Samstag, 19. Mai 2007

Nest auf der evangelischen Kirche Bornheim


Klickbild: altes Nistmaterial wird mit elegantem Schwung aus dem Nest befördert


Klickbilder: mind. drei junge Kirchenstörche

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schön, dass es den Rackern so gut geht. Du schreibst, dass es mindestens drei sind. Am 5.5. war nach der Meinung einiger Zuschauer ein Küken "entsorgt" worden (Bild von Doris). Du hast Dich nie dazu geäussert, bist Du anderer Meinung Martin? Liebe Grüsse und danke Brigitte

M. Grund hat gesagt…

Hallo Brigitte,

normalerweise besteht das Gelege aus 5 Eiern. Da 5 überlebende Küken unter normalen Verhältnissen so gut wie durchkommen, kann man sich ja ausmalen, was mit den restlichen zwei passiert. Das besagte Bild habe ich auch so interpretiert.

Ich hörte von einer interessanten neuen Untersuchung. Man hat wohl festgestellt, dass sich in Storcheneiern ein unterschiedlicher Gehalt an Testosteron befindet, der höchste Gehalt im zuerst gelegten Ei, der niedrigste Gehalt im zuletzt gelegten Ei. Da Testosteron (ganz vereinfacht gesagt) auch für das Aggressivitätspotenial zuständig ist, würde das heißen: es gibt bei Weißstörchen ein Programm, das nicht nur die ältesten Küken aufgrund ihres Alters bevorzugt, sie bekommen auch noch einen zusätzlichen Bonus durch eine Extra portion Hormone. Testosteron hat bekanntlich auch eine anabole, das heißt muskelaufbauende Wirkung. Das Futter wird also gezielt von oben nach unten verteilt, die Stärksten bekommen das Meiste. Und zwar von allem. Ich habe die Publikation aber noch nicht gelesen, wurde lediglich telefonisch darauf aufmerksam gemacht. Angaben daher ohne Gewähr. Falls ich die Forschungsarbeit mal in den Händen gehabt habe, werde ich im Nest-Telegramm berichten.

Man sollte sich bei einer Weißstorchbrut also vielmehr darüber wundern, wenn alle Küken durchkommen als über die Tatsache, daß ein oder zwei Küken verschwindet. Das Verschwinden ist der Normalfall, das gemeinsame Durchkommen ist es selbst unter optimalen Bedingungen nicht.


Gruß!

Anonym hat gesagt…

Diese Untersuchung würde wieder einmal beweisen, wie perfekt die Natur für die Erhaltung der Arten sorgt. Immer wieder gibt es neue verblüffende Erkenntnisse. Vielen Dank für diese erste Zusammenfassung, Martin!
Gruss Sonja