Sonntag, 15. Februar 2009

Sender verrutscht...

Neue Info vom "Senderstorch"

Nachdem wir ihn vor wenigen Tagen zum ersten Mal beobachtet haben, hat sich jetzt eine erhebliche Veränderung ergeben: der offensichtlich in Frankreich angebrachte Sender (er muss dort eingefangen worden sein, die Aktion Pfalzstorch hat damit allerdings absolut nichts zu tun) ist vollkommen verrutscht und hängt jetzt schräg unter dem rechten Flügel. Das ist natürlich doppelt ärgerlich: zuerst für den Storch selbst, der dadurch bestimmt in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird. Zum anderen natürlich für das eigentliche Forschungsziel, denn in dieser Position wird der Sender bestimmt keine oder nur sehr schwache Positionsdaten liefern können.

Interessant ist diese aktuelle Beobachtung deshalb, weil man so auch mal die möglichen negativen Folgen solcher Besenderungen mitbekommt. Manch anderer besenderter Großvogel liefert urplötzlich nur noch unregelmäßig Daten. Ob hinter diesem Phänomen oft lediglich ein verrutschter Sender steckt? Wie oft kommt das vor, welche Folgen kann das für die Vögel haben?
Eine Antwort können nur die damit befassten Biologen geben. Falls jemand der Leser Publikationen kennt, die auf mögliche Probleme durch (Satelliten)Sender eingehen, dann würden wir uns über Infos freuen...

Eine bedrohliche Behinderung stellt der verrutschte Sender nach unserer Einschätzung nicht dar, allerdings wird er keinesfalls zu einer "besseren Laune" beim Träger der Hightec-Ausrüstung führen. Wir werden den Vogel genau beobachten und wohl auch demnächst einige Bilder vom verrutschten Sender machen.

Zum Schluss an die Leser noch eine große Bitte:
bitte "verschonen" Sie uns vor Emails etc. mit der Forderung, den Storch sofort und unverzüglich einzufangen, um ihn vom Sender zu befreien. Wie schon betont: wir werden den Storch zuerst genau beobachten. Da sein Nest in unmittelbarer Nähe der Storchenscheune liegt, ist er mitten im Blickfeld von Spezialisten ;-) Nach unserer Einschätzung liegt bei diesem Storch keinesfalls ein Notfall vor, jedoch werden wir die Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter nehmen! In diesem Sinne hoffen wir auf Ihr Verständnis, wir werden über die Angelegenheit weiter berichten!

Samstag, 14. Februar 2009

Info zu FRS 2823

Die langjährige Bornheimer Brutstörchin FRS 2823 (von einigen Kamerabeobachtern auch "Madame von Bornheim" genannt;-) ist wieder an ihrem Nest in den Hochstadter Wiesen eingetroffen! Heute schaut sie zum ersten Mal wieder in Bornheim vorbei.


Klickbild: sehr wahrscheinlich FRS2823 (vorne) mit ihrem letztjährigen Brutpartner aus den Hochstadter Wiesen. Es zieht sie doch noch zu ihrem alten Nest zurück. Jedoch ist das Männchen stark auf sein Nest in den Hochstadter Wiesen fixiert und wird wohl kein Interesse daran haben, nach Bornheim umzuziehen.


Vorne FRS2823, typisch ist auch die dunkle Stelle zwischen Schnabelansatz und Auge. Besonders auffällig ist dieses Merkmal seit ihrer schweren Erkrankung. Siehe u.a. ==> hier

FRS2823 wird 2009 elf Jahre alt.

Zusatzinfo: der "Senderstorch" ist ein Männchen

Freitag, 13. Februar 2009

Geheimnis um "Senderstorch" (fast) gelüftet

Das Rätsel um den geheimnisvollen Storch, der einen Sender auf dem Rücken trägt, hat sich schon gestern zum Teil gelöst: es ist ein uns gut bekannter letztjähriger Bornheimer (!) Brutvogel (er hatte sein Nest in der Nähe der Storchenscheune, nur ca. 15 Meter vom Kameranest entfernt), der offensichtlich von einem französischen Wissenschaftler irgendwo in Frankreich gefangen, dort mit einem Satellitensender und einem zusätzlichen französischen Ring der Vogelwarte Paris ausgestattet wurde.

Es handelt sich hier um einen extremen Zufall, dass dieser "SenderStorch" ausgerechnet ein Bornheimer Brutvogel ist! Mit dem Besenderungsprojekt haben wir absolut nichts zu tun. Es ist zu vermuten und zu hoffen, dass bei uns irgendwann ein französischer Wissenschaftler auftaucht, der uns dann mit weiteren Infos versorgen kann.

Was wir natürlich auch sehr gerne wissen würden: wo wurde dieser Storch mit einem Sender ausgestattet, wie wurde er gefangen und was ist das Projektziel dieser Besenderung?

Donnerstag, 12. Februar 2009

Storch mit Satellitensender zu Besuch auf der Storchenscheune

Das war eine extrem seltene Beobachtung: auf dem Dachnest der Storchenscheune war heute ein Storch mit einem Sender auf dem Rücken zu Gast! Definitiv haben wir mit einer Besenderung nichts zu tun, der Storch stammt nicht von hier. Wir konnten den Ring bzw. beide Ringe ablesen und werden über die Vogelwarte deshalb mit Sicherheit die Lebensgeschichte erfahren. Die Rückmeldung der Vogelwarte kann allerdings eine ganze Weile dauern...

Der Metallring stammt aus Frankreich (konnte man auf dem Ring ablesen), der schwarze ELSA-Ring aus Deutschland. Das sind die aktuellen Erkenntnisse, Infos aber erst mal nur unter Vorbehalt bis zur Klärung des Sachverhalts...

Sicher ist, dass dieser Sender im Rahmen eines Forschungsprojektes angebracht worden sein muss.


Klickbild ==> Beim genauen Hinsehen zu erkennen: auf dem Rücken trägt der Storch eine Antenne!


Auch hier ist die Antenne recht gut zu sehen, ebenso ein Teil des Senders (größtenteils im Gefieder verborgen).


Die Antenne ist als leicht gebogene Struktur auf dem Rücken zu erkennen. Eventuell ein System von ==> Argos.

Montag, 9. Februar 2009

Wiederfundliste aktualisiert

Nach Rückmeldung der Vogelwarte Radolfzell konnten wir die Wiederfundliste auf den neuesten Stand bringen.

Sie ist von der Startseite ausgehend zu finden unter der Rubrik "Fachartikel" oder unter folgendem Link:

http://www.pfalzstorch.de/daten/fachartikel/wiederfundliste.pdf

Sie enthält jetzt über 1100 Wiederfundmeldungen! Dank der systematischen Beringung der Jungvögel und der vielen Ringableser, die ihre Ablesungen an die Vogelwarte melden, entsteht eine solide Grundlage für die wissenschaftliche Erforschung der Zugwege, der Gefahren, der Bestandsentwicklung in den Brutgebieten und vieles mehr. Darüber hinaus freuen sich natürlich die Storchennestbetreuer und die Storchpaten vor Ort, wenn sie etwas über den Verbleib "ihrer" Schützlinge erfahren.

Wie bisher veröffentlichen wir - in Absprache mit der Vogelwarte Radolfzell - nicht die komplette Ringnummer, sondern nur einen "Ring-Code", der sich aus dem Beringungsjahr und den beiden letzten Ziffern der Ringnummer zusammensetzt. Nestbetreuer und Paten werden damit trotzdem problemlos "ihren" Storch erkennen. So wird beispielsweise die Klasse 3 a einer Bonner Grundschule ihren Patenstorch "Kim Knickebein", ein Jungstorch vom Kameranest 1 vom letzten Jahr, sicher wiederfinden, wenn sie bei "Bornheim 2007-70" nachschaut. Dieser Storch wurde am 9.9.2007 bei Medina Sidonia in Südspanien abgelesen. Ob er dort überwintert hat oder nach einer Rast weiter nach Afrika gezogen ist, wissen wir allerdings nicht. Herzlichen Glückwunsch an die Klasse und ihre Lehrerin! Wir hoffen mit euch, dass "Kim Knickebein" in 1-2 Jahren gesund nach Deutschland zurückkommt!

Ankömmlinge auf dem Kirchendach Bornheim


Klickbilder

Seit gestern sind zwei Störche auf dem Dachnest der evang. Kirche Bornheim, sie haben dort auch übernachtet. Eine Ringablesung ist an diesem Standort leider immer sehr schwierig, aber wir versuchen es... 

Aktueller Stand: ein Storch ist unberingt, der Zweite ist oben links ELSA-beringt (Konstellation wie im verg. Jahr). Die Herkunft vom Männchen 2008 ist sehr interessant, es stammt aus Österreich (==> mehr Infos).

2008