei:


Heute drei:

Samstag, 12. April 2008

Storchenzentrum Bornheim: am Sonntag ist Tag der offenen Tür!

Gestern wurde der erste Thementeil "Storchenleben" unserer Dauerausstellung eröffnet und für den morgigen Sonntag (13. April 2008) laden wir von 11 bis 17 Uhr ganz herzlich zum Tag der offenen Tür ein!

Zum Mittagessen gibt's "Pfälzer Winzertopf" (aber nur solange Vorrat reicht, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben ;-) - für Getränke ist natürlich auch gesorgt. Wir freuen uns auf Euer Kommen!


Später kommen noch drei weitere Themenräume dazu:

1. Der große "Wiesenraum", dort gehen wir auch speziell auf das regionale Thema "Wiesenbewässerung" ein, auch mit einen großen Bewässerungsmodell. Das Thema "Wiese" ist unsere Herzensangelegenheit: Ökologisch intakte Landschaften, die den eleganten Vögeln genügend Nahrung bieten, sind eine Hauptvoraussetzung für die erfolgreiche Rückkehr von Meister Adebar in unserem Bundesland.

2. "Wiederansiedelung des Weißstorchs in Rheinland-Pfalz"

3. "Mythos Storch"



Info

Bornheim befindet sich direkt an der A 65 in der Nähe von Landau/Pfalz. Das Storchenzentrum befindet sich gegenüber von Rathaus und protestantischer Kirche mitten im Ortszentrum. Am morgigen Sonntag ist es anlässlich eines Tages der offenen Tür von 11 bis 17 Uhr kostenlos zu besichtigen. Danach öffnet es Sonntags bis zu den Sommerferien von 14 Uhr bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene drei Euro, für Kinder ab 6 Jahren einen Euro. Familien zahlen nur 5 Euro, für Gruppen gibt es Ermäßigung.

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Textauszug aus einem Presseartikel der Rheinpfalz

Wo Meister Adebar zum Mitfliegen einlädt
In Bornheim organisiert am Sonntag das neue Storchenmuseum einen Tag der offenen Tür

BORNHEIM (jüm)
Vor der Haustür klappert ein Storchenpaar temperamentvoll in seinem freistehenden Nest. Drinnen machen auf Knopfdruck Artgenossen auf sich aufmerksam, kann der Besucher mit Meister Adebar nach Afrika fliegen oder austesten, wie viel ein junger Storch pro Tag vertilgt: Im südpfälzischen Bornheim präsentiert sich am morgigen Sonntag das neue Storchenmuseum erstmals der Öffentlichkeit.

„In unserem Museum sollen die Besucher selbst aktiv werden, etwas erleben, die Dinge im doppelten Sinne begreifen", beschreibt Christiane Hilsendegen das Konzept. Eine klassische „Bild-Textschild"-Präsentation kam daher für die Leiterin des Storchenzentrums nicht in Frage. Meister Adebar soll in ihrem Haus vielmehr „mit allen Sinnen erfahrbar" sein.

Das macht das Museum besonders interessant für Familien. Aus der Wand lugt die Spitze eines Storchenschnabels. Welcher Steppke kann da widerstehen, einmal daran zu zoppeln? Um dann mit großen Augen festzustellen, wie lang so ein Storchenschnabel ist. In einer Ecke steht eine Waage, mit der es gilt, mit Hilfe von Gewichten herauszufinden, welche Mengen an Regenwürmern, Mäusen oder Insekten so ein munteres Storchenkind am Tag verschlingt. Daneben laden Mikroskope dazu ein, beispielsweise das Gewölle dieser eindrucksvollen Vögel genauer zu betrachten: In diesen ausgewürgten unverdaulichen Nahrungsresten finden sich unter anderem komplette Flügel von Käfern.

Die Ausstellung lässt den Besucher zudem den Globetrotter im Storch hautnah erfahren: Auf eine Fläche wird ein Film über die wichtigsten Reiseetappen auf dem Weg ins Winterquartier Afrika projiziert. Der Beobachter steigt in eine Kanzel und fühlt sich dort mitten in einen Vogelschwarm versetzt. Nebenan stehen Koffer unter dem Motto: „Wer eine Reise tut, der kann auch was erleben." Jäger, Unwetter, durch menschliche Nutzung verschwundene Rastplätze, Müll, der von den Tieren mit Nahrung verwechselt wird oder Stromleitungen sorgen dafür, dass alljährlich Störche auf ihrer weiten Reise auf der Strecke bleiben.

An der Ausstellung haben viele Mitstreiter der Aktion Pfalzstorch, die das mit finanzieller Unterstützung des Landes entstandene Zentrum trägt, Ideen beigesteuert. Christiane Hilsendegen etwa hat dafür allein 15.000 Fotos gesichtet, die meisten stammen von Nestkameras, die rund um die Uhr einen Blick in die Kinderstube von Meister Adebar ermöglichen. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse haben Experten wie Michael Fangrath beigesteuert, der über den Storch promoviert hat. Zu den jüngsten Ideengebern zählt Fabian Oswald vom Landauer Max-Slevogt-Gymnasium: Zusammen mit seinem Lehrer hat er einen tollen Zeichentrickfilm entworfen. Jeder, der den Streifen sieht, fragt sich sofort: Wie hat der Fabian das bloß gemacht?

Sebastien Pauchet, der hier ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert, unterstützt Christiane Hilsendegen bei der Museumsarbeit. Mittwochs bis freitags ist die Biologie-Lehrerin an der Herxheimer Kooperativen Gesamtschule als Museumspädagogin für das Bornheimer Zentrum freigestellt. An diesen Tagen können beispielsweise Schulklassen oder Gruppen telefonisch Besuchstermine vereinbaren (06348/610757).

Noch ist im Museum die frisch verstrichene Farbe kaum getrocknet, da denkt Christiane Hilsendegen schon an die zweite Ausbaustufe: In einem Nachbarzimmer soll ein „Wiesenraum" entstehen, der den Storch in seinem Lebensraum zeigt. Das Thema ist eine der Herzensanliegen der Aktion Pfalzstorch: Ökologisch intakte Landschaften, die den eleganten Vögeln genügend Nahrung bieten, sind die Hauptvoraussetzung für die erfolgreiche Rückkehr von Meister Adebar.

Die Bornheimer und ihre Nachbarn haben dazu offensichtlich einen hervorragenden Beitrag geleistet: In dem Dorf bei Landau haben sich inzwischen acht Storchenpaare niedergelassen - Rekord in Rheinland-Pfalz. Ein Paar fand es in Bornheim so toll, dass es kurzerhand ein eigenes Nest komplett selbst gebaut hat. Denn die von den Storchenfreunden vorbereiteten Nistplätze waren allesamt bereits vergeben. Nach dem Besuch im Museum sollte man deshalb unbedingt mit offenen Augen durch das Dorf spazieren. Beispielsweise, um die Storchenscheune zu besichtigen, wo sich gleich mehrere Nester und eine große Voliere befinden. Die Tiere aus wenigen Metern Entfernung zu beobachten, ist ein packendes Naturerlebnis.

Samstag, 5. April 2008

Besichtigung der Bewässerungsanlagen: neuer Termin

Wer vor einiger Zeit an der Begehung der restaurierten Bewässerungsanlagen an der Queich teilnehmen wollte, aber aus gutem Grund wegen der Sturmwarnungen zu Hause geblieben war, hat noch eine zweite Chance: Die Begehung fand nämlich gar nicht statt, sie musste aus Sicherheitsgründen (umstürzende Bäume im Uferbereich) abgesagt werden.
Jetzt wurde ein neuer Termin festgesetzt:

Samstag, 5. April - 9.00 Uhr - Ort: Neumühle/Offenbach, an der Queichbrücke der K40 zwischen Hochstadt und Offenbach ==> Details in GoogleMaps

Zitat aus der ersten Einladung:
Vor 11 Jahren hatte die Interessengemeinschaft Queichwiesen zu einer ersten gemeinsamen Erkundung der Bewässerungsanlagen entlang der Queich eingeladen und stieß damit auf sehr große Resonanz (ca. 40-50 Leute).
Damit war die Situation und die Gefährdung eines der letzten Wiesenbewässerungssysteme in Deutschland einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden und löste vielfältige Aktivitäten aus.
Zum Vergleich mit der damaligen Situation will die Interessengemeinschaft Queichwiesen, anstelle ihrer jährlichen Sitzung, erneut zu einer Begehung einladen, bei der gezeigt wird, was in den letzten Jahren verwirklicht worden ist und was noch zu tun bleibt. Die Veranstaltung beginnt an der Neumühle/Offenbach und endet am Knittelsheimer Stauwehr (ca. 2,5 km).

Montag, 31. März 2008

Zeiskamer Mühle

Das Zeiskamer Weibchen hat zusammen mit seinem neuen Partner in kurzer Zeit ein vollkommen neues Nest auf den blanken Pappelstumpf gebaut. So sah es vor 2 Wochen aus, da war das Nest ca. 2 Tage alt:


Klickbild (500 kB): digital bearbeitete Anflugsequenz


Klickbild: der Neststandort


Mittlerweile sieht es dort so aus:

Klickbild (diese tolle Aufnahme stammt von Norbert Gladrow, tausend Dank!): dieses beeindruckende Nest hat das Paar in kurzer Zeit vollkommen neu gebaut. Außer dem glatten Stammabschnitt gab es lediglich einen einzelnen Nagel in der Mitte, sonst keinerlei Hilfskonstruktion!

Das beringte Weibchen steht bei diesem Bild im Nest, "Er" landet gerade.

Wir wünschen den Beiden eine erfolgreiche Brutsaison!

Storchenscheune Bornheim: erstes Ei am 30.3.

Das neue Paar auf dem Dach der Storchenscheune hat seit Sonntag das erste Ei:


Klickbild: Männchen links, Weibchen rechts

Üblicherweise erfolgt die Ablage der weiteren Eier im Abstand von zwei Tagen.


Klickbild: das Männchen setzt sich wieder hin, beim Weibchen kann man durchs "Nasenloch" schauen...

Neues Bornheimer Nestpaar

In Bornheim hat sich eine "Schicksalsgemeinschaft" zweier Störche gebildet, die von ihrem letztjährigen Neststandort vertrieben wurden. Es handelt sich um den männlichen Brutstorch aus Venningen (vor einigen Jahren im "Kirchennest" Geinsheim geschlüpft) und die bisherige Brutstörchin vom Masthorst vorm Bornheimer Storchenzentrum. Sie haben sich in einer Überraschungs-Bauaktion den Giebel einer Bornheimer Scheune auserkoren, ihr Nest wird vor allem von einem abgestorbenen Efeu gehalten. Von der Straße sieht das Bauwerk mittlerweile sehr solide aus. Das neue Paar hat das Nest innerhalb kurzer Zeit aus dem Nichts aufgebaut. Bravo!


Klickbild

Klickbild

Es handelt sich hiermit um das achte Brutpaar auf Bornheimer Gemarkung. Sieben Paare befinden sich unmittelbar im Ort, das achte Paar befindet sich etwas außerhalb. Diese Siedlungsdichte ist in Rheinland-Pfalz absolut einzigartig! Weil wir immer wieder entsprechende Nachfragen bekommen: sämtliche Paare suchen ihr Futter auf den Queichwiesen + Umgebung und werden nicht zugefüttert!

Donnerstag, 27. März 2008

Große Unterschiede der Nestbaukünste

Ein Webcam-Blick in die verschiedenen Weißstorchnester zeigt, wie groß die Unterschiede im Nestbau sein können. Zwei aktuelle Bilder:

1. "Sportplatznest Bornheim"

Dieses Paar kann nicht genug kriegen: mittlerweile könnte die neue Schicht über 20 cm hoch sein, die ins Nest geschleppt wurde. Täglich wird neues Material ergänzt.


2. Höchstadt a. d. Aisch (Bayern) => Link

Dieses Paar hat verschwindend geringe Mengen Nistmaterial neu eingetragen. Warum dieses Paar bislang nahezu kein Nestbauverhalten zeigt, entzieht sich unserer Kenntnis. Aber was noch nicht ist, das kann ja noch werden...