Sonntag, 11. Mai 2008

4:0 am Muttertag...

Nest am Sportplatz Bornheim: 4 Jungstörche

Bislang läuft in diesem Nest alles wunderbar, wäre grandios, wenn es bis zum erfolgreichen Ausfliegen der Jungen genau so weitergeht!!! Vier stramme Jungpfälzer werden in regelmäßigem Takt mit Futter aus den Queichwiesen versorgt und der anfangs noch sehr bedenkliche Größenunterschied zwischen dem jüngsten und ältesten Küken verschwindet immer mehr. Wunderbar, das ist ein herrlicher Anblick!


Dieser Neststandort ist seit seiner Entstehung (2003) immer von der selben Brutstörchin belegt. Sie ist eine Tochter der bekannten Bornheimer Störchin FRS 2823, die bis 2007 ohne Unterbrechung auf dem Dachnest der Storchenscheune sehr erfolgreich gebrütet hat. FRS 2823 war 2008 endgültig zu ihrem "Seitensprungpartner" aus dem Jahr 2007 in die Hochstadter Wiesen umgezogen, demnächst gibt's ein paar Neuigkeiten von dort.


Klickbild: Tochter von FRS 2823 beim Füttern ihrer Viererbrut


Dachnest Storchenscheune: dieses Jahr wahrscheinlich kein Nachwuchs mehr

Im ersten Jahr ohne die bekannte Störchin mit der Ringnummer FRS 2823 zeigt sich, dass die neuen Nestbesitzer auf der Storchenscheune noch viel lernen und optimieren müssen.
Für das zuletzt gelegte Ei vom 5. April bestand bislang immer noch eine gewisse Hoffnung, dass etwas schlüpfen könnte, aber mittlerweile gehen wir davon aus, dass dieses Paar 2008 keinen Nachwuchs haben wird. Die Wahrscheinlichkeit ist auf nahezu Null gesunken. Der Bruttrieb dürfte aber noch recht lange so stark sein, dass auch weit über die normale Brutzeit hinaus auf den Eiern gesessen wird. In irgendeiner Weise "schädlich" ist das für die Störche absolut sicher nicht. Man wird sich wie bisher beim Brutgeschäft ablösen, doch irgendwann wird es kleinere Pausen geben, dann Größere, bis die Eier komplett aufgegeben werden. Ein erfolgreiches Nachgelege wird es definitiv nicht geben, die "hormon-biologische Uhr" ist für dieses Jahr schon abgelaufen.

Wahrscheinlich sind beide Störche noch sehr jung und "unerfahren", vielleicht haben sie die Eier am Anfang bei Nachtemperaturen von teilweise knapp über 0 Grad zu lange ungeschützt liegen lassen usw.


Klickbild: das erste Ei liegt längere Zeit ungeschützt bei Temperaturen nahe der Frostgrenze

Bei Familie Weißstorch ist es vollkommen normal, dass die ersten Eier noch nicht pausenlos bebrütet werden! Das neue Paar zeigte im Vergleich zu den früheren Nestbesitzern aber ungewöhnlich lange Phasen, in denen die Eier bei sehr frischen Temperaturen stark auskühlen konnten. Eventuell kamen für dieses neue Paar u.a. zwei Dinge ungünstig zusammen: Eiablage mitten in kalter Witterung und zu lange Phasen, in denen die Eier wieder stark abkühlen konnten. Solange die Eier noch nicht richtig "angebrütet" sind, verfügen sie eigentlich über eine recht gute Toleranz gegen Auskühlung, aber möglicherweise wurde diese Toleranzschwelle beim neuen Paar überschritten.

Wie auch immer: wir wünschen den Beiden ein langes und gesundes Storchenleben und im nächsten Jahr mehr Glück!


Klickbild: an Fürsorge für seine Partnerin lässt Vater Storch es an Muttertag jedenfalls nicht fehlen (gilt "Salat ist gesund" etwa auch für Störche? Oder brütet es sich im Salatblatt-Schatten etwas angenehmer? ;-)



Ein ähnliches Szenario wie beim Paar auf der Storchenscheune könnte für mindestens zwei weitere Bornheimer Brutpaare zutreffen. Auf der Kirche müssten schon Küken geschlüpft sein, Fütterungen konnten wir dort aber auch noch keine beobachten! Der Eiablagetermin war bei diesem Paar ganz ähnlich wie auf der Storchenscheune. Ein Partner dieses Paares ist neu im Vergleich zu 2007. Da der zweite Brutvogel wie 2007 unberingt ist, kann man nicht sagen, ob auch hier ein Wechsel stattgefunden hat. Das Nest war allerdings stark umkämpft, sodass wir eine komplett neue Paarkonstellation nicht ausschließen können.





Die Natur ist ehrlich! Sie allein liegt an dem ew'gen Untergrunde fest, wenn alles andre auf den sturmbewegten Wellen des Lebens unstet treibt.
Johann Christoph Friedrich von Schiller, (1759 - 1805), deutscher Dichter und Dramatiker


Die Menschen bezeichnen die Flora und die Fauna als Natur. Überheblich vergessen sie dabei aber immer wieder, daß auch sie nur ein Teil dieser Natur sind.
Willy Meurer, (*1934), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist, M.H.R. (Member of the Human Race), Toronto

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bezüglich des Nestes auf der Kirche möchte ich Protest einlegen : auf einem Bild aus StoerchinsForum von heute Mittag (12.28 Uhr : http://i29.tinypic.com/and755.jpg / http://stoerchinsforum.kostenlose-foren.org/aktion-pfalzstorch-2008-t726-s2020.html) sieht man deutlich (mindestens) einen langen Kükenhals.

LG Heike

Anonym hat gesagt…

Hallo Martin, vielen Dank für die Infos. Betr. Kirchenstörche:siehe Bilder und Animationen vom 10.5. in der Galerie, 100%ig hat es mindestens ein Küken!! Liebe Grüsse Brigitte

Ronja114 hat gesagt…

Trotzdem ... ich hoffe die nächste Saison auf der Storchenscheune wird erfolgreicher. Mich jedenfalls hat es sehr gefreut das noch ein Paar dort eingezogen ist ! ... Und ... "gut Ding will halt Weile haben" ... wir die Geduld ! :)

ganz lieben Gruss !!