Sonntag, 22. März 2009

Neues vom Senderstorch

In der Nähe der Bornheimer Storchenscheune hält sich immer noch der "Senderstorch" auf. Er wurde am 14. November 2008 von einem französischen Wissenschaftler an einer Mülldeponie eingefangen und mit einem 45 Gramm leichten Sender "ausgerüstet" (nach meinen bisherigen Infos ein PTT-100 Argos/GPS Solar Transmitter). Die Besenderung erfolgte offenbar im Rahmen eines französischen Forschungsprojekts über die sog. "Müllstörche". Müllkippen sind zwar denkbar unromantische Orte, für nicht wenige Weißstörche aber hochgradig lohnende Nahrungsquellen im Überwinterungsquartier.

Bis ca. Mitte Februar lieferte der Sender perfekte Daten vom Aufenthaltsort des Storches, dann verrutschte die Haltekonstruktion (mit Bändern) und seitdem hängt das Teil an der rechten Körperseite herum:








Klickbilder - vielen Dank an Norbert Gladrow!

Die recht lange Antenne und die losen Haltebänder sind gut zu erkennen. Die Energieversorgung des Senders wird von Solarzellen unterstützt. Durch die schräge Position dürfte die Leistung der Solarzellen wesentlich geringer sein, als zum ordnungsgemäßen Betrieb der Anlage erforderlich.

Nach einem Besuch des betreuenden franz. Wissenschaftlers am verg. Samstag in Bornheim wurde das weitere Vorgehen besprochen: in Absprache mit der oberen Naturschutzbehörde (SGD SÜD) soll der Storch von seinem Sender befreit werden. Das gezielte Einfangen eines bestimmten Vogels braucht allerdings sehr viel Erfahrung und Wissen um das Verhalten des Tieres und stellt sich bei weitem nicht so einfach dar, wie man es sich als Laie vorstellt.
Da der Storch allerdings schon eine klare Horst- und Partnerbindung eingegangen ist und das Brutgeschäft unmittelbar vor der Tür steht, wird das mitunter stressige Einfangen verschoben werden müssen. Kein einfacher Fall...



Klickbild: zwischen dem 11. und 13. Februar hielt sich der Storch mehrmals in einem ganz bestimmten Bereich der Offenbacher Niederwiesen auf.



Klickbild: einige bevorzugte Bornheimer Aufenthaltsorte zwischen dem 12. und 14. Februar. Sie sind fast immer einem bestimmten Nest zuzuordnen. Aus dieser Zeit stammt ==> der erste Eintrag im NestTelegramm zu diesem Storch.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Herzlichen Dank für die aufschlussreichen Informationen, vor allem die Aufenthaltsorts-Dokumentation ist sehr interessant!

Grüße,

jolifanto