Mittwoch, 15. August 2007

Schlafplätze






Auch wenn wir noch lange nicht an ein Ende des Sommers denken wollen: Die Störche sind bereits auf dem Zug. Aus der Umgebung werden immer wieder Beobachtungen von Storchentrupps mit 30-40 Tieren gemeldet, die größte Gruppe mit 63 Störchen war bei der Führung in die Wässerwiesen anlässlich des Storchenfestes in Bornheim zu sehen. Die Jungvögel entfernen sich dabei oft über 30 km von ihrem Geburtsnest, fliegen abends manchmal wieder nach Hause oder suchen sich einen Schlafplatz in der Nähe der Nahrungsgebiete, wo sie zusammen mit durchziehenden Störchen die Nacht verbringen. An diesen Plätzen können bei Einbruch der Dunkelheit manchmal ihre Ringe abgelesen werden, was uns via Vogelwarte eine Information über die Herkunft der Vögel ermöglicht.

==> vgl. http://www.pfalzstorch.de/daten/__fangrath_hilsendegen.pdf


Leider bergen die Schlafplätze immer noch Gefahren für die Störche. Gebäudeteile und Lampen sind i.d.R. unproblematisch.
Der Mast auf dem 2. Bild wurde gesichert, leider mit einer runden Sitzstange, die von Störchen nicht gern angenommen wird. In diesem Fall hier hat es funktioniert, es wurden aber an diesem Mast schon mehrfach Störche unterhalb der Sitzstange beobachtet, wo sie hochgradig gefährdet sind.
Das Sitzbrett (3. Foto) ist da schon besser. An diesem Mast waren schon mehrere Störche in den vergangenen Jahren umgekommen. Seit die Pfalzwerke das Sitzbrett montiert haben, ist hier nichts mehr passiert. Wenn sich aber mehrere Störche um diesen Platz streiten, kann es trotzdem passieren, dass einer unterhalb des Sitzbrettes einen Platz sucht. Bis jetzt sind dabei glücklicherweise nur Beinahe-Unfälle beobachtet worden.
Siehe auch ==> http://www.elsic.de/download/Pbl_Vogellandeplatz.pdf

Dagegen hat der Storch auf dem letzten Foto einen recht sicheren Platz gewählt. Bei der 110 KV-Leitung sind die Isolatoren so lang, dass ein an- oder abfliegender Storch keinen Kurzschluss verursachen kann. Übrigens kann man auf dem Foto am rechten Rand noch zwei der Sichtmarkierungen erkennen, die im Frühjahr von den Pfalzwerken angebracht worden sind. Im Gegensatz zu früheren Jahren ist bis jetzt kein Storch durch Leitungskollision in diesem Bereich ums Leben gekommen.
Je mehr Gefahrenpunkte entschärft werden, sowohl hier als auch in den Rast- und Überwinterungsgebieten, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass ein Jungvogel nach 2-3 Jahren heil wieder zurückkommt und sich zum Brüten niederlässt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für die Fotos und die Erläuterungen. Sicher gibt es immer noch viele Gefahrenquellen, aber auch deutliche Fortschritte. Dass bisher noch kein Storch durch eine Leitungskollision verunglückt ist, seitdem die Abweiser angebracht wurden, ist eine gute Nachricht!
mfg Sonja