Bis auf
vereinzelte Nachzügler sind nun auch die
Altstörche nach Süden gezogen, nachdem die Mehrzahl ihrer Jungen schon vor 4
Wochen zu der langen Reise Richtung Afrika aufgebrochen waren.
Die Anzahl
der Weißstorch-Brutpaare in Rheinland-Pfalz hatte auch in diesem Jahr wieder kräftig
zugenommen: Um 23% auf 165 Brutpaare, gegenüber 134 im vergangenen Jahr.
Weniger erfreulich war allerdings ihr geringer
Bruterfolg.
Die
Wetterbedingungen waren nicht günstig: Zu Beginn der Brutperiode Ende März hat
der verlängerte Winter bei einigen Paaren zu Unterbrechung und Störungen des
Brutgeschäftes geführt. Die lange Regenperiode Ende Mai, verbunden mit
niedrigen Temperaturen, haben viele Jungvögel nicht überlebt. Besonders
betroffen war dabei die Gruppe derer, die schon zu groß waren, um noch unter
den Eltern Schutz zu finden, aber noch nicht weit genug entwickelt, um mit
diesen Witterungsbedingungen allein zurechtzukommen. Zu den direkten
Wettereinwirkungen kamen indirekte hinzu, wie z.B. die wetterbedingte
verspätete Wiesenmahd. Zwar profitieren Störche von feuchten Böden und
Überschwemmungen, aber hoch aufgewachsene Wiesen erschweren ihnen das Auffinden
der Nahrungstiere. So ist es nicht verwunderlich, dass die Ausfälle regional
sehr unterschiedlich auftraten. Glimpflich kamen die rheinhessischen Störche
mit durchschnittlich 1,9 Jungen pro Brutpaar davon. In der Westpfalz blieben dagegen
fast 70% der Brutpaare ohne flüggen Nachwuchs. Die Westpfälzer Störche kamen so
auf einen durchschnittlichen Bruterfolg von 0,4 Jungen pro Brutpaar, während er
landesweit bei 1,1 lag. Üblich waren in den letzten Jahren Werte über 2,0.
Immerhin
sind in Rheinland-Pfalz 182 Jungstörche von frei fliegenden Brutpaaren flügge
geworden. Der Weißstorchbestand ist durch einen solchen, überwiegend
witterungsbedingten Einbruch beim Bruterfolg sicher nicht gefährdet. Wenn sich
solche Wetterkapriolen nicht zu oft wiederholen, seine natürlichen Lebensräume erhalten und die
Gefahrenquellen weiter verringert werden, wird sich der Weißstorch auch in
unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft behaupten können.
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