"Hochspannungsfreileitungen und Vogelschutz: Minimierung des Kollisionsrisikos - Bewertung und Maßnahmen zur Markierung kollisionsgefährlicher Leitungsbereiche
Von Frank Bernshausen, Josef Kreuziger, Dirk Uther und Michael Wahl
Erschienen in: "Naturschutz und Landschaftsplaung 39, (1) 2007
Die diesem Artikel zugrundeliegende Untersuchung bezieht sich allerdings auf Markierungsverfahren, bei dem es ausschließlich zur Anbringung von Signalkörper am sog. Null-Leiter ("Erdseil") kam. Dies ist mit unserem Projekt an der 110 kV-Trasse "Offenbacher Niederwiesen" nicht vergleichbar, da dort auch alle Hochspannung führenden Leiterbahnen markiert werden.
Nestkameras 2007
Kameranest "Zeiskamer Mühle": wegen umfangreichen Umbaumaßnahmen an der Zeiskamer Mühle (die alte Scheune mußte abgerissen werden und wird durch einen Neubau ersetzt), wird es 2007 von dort leider keine Bildübertragung geben können! Gestern wurde in ca. 100 Meter Entfernung zum alten Brutplatz ein neuer Masthorst in den benachbarten Wiesen errichtet. Der Abstand ist deshalb so groß gewählt, da in Kürze ein Kran an der Mühle aufgestellt wird, der während der gesamten Brutsaions im Einsatz ist. Ein ungestörter Brutbetrieb wäre im direkten Bereich der Zeiskamer Mühle deshalb vollkommen ausgeschlossen. Es ist zu hoffen, daß der Masthorst als Ausweichquartier angenommen wird! Ansonsten gibt es in der Gegend noch einige leer stehende Nester, daran soll ein glückliches Familienleben der Zeiskamer Störche nicht scheitern. Vorrangig ist jedoch die gesunde Wiederkehr aus dem Winterquartier, aber das ist leider ja überhaupt keine Selbstverständlichkeit!
Der neue Gebäudeteil der Mühle wird natürlich wieder ein Nest bekommen.
Der parallele Blick auf Nest und Nahrungsrevier per Kamera haben dabei geholfen, den Blick für ökologische Zusammenhänge zu schärfen. Denn es ist unbestritten ein Nachteil der Kameras, daß man das Storchenleben sehr leicht zu "nestlastig" erlebt. Der wesentliche Beitrag zum Weißstorchschutz ist nicht das Aufstellen von Nisthilfen, sondern der Erhalt ihrer letzten Lebensräume.
Kameranest "Bornheim 2": hier wird es ab diesem Jahr keine Übertragung mehr geben (außer in Nest Bornheim 1 bleibt das Brutpaar aus oder es kommt dort zum Totalverlust von Gelege bzw. Brut). Wir verfolgen nicht das Ziel, möglichst viele Nester online zu stellen!
Am Nest "B2" wird sich außer dem Wegfall der Internetübertragung gar nichts ändern.
"Bornheim 1" und "Evangelische Kirche Bornheim" werden 2007 also die einzigen ins Internet übertragenden Kameras der Aktion PfalzStorch sein.
Aktuell anwesende Störche:
nach unseren Beobachtungen ist (wie zu erwarten und zu hoffen) noch keiner der letztjährigen Brutstörche zurückgekehrt. Im Queichtal halten sich weiterhin drei sog. Winterstörche auf, die uns alle bekannt sind. Es handelt sich um den männlichen Brutstorch vom Nest in den Hochstadter Wiesen und das "Romeo und Julia" genannte Paar, das im vergangenen Jahr einen erfolglosen Brutversuch auf einem Trafohäuschen unternommen hat.
Frage: im Nest von "Bornheim 1" sind seit Samstag so komische Stöcke zu sehen, was hat es damit auf sich?
Antwort: in Absprache mit der oberen Naturschutzbehörde (SGD Süd) führen wir in Abwesenheit der Brutstörche eine "Nestpflege" durch. Die kleinen Äste sollen als Drainage dafür sorgen, daß bei Starkregen sich keine Pfütze im Nest bildet und Küken durch Unterkühlung sterben bzw. ertrinken. Die Störche werden ihr Nest auf diese Astschicht draufbauen. Als Material werden dazu z.B. gelockerte Grassoden, altes Heu und kleine Zweige dienen, je nach Vorliebe des Storches und dem Vorkommen der Rohstoffe...
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