Heute Abend entdeckt: im Schleiereulenkasten, den der Bornheimer Vogelschutzverein vor etlichen Jahren in der Storchenscheune aufgehängt hat, hat sich mittlerweile eine schier unglaubliche Brutgemeinschaft gebildet: im Vorraum des Kastens brütet mit einem 5er-Gelege ein Turmfalkenpaar und im Hauptraum dahinter ein Schleiereulenpaar mit mind. 6 Eiern!
Das heißt: wenn die Schleiereulen vom Einflugloch des Kastens in ihren Brutbereich gelangen wollen, dann müssen sie erst im Zentimeterabstand am brütenden Turmfalken vorbei!! Beobachtet wird das hochgradig ungewöhnliche Geschehen mit Hilfe von zwei billigen Schwarz-Weiß-Infrarotkameras, welche an an einen alten Fernseher angeschlossen werden können.
Da die Infrarotdioden der Schleiereulen-Kamera defekt sind, kann man dort nur am Tag etwas sehen. Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang war nur die brütende Schleiereule zu sehen und bis jetzt (ca. 2 Stunden später) hat noch keine Eule den Kasten betreten oder verlassen.
Ob beide Arten zu einer erfolgreichen Brut kommen? Das ist sehr unsicher. Aktuell sieht es so aus: bei jeder größeren Regung der brütenden Schleiereule im "Nebenzimmer" schreckt der Turmfalke auf, macht sich ganz groß und verharrt dann minutenlang in der nächtlichen Dunkelheit des Nistkastens. Gerade jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, "erschrickt" er schon wieder, macht ein fauchendes Geräusch, steht dabei ganz aufrecht, sodass man alle 5 Eier sehen kann.
Interessant ist dieses pdf-Dokument zum regelmäßigen Konflikt von Schleiereulen und Turmfalken in Schleiereulenkästen:
http://www.kniprath-schleiereule.de/downloads/nistplatz_dt.pdf
Sonntag, 27. April 2008
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1 Kommentar:
Hallo Martin,
vielen Dank für diesen interessanten und spannenden Bericht! Man kann sich kaum vorstellen, dass das durch die räumliche Enge auf Dauer gut gehen kann, aber wer weiss... Bitte halte uns weiter über das Geschehen auf dem Laufenden, ja? Lieben Dank im voraus.
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