Mittwoch, 24. Juni 2009

Den Stromtod von Vögeln an Mittelspannungsleitungen verringern – ein Arbeitsfeld der Aktion Pfalzstorch

Aktion Pfalzstorch e.V.

Der Stromschlag stellt immer noch ein großes Problem beim Vogelschutz dar. Die Gefahr für die Tiere steigt mit der Körpergröße und der Geselligkeit. Durch Stromtod gefährdet sind daher vor allem Vögel, die zusammen auf den Masten übernachten wie der Weißstorch und der Schwarzstorch sowie die Greifvögel, die einen Ansitz für ihre Nahrungssuche brauchen. Dabei gilt es vor allem die Altmasten der Mittelspannungsleitungen zu sichern. Unsere normalen Hausleitungen sind für die Vögel ohne Gefahr.


Im Bundesnaturschutzgesetz verpflichtet der § 53 die Stromnetzbetreiber, bis 2012 an allen bestehenden Masten Sicherungsmaßnahmen gegen Stromschlag durchzuführen. Neue Masten sind von Anfang an so auszuführen, dass Vögel gegen Stromschlag geschützt sind. Aber wie macht man das und wo fängt man an? Hier ist Wissen dringend gefragt.


Treffen im Storchenzentrum zur Umsetzung des § 53

Um den Stromversorgern Hinweise zu geben, wo vorrangig die Sicherungsmaßnahmen umgesetzt werden müssen, trafen sich kürzlich die Avifaunisten der Region (DÜW, SÜW und der kreisfreien Städte) mit der zuständigen Fachbehörde, der Staatlichen Vogelschutzwarte Frankfurt, im Storchenzentrum Bornheim.

Prof. Dr. Karl Keilen, Vorsitzender der Aktion Pfalzstorch, begrüßte die Gäste und betonte die Bedeutung von Maßnahmen zum Schutz gegen den Stromtod für den Vogelschutz.

Herr Hormann von der Vogelschutzwarte stellte die für Gesamt-Rheinland-Pfalz geplante Vereinbarung des Umweltministeriums mit den Stromnetzbetreibern zum Vogelschutz an Freileitungen vor. In dieser von den rheinland-pfälzischen Natur- und Vogelschutzverbänden, damit auch der Aktion Pfalzstorch unterstützten Vereinbarung soll geregelt werden, in welchen Bereichen die Strommasten vorrangig gesichert werden müssen. Die in diesem Projekt mitarbeitenden Naturschutz- und Vogelschutzverbände und damit auch die Aktion Pfalzstorch werden ihr Wissen hierzu einbringen und die ihnen bekannten Brutstandorte und die besonders stark genutzten Lebens- und Ruheräume der vom Stromtod besonders betroffenen Arten in topographische Karten eintragen und diese der Vogelschutzwarte zur Verfügung stellen. Diese Karten sollen für die Stromversorger künftig die Grundlage für die zeitliche und räumliche Umsetzung der Mastsicherung sein.

Kampf gegen den Vogelstromtod: ein zentrales Arbeitsfeld der Aktion PfalzStorch
Für die Aktion Pfalzstorch, vor allem in der Person des 2. Vorsitzenden Dr. Michael Fangrath, ist die Sicherung der Stromleitungen ein zentrales Handlungsfeld. Welche Sicherungsmaßnahmen wirksam sind, das wird von Dr. Fangrath an Mastattrappen in der Storchenscheune und in der Praxis unter Freilandbedingungen dokumentiert.

Klickbild: Die Störche in der Pflegestation sind seit vielen Monaten in ein sehr umfangreiches Programm zum Test von Vogelschutzarmaturen eingebunden. Die Wirksamkeit der verschiedenen Armaturen wird mit Video und Foto dokumentiert und wissenschaftlich ausgewertet.

Zusammen mit den Pfalzwerken als dem regionalen Netzbetreiber konnte die Aktion Pfalzstorch schon zahlreiche Schutzmaßnahmen in der Region zur Umsetzung bringen, etliche von ihnen mit Pilotprojektcharakter.

Für Hinweise auf Fälle von Stromtod von Störchen, Milanen, Uhu, Wanderfalken, Fischadlern und sonstigen bedrohten Vogelarten mit Angabe des konkreten Strommastes ist die Aktion Pfalzstorch dankbar. Hinweise bitte per Mail an storchenzentrum@pfalzstorch.de.

Mit entsprechenden Meldungen unterstützen Sie die Aktion Pfalzstorch, das Überleben und den Erhalt von bedrohten Arten zu sichern!

Sonntag, 21. Juni 2009

Pollichia Ortsgruppe Edenkoben informiert sich im Storchenzentrum


Die Pollichia Ortsgruppe Edenkoben ist Mitglied der Aktion Pfalzstorch. Um sich über die aktuelle Situation der Storchenansiedlung in der Pfalz zu informieren besuchten Mitglieder das Storchenzentrum in Bornheim. Aktion Pfalzstorch Vorstandmitglied Norbert Arend führte durch die Storchenausstellung und besuchte mit der Gruppe die Pflegestation. Die Besucher waren sehr beeindruckt von den Aktivitäten und den Erfolgen der Storchaktivisten. Die Wiesenbewässerung in den Queichwiesen wurde als sehr wichtig angesehen. Es bestand Übereinstimmung, dass auch andere Gemeinden, die Bewässerungsrechte besitzen, diese auch aus Naturschutzgründen nutzen.

Freitag, 19. Juni 2009

Aktion Pfalzstorch e.V.: Stabwechsel im Vorsitz - Dieter Hörner Ehrenvorsitzender

Bornheim
Anlässlich der Jahreshauptversammlung der Aktion Pfalzstorch am 13. Juni hat der bisherige Vorsitzende Dieter Hörner sein Amt in neue Hände gelegt. Neuer Vorsitzender ist Prof. Dr. Karl Keilen aus Bornheim.
Wenn es heute wieder freifliegende Weißstörche in Rheinland-Pfalz gibt, dann ist es dem Engagement von Dieter Hörner und Umweltpfarrer a.D. Gerhard Postel zusammen mit den vielen Aktiven der Aktion Pfalzstorch zu verdanken. Die Verdienste um die Wiederansiedlung des Weißstorches in der Pfalz sind der Grund, warum die Hauptversammlung Dieter Hörner auf Vorschlag des Vorstandes einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt hat.


Der neue Vorsitzende Prof. Dr. Karl Keilen (links) überreicht unserem langjährigen Vorsitzenden Dieter Hörner die Urkunde eines Ehrenvorsitzenden


1973 gab es auf der Neumühle bei Offenbach/Queich die letzte Storchenbrut in Rheinland-Pfalz. Ab dann galt der Weißstorch in Rheinland-Pfalz als ausgestorben. Es war 1994 – das heißt 20 Jahre später - die Idee von Dieter Hörner, den Weißstorch so wie im benachbarten Elsass, Baden-Württemberg und Hessen auch in der Pfalz wiederanzusiedeln. Hierzu sammelte er Verbände, Kommunen und Privatpersonen um sich und gründete eine Interessengemeinschaft, die heutige Aktion Pfalzstorch.

Durch die storchengerechte Gestaltung von Lebensräumen, u.a. die Wiederaufnahme der Wiesenbewässerung, das Angebot von Nestgelegenheiten sowie die Anlockung von Wildstörchen durch sogenannte Projektstörche ist es der Aktion Pfalzstorch in über 10 Jahren konsequenter Arbeit gelungen, nicht nur den Storch in der Pfalz wiederanzusiedeln, sondern die Zahl der Störche sogar wieder auf das Niveau von früher zu bringen. Denn 62 freifliegende Brutpaare und 139 ausgeflogene Jungstörche in 2008 entsprechen konkret dem Niveau der Storchenpopulation von 1937. Dies ist ein Erfolg der Aktion Pfalzstorch, den damals keiner für möglich gehalten hat.
Mit der „Storchenscheune“ – der Pflegestation für kranke und verletzte Störche – und dem „Storchenzentrum mit der Dauerausstellung „Leben mit dem Storch“ – beides auf Initiative von Dieter Hörner entstanden - bietet die Ortsgemeinde Bornheim der Aktion Pfalzstorch die räumliche Basis für ihre pfalzweite Arbeit.

Wer sich für den Weißstorch oder für die Mitarbeit in der Aktion Pfalzstorch interessiert, der kann sich unter www.PfalzStorch.de im Internet informieren. Eine andere Möglichkeit ist der Besuch des Storchenfestes am Sonntag, den 2. August 2009 beim Storchenzentrum in Bornheim, Beginn ab 11.00 Uhr, zu dem die Aktion Pfalzstorch herzlich einlädt.

Sonntag, 14. Juni 2009

Donnerstag, 11. Juni 2009

Praktikum...

Hallo liebe Storchenfreunde!

Wie vielleicht einige von euch wissen, gibt es seit kurzem in der Storchenscheune Nachwuchs.... Nein, ich spreche nicht von den viel bestaunten Jungtieren; ich spreche vom Praktikanten!
Da ich bereits mitbekommen habe, dass die Website der Aktion Pfalzstorch sehr gut besucht ist, habe ich mir gedacht, dass ich mich vielleicht dort vorstellen sollte.
Mein Name ist Lorenz Rosenau, ich bin 15 Jahre alt und Schüler der 9. Klasse des Käthe Kollwitz Gymnasiums in Neustadt und habe beschlossen, mein Praktikum in der Storchenscheune Bornheim abzuleisten.


Klickbild: eine ==> "Portion der geretteten Küken" und Lorenz bei der Arbeit...


Hierzu habe ich mich hauptsächlich entschlossen, weil ich Tiere mag – besonders Reptilien – und auch gerne in der Natur bin.
Dort bin ich auch häufig mit den Pfadfindern; natürlich konnte man da schon den ein oder anderen Weißstorch erblicken und bestaunen.

Die hier gewonnenen Eindrücke werde ich wohl niemals vergessen; so nahe war ich Vögeln, geschweige denn Störchen, noch nie. Besonders die Küken habe ich ins Herz geschlossen; so bedeuten sie zwar viel Arbeit, machen aber auch am meisten Spaß, wenn sie fressen oder sich aneinander schmiegen, um sich zu wärmen.
Außerdem habe ich deutlich mehr Respekt vor Tierpflegern, da ich nun verstehen kann, wie viel Arbeit so ein Tier machen kann, wie viel Vorbereitung und Putzarbeit es bedeutet.

Auch wenn dieses Praktikum nach zwei Wochen am Freitag den 5.6. zu Ende ging, werde ich die hier gemachten Erfahrungen, die Menschen und die Tiere (vor allem vorbildliches hygienisches Verhalten) nicht vergessen!

Euer Lorenz

Schicksal des Zeiskamer Jungstorchs

Am 7.6.2009 wurde aus dem Dachnest der Zeiskamer Mühle ein Jungstorch entnommen - entgegen unserer letzten Mitteilung. Wir werden aus verschiedenen Gründen zu diesem Fall erst nach unserer Mitgliederversammlung (13. Juni) hier im NestTelegramm Stellung beziehen. Der Jungstorch ist mittlerweile gestorben.

Mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit liegt die Todesursache in Kunststoff-Dichtungsringen, welche die Altstörche verfüttert haben. Dadurch wurde eine weitere Nahrungsaufnahme erschwert bzw. unmöglich gemacht. Diese Dichtungsringe tauchen seit einigen Jahren immer wieder mal kurzzeitig in den Kameranestern auf. Wir werden auf verschiedenen Ebenen versuchen, die offensichtlich ungesicherte Lagerstelle dieser Dichtungsringe ausfindig zu machen, um künftige Todesfälle dieser Art zu verhindern!

Samstag, 6. Juni 2009

Wer hat zuletzt das Weibchen vom Nest Zeiskam gesehen? (Frage schon beantwortet - Danke!)

Aus aktuellem Anlass: wann war das "Zeiskamer Weibchen" zuletzt am Nest? Leider war (unbemerkt) unsere interne Archivierungsfunktion der Kamerabilder außer Betrieb und wir haben keine Möglichkeit, die Frage selbst zu klären. Es besteht der Verdacht, dass das Weibchen vom Nest Zeiskam irgendwann seit gestern nicht mehr am Nest war - was auf einen Unglücksfall hindeuten würde! Für unsere Entscheidung, was mit den Jungstörchen gemacht werden soll, ist diese Beobachtung äußerst wichtig!

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Aktuelle Info

Die "Kamerabeobachter(innen)" haben blitzeschnell reagiert und uns eine positive Rückmeldung geschickt: das Weibchen war heute 15.15 Uhr am Nest und hat gefüttert! Daher ist klar: die Altstörche sind ganz offensichtlich beide wohlauf und tun alles für die Versorgung ihrer Jungen!! Mit Sorge beobachten wir allerdings, dass aktuell einer der drei Jungstörche sehr schwach ist. Unter den gegebenen Umständen (Altstörche sind beide wohlauf, keiner verunglückt) liegt nach unserem Standpunkt keine Notfallsituation vor, bei der ein Eingreifen verantwortet werden kann.

Siehe auch der Beitrag ==> Licht und Schatten



Klickbild: ohne jeden Zweifel das beringte Weibchen, das Männchen ist unberingt!