Wann: Sa 06.06.09, 13:30 Uhr
Dauer: ca. 3 Std
Treffpunkt: Am Storchenzentrum Bornheim (Kirchstraße 1, gegenüber vom Rathaus)
==> Anfahrtsbeschreibung
Einer unserer Mitglieder, der NABU Bellheim, organisiert diese Veranstaltung. Programmpunkte sind: Storchenscheune Bornheim - Storchenzentrum Bornheim - Queich-Wässerwiesen
Um Anmeldung wird gebeten!
Referent: Jürgen Borlinghaus (Mitglied des Vorstandes der Aktion PfalzStorch), mit ihm ist immer eine sehr unterhaltsame und informative Zeit garantiert ;-)
Anmeldung und Kontakt: NABU Regionalstelle Süd
Tel. 06341 / 31628
Donnerstag, 28. Mai 2009
Dienstag, 19. Mai 2009
Nest am Bornheimer Sportplatz
http://www.pfalzstorch.de/bilder/webcambild_sportplatz.htm
Jede Minute ein neues Bild. Die Kamera ist jetzt auch auf der Startseite von www.PfalzStorch.de als "Bornheim 3" verlinkt...
Jede Minute ein neues Bild. Die Kamera ist jetzt auch auf der Startseite von www.PfalzStorch.de als "Bornheim 3" verlinkt...
Samstag, 16. Mai 2009
Licht und Schatten
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Dieser Beitrag wird demnächst noch um etliche Fotos ergänzt, eventuell auch mit Zusatztext
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Licht
Erfreulich: dieses Jahr gibt es in Rheinland-Pfalz ca. 20% mehr brütende Weißstorchpaare als 2008, der Aufwärtstrend hält also noch weiter an! Am 11.5.2009 waren in unserer Datenbank 77 Paare erfasst, 15 Paare mehr als 2008. Über den Bruterfolg kann jetzt aber noch keine Aussage getroffen werden....
Schatten
Mit bangem Blick zum wolkenverhangenen Himmel haben wir in der vergangenen Woche die Regenfälle beobachtet, die über die Pfalz hinweg zogen. Sie kamen teils in sehr kräftigen Schauern oder in stundenlangem Dauergetröpfel. Für sämtliche Nester bedeutete das: Nässe durch und durch. An der Storchenscheune ist ein Regenmesser montiert, hier die Werte: Di./12.: 24,1 Liter/m²; Mitt./13.: 2 Liter/m²; Do./14.: 3 Liter/m²; Fr./15.: 3Liter/m²; Sa./16.: 6,8Liter/m² Liter
Als "Storchenfreund" verfolgt man solche Wetterlagen immer mit einem sehr mulmigen Gefühl, speziell wenn die Küken noch klein sind und nicht zu einer eigenen Thermoregulation fähig sind. Insgesamt kann aber eine klar positive Bilanz gezogen werden: in den allermeisten Nestern gab es offensichtlich keinerlei wetterbedingten Verluste!
Dachnest Storchenscheune Bornheim
Das neue Paar im Nest auf der Storchenscheune hat mit hoher Wahrscheinlichkeit seinen ersten Brutversuch unternommen, wir brauchen zur Bestätigung allerdings noch die Rückmeldung der Vogelwarte Radolfzell. Erstbrüter haben einen geringeren durchschnittlichen Bruterfolg als "erfahrene" Brutpaare. Einige Anzeichen sprechen dafür, dass mind. einer der beiden Vögel eigentlich noch nicht "brutreif" war. Die Nestbauaktivitäten waren von Anfang an auffallend sparsam, erst ganz kurz vor der Eiablage (die nahezu überraschend erfolgte) wurde auch nur sehr knauserig Material beigeschafft. Der Unterschied zu den Nestbauaktivitäten z.B. auf der evang. Kirche Bornheim, dem Nest am Sportplatz und dem Nest auf der Zeiskamer Mühle war ganz offensichtlich. Nach dem erfolgreichen Schlüpfen begann nahezu zeitgleich die Phase stärkerer Regenfälle. Beim Betrachten der Webcambilder im Zeitraffer (aus unserem internen Bildarchiv) fällt auf: während die anderen Brutpaare regelmäßig neues Nistmaterial in z.T. erstaunlichen Mengen eingebaut haben (das alte, verdreckte Material aus dem zentralen Nestbereich wird dabei mit Schwung aus dem Nest geworfen und durch frisches Material ersetzt), blieben die Küken dieses (offenbar noch "unerfahrenen") Paares in einem offenbar immer schmutzigeren und dauerfeuchten Bereich sitzen. Da die von der Jagd im Dauerregen heimkehrenden Altstörche sich mit nassem Brustgefieder zum Hudern auf die auch von unten durchnässten Küken setzen, war die Situation für den Nachwuchs natürlich äußerst schwierig. Man muss hier betonen: dieses Nest hat vor der Brutsaison das Maximum an "Pflege" bekommen, weitere Infos ganz unten in diesem Artikel. Staunässe durch einen undurchlässigen Nestboden ist hier vollkommen auszuschließen (die Lage der verbliebenen Äste war vor Eintreffen des Brutpaares so dünn, dass man schon fast das Dach durchschimmern sehen konnte...).
Unser klares Fazit: das eigentliche Problem entstand offenbar erst durch das ("unerfahrene") Verhalten der mutmaßlichen Erstbrüter.
Einige Fakten
- ab Freitag von einem Partner nahezu keine Brutpflege mehr
- generell geringe Bereitschaft das Nest auszupolstern (trotz 4 Haufen mit trockenem Heu, die wir in Bornheim regelmäßig "nachfüllen")
- keine Staunässe, aber über viele Stunden Kollaps des elterlichen Gefieders (Verlust der Luftpolsterung durch Regen, dadurch keine effektive Wärmung der Küken mehr möglich)
- ein Küken wurde am Eingang der Storchenscheune tot aufgefunden (sämtliche Küken wurden von den Altstörchen bis zum Sonntag aus dem Nest geworfen): Gewicht 330g (Alter nach Nestkamera 12/13. Tage), demnach deutlich untergewichtig!
- Vergleich mit jüngsten Pflege-Küken aus NW: 7 Tage alt ==> etwa 340 g
- Vergleich mit ältesten Küken aus NW: 9/10 Tag (etwa 510 g, nach letzter Fütterung)
Von den Pflegeküken werden in der Regel 10% des Körpergewichts pro Fütterung gefressen.
Wir gehen aktuell von einer generellen Unterversorgung der Küken im Dachnest Storchenscheune aus, es liegt ein Mangel an Brutpflegeverhalten durch unerfahrene Jungstörche vor. Die Ursache dürfte die geringe Brutreife eines oder beider Partner/s sein. Deshalb sind die Jungen trotz optimaler Nahrungsbedingungen und angebotenem Polstermaterial verendet. Denkbar wäre auch eine andere Beeinträchtigung (Verletzung, Krankheit) eines Partners.
Das Küken wird zur Untersuchung auf Aspergillose nach Berlin gesendet, es ist wohl noch für die Analyse zu verwenden.
-------------------------------------------------------------------
Ein paar ganz persönliche Gedanken (von M. Grund)...
Die Übertragung eines solchen Naturgeschehens per Webcam stößt ohne Zweifel in Grenzbereiche des Erträglichen vor und nicht zuletzt für den Schreiber dieser Zeilen sind solche Geschehnisse durch und durch nervenzerfetzend. Aber wäre es eine Alternative, die Kamera abzuschalten? Nur eine Übertragung schöner, niedlicher Bilder? Auch wenn es jetzt allzu bemüht philosophisch klingen mag: im Kern geht es auch in einem Weißstorchnest metaphorisch um die großen, uralten Themen auf unserem Planet Erde: Leben und Tod, Liebe und Hass (analog der mit äußerster Härte geführten Kämpfe ums Nest incl. event. tödlicher Angriffe auf fremde Küken etc.), Werden und Vergehen, Leid und Glück.
Tod und Unglück, Schmerzen, Leiden: das möchten wir verdammen und vertreiben, aber wir alle können dem nicht entrinnen. Es wäre unsinnig, eine solche Nestkamera nur als idyllische Hintergrundtapete menschlicher Paradiesphantasien zu benutzen.
Ja, wir wollen und werden dem Weißstorch in unserer Region weiter helfen. Verletzte Störche werden in der Bornheimer Pflegestation aufgenommen, gesund gepflegt und wieder in die Freiheit entlassen. Aber es muss künftig auch Bereiche geben, wo wir mit einem gewissen Abstand den Weißstorch das sein lassen, was er ist und bleiben soll: ein Wildtier. Auch wenn wir dann mitunter sehr schmerzliche Beobachtungen machen müssen. Und die schmerzliche Realität ist leider: alle fünf Küken im Nest auf dem Dach der Storchenscheune sind gestorben.
Auf vielfältige Weise werden wir unsere Freizeit auch weiterhin im Kampf gegen den unsäglichen Vogel-Stromtod opfern, dem Erhalt und der Bewirtschaftung der Pfälzer Wiesen, auch und gerade für die Wiesenbewässerung, für den Bau und das Aufstellen von Nisthilfen und vieles mehr. Auch die oft sehr gefährliche Arbeit der Beringer sei hier erwähnt. Wollte man die ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden zusammenzählen, die unsere Mitglieder, Freunde und Förderer in den verg. 10 Jahren geleistet haben und sie mit einem Mindestlohn vergüten: man bräuchte ein Vermögen!
In jeder "Wildstorch-Familie" kommt es vor, dass durch rein natürliche Einflüsse Küken sterben. Diese nüchtern klingende Feststellung hat nichts mit Zynismus und Gefühlskälte zu tun: sie basiert auf der klaren (aber im Einzellfalls oft sehr bitteren und schmerzhaften) Erkenntnis, dass das gesamte Leben auf unserem Planeten nach diesen Regeln funktioniert. Ein ausgewogener Standpunkt beim Thema "Hilfeleistung" ist uns wirklich sehr wichtig und wir haben es uns nicht leicht gemacht, diesen Standpunkt zu finden! Einer meiner Lieblings-Aphorismen lautet: "Man kann nach zwei Seiten vom Pferd fallen". Die eine Seite: radikales Ausschließen jeglicher Hilfe ("Natur soll Natur sein"). Die andere Seite: radikales Eingreifen und "Helfen" zu (fast) jeder Gelegenheit.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich jeder, der im Weißstorchschutz tätig ist - ob bewußt oder unbewußt. Und wir glauben, dass die Wahrheit bzw. der richtige Weg irgendwo in der Mitte zwischen diesen zwei o.g. Extremstandpunkten liegt.
Die Pfalz, insbesondere die Vorder- und Südpfalz, ist für den Weißstorch mit Sicherheit eine klimabegünstigte Zone ("Weinbauklima", geringe durchschnittliche Niederschlagsmenge). Wir vertreten den Standpunkt, dass die Wetterlage der verg. Woche einen rein natürlichen Einfluss auf das Brutgeschehen darstellt. Die weitaus überwiegende Zahl der Küken hat den Regen vollkommen schadlos überstanden, den Unterschied macht vor allem das Verhalten der Altstörche. Und hier werden wir auch künftig der Natur nicht ins Handwerk pfuschen!
-------------------------------------------------------------------
Nestpflegemaßnahmen der Aktion PfalzStorch
Nahezu alle erreichbaren Nester in der Pfalz werden von uns bzw. den Nestbetreuern vor jeder Brutsaison "gepflegt". Das heißt: vorhandener Müll wird entfernt, der oft betonhart verdichtete Nestboden aus dem Vorjahr wird gezielt gelockert, zum Teil wird altes Material komplett entfernt und abschließend eine Schicht mit gut drainierendem Material (z.B. Schilf und geschnittene Hölzer) eingebracht. Prinzipiell ist das eine schon sehr weitgehende und intensive Maßnahme, um gefährliche Staunässe zu verhindern. Über den Sinn und event. Unsinn solcher Maßnahmen ist schon viel diskutiert worden. Die Aktion PfalzStorch vertritt jedenfalls den Standpunkt, dass diese Maßnahme ein sinnvoller Mosaikstein zum Weißstorchschutz in unserer Region ist - neben zahlreichen anderen Maßnahmen. Auf der anderen Seite vertreten wir die Meinung, dass während der Brutzeit sämtliche Eingriffe im unmittelbaren Nestbereich generell auf ein absolutes Minimum beschränkt werden sollten. Wir sind uns aber auch darüber einig, dass dieser Standpunkt nicht vollkommen dogmatisch gehandhabt werden sollte: es gibt ohne Zweifel Notfälle, in denen wir auch künftig eingreifen und helfen wollen und werden! Dazu gehört auch der zuletzt geschilderte Fall vom Heidehof: wenn ein Altstorch durch Unfall (leider meist immer noch durch Stromtod) etc. während der Brutzeit verstirbt und wir bekommen Kenntnis davon, so werden wir die Küken nicht hilflos sterben lassen.
Wir hoffen, dass durch diese Zeilen die Geschehnisse der letzten Tage im Nest Storchenscheune ein wenig verständlicher geworden sind, ebenso wie unser fachlicher Standpunkt, wie mit solchen Grenzsituationen umzugehen ist...
Mit den besten Wünschen für einen insgesamt guten "Weißstorch-Jahrgang" 2009
grüßt ganz herzlich
das Aktion PfalzStorch-Team!
Dieser Beitrag wird demnächst noch um etliche Fotos ergänzt, eventuell auch mit Zusatztext
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Licht
Erfreulich: dieses Jahr gibt es in Rheinland-Pfalz ca. 20% mehr brütende Weißstorchpaare als 2008, der Aufwärtstrend hält also noch weiter an! Am 11.5.2009 waren in unserer Datenbank 77 Paare erfasst, 15 Paare mehr als 2008. Über den Bruterfolg kann jetzt aber noch keine Aussage getroffen werden....
Schatten
Mit bangem Blick zum wolkenverhangenen Himmel haben wir in der vergangenen Woche die Regenfälle beobachtet, die über die Pfalz hinweg zogen. Sie kamen teils in sehr kräftigen Schauern oder in stundenlangem Dauergetröpfel. Für sämtliche Nester bedeutete das: Nässe durch und durch. An der Storchenscheune ist ein Regenmesser montiert, hier die Werte: Di./12.: 24,1 Liter/m²; Mitt./13.: 2 Liter/m²; Do./14.: 3 Liter/m²; Fr./15.: 3Liter/m²; Sa./16.: 6,8Liter/m² Liter
Als "Storchenfreund" verfolgt man solche Wetterlagen immer mit einem sehr mulmigen Gefühl, speziell wenn die Küken noch klein sind und nicht zu einer eigenen Thermoregulation fähig sind. Insgesamt kann aber eine klar positive Bilanz gezogen werden: in den allermeisten Nestern gab es offensichtlich keinerlei wetterbedingten Verluste!
Dachnest Storchenscheune Bornheim
Das neue Paar im Nest auf der Storchenscheune hat mit hoher Wahrscheinlichkeit seinen ersten Brutversuch unternommen, wir brauchen zur Bestätigung allerdings noch die Rückmeldung der Vogelwarte Radolfzell. Erstbrüter haben einen geringeren durchschnittlichen Bruterfolg als "erfahrene" Brutpaare. Einige Anzeichen sprechen dafür, dass mind. einer der beiden Vögel eigentlich noch nicht "brutreif" war. Die Nestbauaktivitäten waren von Anfang an auffallend sparsam, erst ganz kurz vor der Eiablage (die nahezu überraschend erfolgte) wurde auch nur sehr knauserig Material beigeschafft. Der Unterschied zu den Nestbauaktivitäten z.B. auf der evang. Kirche Bornheim, dem Nest am Sportplatz und dem Nest auf der Zeiskamer Mühle war ganz offensichtlich. Nach dem erfolgreichen Schlüpfen begann nahezu zeitgleich die Phase stärkerer Regenfälle. Beim Betrachten der Webcambilder im Zeitraffer (aus unserem internen Bildarchiv) fällt auf: während die anderen Brutpaare regelmäßig neues Nistmaterial in z.T. erstaunlichen Mengen eingebaut haben (das alte, verdreckte Material aus dem zentralen Nestbereich wird dabei mit Schwung aus dem Nest geworfen und durch frisches Material ersetzt), blieben die Küken dieses (offenbar noch "unerfahrenen") Paares in einem offenbar immer schmutzigeren und dauerfeuchten Bereich sitzen. Da die von der Jagd im Dauerregen heimkehrenden Altstörche sich mit nassem Brustgefieder zum Hudern auf die auch von unten durchnässten Küken setzen, war die Situation für den Nachwuchs natürlich äußerst schwierig. Man muss hier betonen: dieses Nest hat vor der Brutsaison das Maximum an "Pflege" bekommen, weitere Infos ganz unten in diesem Artikel. Staunässe durch einen undurchlässigen Nestboden ist hier vollkommen auszuschließen (die Lage der verbliebenen Äste war vor Eintreffen des Brutpaares so dünn, dass man schon fast das Dach durchschimmern sehen konnte...).
Unser klares Fazit: das eigentliche Problem entstand offenbar erst durch das ("unerfahrene") Verhalten der mutmaßlichen Erstbrüter.
Einige Fakten
- ab Freitag von einem Partner nahezu keine Brutpflege mehr
- generell geringe Bereitschaft das Nest auszupolstern (trotz 4 Haufen mit trockenem Heu, die wir in Bornheim regelmäßig "nachfüllen")
- keine Staunässe, aber über viele Stunden Kollaps des elterlichen Gefieders (Verlust der Luftpolsterung durch Regen, dadurch keine effektive Wärmung der Küken mehr möglich)
- ein Küken wurde am Eingang der Storchenscheune tot aufgefunden (sämtliche Küken wurden von den Altstörchen bis zum Sonntag aus dem Nest geworfen): Gewicht 330g (Alter nach Nestkamera 12/13. Tage), demnach deutlich untergewichtig!
- Vergleich mit jüngsten Pflege-Küken aus NW: 7 Tage alt ==> etwa 340 g
- Vergleich mit ältesten Küken aus NW: 9/10 Tag (etwa 510 g, nach letzter Fütterung)
Von den Pflegeküken werden in der Regel 10% des Körpergewichts pro Fütterung gefressen.
Wir gehen aktuell von einer generellen Unterversorgung der Küken im Dachnest Storchenscheune aus, es liegt ein Mangel an Brutpflegeverhalten durch unerfahrene Jungstörche vor. Die Ursache dürfte die geringe Brutreife eines oder beider Partner/s sein. Deshalb sind die Jungen trotz optimaler Nahrungsbedingungen und angebotenem Polstermaterial verendet. Denkbar wäre auch eine andere Beeinträchtigung (Verletzung, Krankheit) eines Partners.
Das Küken wird zur Untersuchung auf Aspergillose nach Berlin gesendet, es ist wohl noch für die Analyse zu verwenden.
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Ein paar ganz persönliche Gedanken (von M. Grund)...
Die Übertragung eines solchen Naturgeschehens per Webcam stößt ohne Zweifel in Grenzbereiche des Erträglichen vor und nicht zuletzt für den Schreiber dieser Zeilen sind solche Geschehnisse durch und durch nervenzerfetzend. Aber wäre es eine Alternative, die Kamera abzuschalten? Nur eine Übertragung schöner, niedlicher Bilder? Auch wenn es jetzt allzu bemüht philosophisch klingen mag: im Kern geht es auch in einem Weißstorchnest metaphorisch um die großen, uralten Themen auf unserem Planet Erde: Leben und Tod, Liebe und Hass (analog der mit äußerster Härte geführten Kämpfe ums Nest incl. event. tödlicher Angriffe auf fremde Küken etc.), Werden und Vergehen, Leid und Glück.
Tod und Unglück, Schmerzen, Leiden: das möchten wir verdammen und vertreiben, aber wir alle können dem nicht entrinnen. Es wäre unsinnig, eine solche Nestkamera nur als idyllische Hintergrundtapete menschlicher Paradiesphantasien zu benutzen.
Ja, wir wollen und werden dem Weißstorch in unserer Region weiter helfen. Verletzte Störche werden in der Bornheimer Pflegestation aufgenommen, gesund gepflegt und wieder in die Freiheit entlassen. Aber es muss künftig auch Bereiche geben, wo wir mit einem gewissen Abstand den Weißstorch das sein lassen, was er ist und bleiben soll: ein Wildtier. Auch wenn wir dann mitunter sehr schmerzliche Beobachtungen machen müssen. Und die schmerzliche Realität ist leider: alle fünf Küken im Nest auf dem Dach der Storchenscheune sind gestorben.
Auf vielfältige Weise werden wir unsere Freizeit auch weiterhin im Kampf gegen den unsäglichen Vogel-Stromtod opfern, dem Erhalt und der Bewirtschaftung der Pfälzer Wiesen, auch und gerade für die Wiesenbewässerung, für den Bau und das Aufstellen von Nisthilfen und vieles mehr. Auch die oft sehr gefährliche Arbeit der Beringer sei hier erwähnt. Wollte man die ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden zusammenzählen, die unsere Mitglieder, Freunde und Förderer in den verg. 10 Jahren geleistet haben und sie mit einem Mindestlohn vergüten: man bräuchte ein Vermögen!
In jeder "Wildstorch-Familie" kommt es vor, dass durch rein natürliche Einflüsse Küken sterben. Diese nüchtern klingende Feststellung hat nichts mit Zynismus und Gefühlskälte zu tun: sie basiert auf der klaren (aber im Einzellfalls oft sehr bitteren und schmerzhaften) Erkenntnis, dass das gesamte Leben auf unserem Planeten nach diesen Regeln funktioniert. Ein ausgewogener Standpunkt beim Thema "Hilfeleistung" ist uns wirklich sehr wichtig und wir haben es uns nicht leicht gemacht, diesen Standpunkt zu finden! Einer meiner Lieblings-Aphorismen lautet: "Man kann nach zwei Seiten vom Pferd fallen". Die eine Seite: radikales Ausschließen jeglicher Hilfe ("Natur soll Natur sein"). Die andere Seite: radikales Eingreifen und "Helfen" zu (fast) jeder Gelegenheit.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich jeder, der im Weißstorchschutz tätig ist - ob bewußt oder unbewußt. Und wir glauben, dass die Wahrheit bzw. der richtige Weg irgendwo in der Mitte zwischen diesen zwei o.g. Extremstandpunkten liegt.
Die Pfalz, insbesondere die Vorder- und Südpfalz, ist für den Weißstorch mit Sicherheit eine klimabegünstigte Zone ("Weinbauklima", geringe durchschnittliche Niederschlagsmenge). Wir vertreten den Standpunkt, dass die Wetterlage der verg. Woche einen rein natürlichen Einfluss auf das Brutgeschehen darstellt. Die weitaus überwiegende Zahl der Küken hat den Regen vollkommen schadlos überstanden, den Unterschied macht vor allem das Verhalten der Altstörche. Und hier werden wir auch künftig der Natur nicht ins Handwerk pfuschen!
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Nestpflegemaßnahmen der Aktion PfalzStorch
Nahezu alle erreichbaren Nester in der Pfalz werden von uns bzw. den Nestbetreuern vor jeder Brutsaison "gepflegt". Das heißt: vorhandener Müll wird entfernt, der oft betonhart verdichtete Nestboden aus dem Vorjahr wird gezielt gelockert, zum Teil wird altes Material komplett entfernt und abschließend eine Schicht mit gut drainierendem Material (z.B. Schilf und geschnittene Hölzer) eingebracht. Prinzipiell ist das eine schon sehr weitgehende und intensive Maßnahme, um gefährliche Staunässe zu verhindern. Über den Sinn und event. Unsinn solcher Maßnahmen ist schon viel diskutiert worden. Die Aktion PfalzStorch vertritt jedenfalls den Standpunkt, dass diese Maßnahme ein sinnvoller Mosaikstein zum Weißstorchschutz in unserer Region ist - neben zahlreichen anderen Maßnahmen. Auf der anderen Seite vertreten wir die Meinung, dass während der Brutzeit sämtliche Eingriffe im unmittelbaren Nestbereich generell auf ein absolutes Minimum beschränkt werden sollten. Wir sind uns aber auch darüber einig, dass dieser Standpunkt nicht vollkommen dogmatisch gehandhabt werden sollte: es gibt ohne Zweifel Notfälle, in denen wir auch künftig eingreifen und helfen wollen und werden! Dazu gehört auch der zuletzt geschilderte Fall vom Heidehof: wenn ein Altstorch durch Unfall (leider meist immer noch durch Stromtod) etc. während der Brutzeit verstirbt und wir bekommen Kenntnis davon, so werden wir die Küken nicht hilflos sterben lassen.
Wir hoffen, dass durch diese Zeilen die Geschehnisse der letzten Tage im Nest Storchenscheune ein wenig verständlicher geworden sind, ebenso wie unser fachlicher Standpunkt, wie mit solchen Grenzsituationen umzugehen ist...
Mit den besten Wünschen für einen insgesamt guten "Weißstorch-Jahrgang" 2009
grüßt ganz herzlich
das Aktion PfalzStorch-Team!
Sonntag, 10. Mai 2009
Rettungsaktion
Nach einer längeren Pause hatte sich dieses Jahr endlich wieder ein Storchenpaar auf dem ==> Heidehof (bei Neustadt/Weinstraße) niedergelassen und erfolgreich mit der Brut begonnen.
Leider muss dem Weibchen in der verg. Woche ein Unglück zugestoßen sein: nachdem zweifelsfrei feststand, dass das Männchen tagelang alleine gebrütet hatte, haben wir uns nach Abwägung aller Möglichkeiten entschlossen, mit tatkräftiger Unterstützung des Storchenvereins Lachen-Speyerdorf (ist Mitglied der Aktion PfalzStorch) die Brut zu retten. Mittlerweile waren sogar die ersten Küken geschlüpft (konnte man über eine Nestkamera beobachten), sie konnten aber vom Männchen alleine natürlich nicht versorgt werden. Sie wurden gestern in die Pflegestation Bornheim gebracht, werden dort aufgezogen und später (im August) in die Freiheit entlassen. Seit 2008 führen wir die Entlassungen/Auswilderungen im Bereich der ca. 400 Hektar großen Kollerinsel am Rhein durch. Große Bereiche stehen dort unter Naturschutz.
Dem sicheren Tod entkommen: die Storchenküken vom Heidehof. Vom weiblichen Altstorch fehlt bislang leider jede Spur...
Die Aktion Pfalzstorch spricht sich klar für die Rettung von Küken/Jungstörchen aus, wenn durch Tod/Verletzung etc. eines Brutpartners ihre Versorgung nicht mehr gewährleistet ist. Wir freuen uns über jede finanzielle Unterstützung unserer Arbeit!
Leider muss dem Weibchen in der verg. Woche ein Unglück zugestoßen sein: nachdem zweifelsfrei feststand, dass das Männchen tagelang alleine gebrütet hatte, haben wir uns nach Abwägung aller Möglichkeiten entschlossen, mit tatkräftiger Unterstützung des Storchenvereins Lachen-Speyerdorf (ist Mitglied der Aktion PfalzStorch) die Brut zu retten. Mittlerweile waren sogar die ersten Küken geschlüpft (konnte man über eine Nestkamera beobachten), sie konnten aber vom Männchen alleine natürlich nicht versorgt werden. Sie wurden gestern in die Pflegestation Bornheim gebracht, werden dort aufgezogen und später (im August) in die Freiheit entlassen. Seit 2008 führen wir die Entlassungen/Auswilderungen im Bereich der ca. 400 Hektar großen Kollerinsel am Rhein durch. Große Bereiche stehen dort unter Naturschutz.
Dem sicheren Tod entkommen: die Storchenküken vom Heidehof. Vom weiblichen Altstorch fehlt bislang leider jede Spur...
Die Aktion Pfalzstorch spricht sich klar für die Rettung von Küken/Jungstörchen aus, wenn durch Tod/Verletzung etc. eines Brutpartners ihre Versorgung nicht mehr gewährleistet ist. Wir freuen uns über jede finanzielle Unterstützung unserer Arbeit!
Freitag, 8. Mai 2009
Ein paar Bilder von der Fachtagung...
Einige der Teilnehmer bei der Abschlussrunde im Storchenzentrum Bornheim
Programmpunkt Offenbacher Niederwiesen: Herr Manfred Geisen (Mitte) von der Pfalzwerke AG mit einem Markierungselement
Gestauter Bewässerungsgraben in den Offenbacher Niederwiesen (im Hintergrund eine kleine Wiesenschließe) . In den bewässerten Teilen wimmelte es von Regenwürmern. Im westlichen Teil der Niederwiesen konnten wir nahezu den kompletten Teil der Brutstörche aus dem Queichtal + Umgebung auf der erfolgreichen Nahrungssuche beobachten, fast pausenloses Starten und Landen. Grandiose Stimmung!
Ca. Mitte Mai endet die Frühjahrsbewässerung und für die Weißstörche ist es dann nicht mehr so leicht mit der Nahrungssuche. Gemähte Wiesen sind dann Gold wert...
Links: der Vertreter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen vom "UNEP/CMS - Sekretariat
Aktion PfalzStorch-Mitglied Pirmin Hilsendegen bei seinem Vortrag (er ist auch 1. Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes Südpfalz)
Unser herzlicher Dank geht an die Umweltakademie Baden-Würtemberg für die perfekte Organisation und die Gelegenheit zur Zusammenarbeit!
Sonntag, 3. Mai 2009
Veranstaltungstip: Fachtagung der Umweltakademie Baden-Würtemberg zusammen mit der Aktion PfalzStorch
Die Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg und die Aktion PfalzStorch veranstalten am kommenden Donnerstag gemeinsam die Fachtagung "Wandernde Tierarten als Botschafter für Klimavorsorge: der Weißstorch als eine baden-württembergische Leittierart".
==> Infoseite des Umweltministeriums Baden-Würtemberg zu dieser Veranstaltung
Nach Fachvorträgen am Vormittag (Aktion PfalzStorch vertreten durch M. Fangrath, M. Grund und P. Hilsendegen) gibt es am Nachmittag eine interessante Bus-Exkursion in die Pfalz (Projekt Wässerwiesen Queich, Kollisionsschutz bei Hochspannungsleitungen etc.). Alle Interessenten sind ganz herzlich eingeladen! Anmeldung aber bitte nur über die Umweltakademie Baden-Würtemberg (Link zur Anmeldung siehe unten).
Termin: 07.05.2009, 09:30–19:00 Uhr
Ort: 76287 Rheinstetten-Neuburgweier, Festhalle (Landkreis Karlsruhe) sowie Bus-Exkursion in die Pfalz
Teilnehmerkreis: Vertreter der Kommunen, der Naturschutzverbände, Ornithologen, Vertreter der Forschung und Naturschutzpraxis aus Baden-Württemberg, Österreich, der Schweiz und dem Elsass sowie von Energieversorgungsunternehmen
Tagungsleitung: Fritz-Gerhard Link, Umweltakademie und Martin Reuter, Stadt Rheinstetten
Teilnehmerzahl: 50
Beginn: 7. Mai 2009, 09:30 Uhr
Ende: 7. Mai 2009, 19:00 Uhr
Tagungsgebühr: € 40.– (für Ehrenamtliche gebührenfrei, Nachweis der jeweiligen Einrichtung erforderlich (Kassenzeichen 8675650007103)
Zur Anmeldung: ==> Link
Tagungsprogramm ==> Link (pdf-Dokument)
==> Infoseite des Umweltministeriums Baden-Würtemberg zu dieser Veranstaltung
Nach Fachvorträgen am Vormittag (Aktion PfalzStorch vertreten durch M. Fangrath, M. Grund und P. Hilsendegen) gibt es am Nachmittag eine interessante Bus-Exkursion in die Pfalz (Projekt Wässerwiesen Queich, Kollisionsschutz bei Hochspannungsleitungen etc.). Alle Interessenten sind ganz herzlich eingeladen! Anmeldung aber bitte nur über die Umweltakademie Baden-Würtemberg (Link zur Anmeldung siehe unten).
Termin: 07.05.2009, 09:30–19:00 Uhr
Ort: 76287 Rheinstetten-Neuburgweier, Festhalle (Landkreis Karlsruhe) sowie Bus-Exkursion in die Pfalz
Teilnehmerkreis: Vertreter der Kommunen, der Naturschutzverbände, Ornithologen, Vertreter der Forschung und Naturschutzpraxis aus Baden-Württemberg, Österreich, der Schweiz und dem Elsass sowie von Energieversorgungsunternehmen
Tagungsleitung: Fritz-Gerhard Link, Umweltakademie und Martin Reuter, Stadt Rheinstetten
Teilnehmerzahl: 50
Beginn: 7. Mai 2009, 09:30 Uhr
Ende: 7. Mai 2009, 19:00 Uhr
Tagungsgebühr: € 40.– (für Ehrenamtliche gebührenfrei, Nachweis der jeweiligen Einrichtung erforderlich (Kassenzeichen 8675650007103)
Zur Anmeldung: ==> Link
Tagungsprogramm ==> Link (pdf-Dokument)
Stichworte:
Umweltakademie Baden-Würtemberg
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