Seit Ende letzter Woche steht der Storchenmann wieder auf seinem Nest vor dem Storchenzentrum in Bornheim. Sabrina Geilhaupt, die im Freiwilligen Ökologischen Jahr bei der Aktion PfalzStorch im Einsatz ist, hat ihn mit dem Spektiv anhand seiner Ringnummer als den Storch identifiziert, der schon seit 2007 dort brütet. Er trägt einen Ring der Vogelwarte Paris und stammt aus dem elsässischen Seltz. Zur selben Zeit war übrigens auch die Störchin „Max“ an ihr Brutnest in Tüfingen am Bodensee angekommen, deren Zugwege seit Jahren in einem Senderstorch-Projekt beobachtet und aufgezeichnet werden (http://www.fr.ch/mhn/de). Von ihr weiß man, dass sie den Winter in Zentralspanien verbracht hat. Ob P8943 ihr dabei Gesellschaft geleistet hat oder mit einem anderen Trupp aus seinem Überwinterungsgebiet zurückgekehrt ist, bleibt sein Geheimnis, denn er trägt keinen Sender und über seinen Aufenthalt im Winter können wir nur etwas erfahren, wenn jemand seine Ringnummer abgelesen und der Vogelwarte gemeldet hat.
Seit Sonntag ist auch seine Partnerin wieder da, zusammen mit mehreren anderen Störchen, die in Bornheim und an anderen Orten in Rheinland-Pfalz ihre letztjährigen Brutnester besetzten. Die Ankunft der ersten Störche bereits im Februar ist in der Pfalz keine neue Entwicklung, die mit kürzeren Zugwegen und Klimaveränderungen zu tun haben muss. Schon um 1900 notierte Karl Bertram die ersten Störche im Februar. Im Gegensatz zu diesen Zugvögeln gibt es bei den oberrheinischen Störchen einige wenige, die sich den weiten Weg nach Westafrika oder Spanien sparen und die im Verlauf des Winters mehrfach an den Nestern aufgetaucht sind.
Christian Reis, ehrenamtlicher Beringer, hat einige von ihnen Anfang Februar auf der Mülldeponie im elsässischen Wintzenbach angetroffen. In einer Gruppe von 70 Störchen konnte er von 50 die Ringe ablesen und darunter neun Störche ausfindig machen, die im letzten Jahr in Rheinland-Pfalz gebrütet haben. Die anderen Störche stammten aus dem Elsass, Baden-Württemberg, Hessen und sogar aus den neuen Bundesländern.
Christian Reis war sehr erleichtert, keine von ihm im letzten Jahr beringten Jungvögel auf der Mülldeponie gefunden zu haben. Somit können die immer wieder geäußerten Befürchtungen, dass Störche zunehmend den langen Zugweg scheuen, nicht bestätigt werden. Immerhin zogen fast 500 Störche nach der Brutsaison 2011 aus Rheinland-Pfalz ab!
Auf weitere Rückkehrer, die oft schubweise im Brutgebiet eintreffen, kann man sich noch bis Anfang Mai freuen.
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