Freitag, 14. Dezember 2007

Gewölle - eine haarige Angelegenheit

Schon die Klärung der Frage, was genau ein Gewölle ist, bereitete allen Beteiligten viel Spaß, denn es gab z. T. abenteuerliche Meinungen zur Entstehung der Speiballen.

Auch die genaue Betrachtung einzelner Gewölle brachte Wundersames ans Tageslicht: So würgten Störche ein komplettes Gehäuse einer Schnirkelschnecke, daumennagelgroße Kieselsteine, zahllose Insektenbeine oder rein gelbe Gewölle aus Daunen aus. Letztere stammten von kranken Störchen, die in der Storchenscheune Bornheim mit Eintagsküken gefüttert wurden.



Die 6- bis 11-Jährigen gingen mit viel Geschick, Geduld und einer guten Ausrüstung ans Werk. Jeder konnte ein fast komplettes Mäuseskelett aus dem Schleiereulen-Gewölle aufkleben sowie viele verschiedene Bestandteile der Storchengewölle. Stolz nahmen die Kinder ihre Arbeiten mit nach Hause, wo so manche Mutter mit lautem „Ihhh“ zurückschreckte. Die wurde dann aber von sachkundigen Kindern über die Zusammenhänge aufgeklärt.

Freitag, 30. November 2007

Veranstaltung Storchenzentrum

Malwettbewerb

Was machen Störche eigentlich im Winter?

Nur einige wenige Projektstörche bleiben hier in der Pfalz.
Alle anderen ziehen ab Mitte August nach Süden, manche sogar bis nach Afrika.

Was machen Störche den ganzen Winter über dort?


Macht euch schlau im Internet oder kommt am 29.11.07 oder am 13.12.07 jeweils um 15.30 Uhr ins Storchenzentrum, um in unserer kleinen Bibliothek die richtigen Antworten zu finden.

Dann könnt ihr sicher ein wunderschönes Bild dazu malen.

Teilnehmen dürfen alle, die ein DIN A4-Bild mit Buntstift gemalt haben und nicht älter als 13 Jahre sind.

Zu gewinnen gibt es vom Bastelbogen bis zum Bestimmungsbuch rund um den Storch und die Wiese so allerhand.
1. Preis: ein Morgen mit dem Storchenpfleger in der Storchenscheune

2. – 5. Preis: kostenlose Teilnahme an einer Veranstaltung aus der Reihe „Wiesenwerkstatt“ oder „WunderWeltWiese“

Nun das Wichtigste:

Auf deinem Bild steht auf der Rückseite Dein Vor- und Zuname, deine Adresse mit Telefonnummer sowie dein Alter!!! (Denn du willst ja einen Preis bekommen!)
Dein Gemälde kommt in einen DIN A4-Umschlag, den du im Storchenzentrum abgibst oder in den Briefkasten wirfst.

Allerletzter Abgabeschluss ist der 08.01.08!!

Auf Eure schönen Bilder freut sich

Christiane Hilsendegen

Storchenzentrum Bornheim

Kirchstr. 1

76879 Bornheim

06348 610757

storchenzentrum@pfalzstorch.de


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Aus der Reihe „WiesenForscherWerkstatt“

Untersuchung der Gewölle von Storch und Schleiereule

am Mittwoch, den 12.12.07 von 15.30 – 17.30 Uhr an.

Was diese Vögel fressen, kann man an ihren Gewöllen sehen. Die sogenannten Speiballen werden mit Lupen, die so groß sind wie Mikroskope, untersucht.
Geeignet für junge Forscher und Forscherinnen bereits ab 8 Jahren und besonders für Jugendliche! Gebühr: 3 € einschl. Material.
Leitung und Anmeldung bei Christiane Hilsendegen (06348 610757) oder unter storchenzentrum@PfalzStorch.de.



Dienstag, 27. November 2007

Vorabinfo: Wässerwiesen-Symposium 2008

Shortlink: http://tinyurl.com/yuyd5j

Die Aktion PfalzStorch hat mit der Organisation eines Fachsymposiums zum faszinierend vielschichtigen Thema "Wässerwiesen" begonnen. Es findet am 1. und 2. August 2008 in Bornheim statt.

Der Schwerpunkt des Symposiums liegt auf der Bedeutung der Wässerwiesen aus Sicht von Naturschutz, Landwirtschaft und Landespflege.
Ein weiteres Ziel ist der Aufbau des "Infonetzwerk Wässerwiesen", damit man künftig symbiontisch von Erfahrungen anderer Projekte profitieren kann (auch aus anderen Ländern). Wir haben schon Kontakt zu etlichen Akteuren im europäischen Ausland, die sich z.T. schon seit vielen Jahren mit diesem spannenden Kulturlandschaftsthema beschäftigen.

Neue Infos werden hier in diesem Beitrag aktualisiert, sobald wir genauere Infos zu den Referenten etc. haben!

- Termin
1. + 2. August 2008 (Freitag Nachmittag sowie Samstag)

Am darauf folgenden Sonntag (3. August 2008) findet das alljährlich Bornheimer Storchenfest statt. Hier kann man's gemütlich ausklingen lassen (z.B. mit Pfälzer Wein)

- Ort
Bornheim/SüdPfalz mit Außentermin u.a. im Raum Ottersheim. Ganz in der Nähe, entlang der Queich, liegen die derzeit größten aktiv bewirtschafteten Wässerwiesenareale Deutschlands. Sie dienen als lebendige Kulisse und praktisches Anschauungsobjekt für das Symposium.

- Teilnahme: wird mit Sicherheit nur über Anmeldung und Tagungsgebühr möglich sein (Kosten stehen noch nicht fest).

Sind Sie an einer Teilnahme interessiert und wollen unverbindlich genauere Infos erhalten? Ca. bis Frühjahr 2008 sollten wir die wichtigsten organisatorischen Fragen abgeklärt haben. Danach können wir Ihnen genaueres über den Programmablauf sagen. Schicken Sie uns einfach eine Mail, siehe ==> Kontaktseite
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Wässerwiesen waren in Deutschland und vielen anderen Regionen Europas über viele Jahrhunderte eine sehr weit verbreitete Form der Grünlandbewirtschaftung. Sie sind leider bis auf winzige Reste aus unserem Landschaftsbild verschwunden.


Bild: Gewässerplan des Speyerbach von 1759, Wässerwiesen zwischen Neustadt und Speyerdorf

Mittlerweile (und gerade noch rechtzeitig) hat man jedoch die besondere ökologische Bedeutung für Flora und Fauna entdeckt. Diese wechselfeuchten Wiesen und ihre Durchmischung mit Be- und Entwässerungsgräben hatten sehr artenreiche Lebensräume zur Folge. Die komplette Abkopplung der Wässerwiesen und ihrer Gräben von den sie speisenden Gewässern hatte weit reichende Folgen für diese Ökosysteme.

Bild: Fuchsbach und "Schwarzes Wehr" => mehr

In der Südpfalz, entlang der Queich, gibt es mittlerweile wieder die größten bewirtschafteten Wässerwiesen Deutschlands. Ihr üppiges Nahrungsangebot ist wohl auch der Grund dafür, dass die rheinland-pfälzischen Weißstörche hier besonders gern und erfolgreich brüten. Die Wässerwiesen sind auch für viele andere seltene Tier- und Pflanzenarten bedeutsam:


Wachtelkönig, Heidelerche und Blaukehlchen, Kammmolch, Schlammpeitzger, Schwarzblauer Bläuling, Großer Feuerfalter, Helm-Azurjungfer und viele andere. Aus botanischer Sicht hat das Gebiet u.a. eine herausragende Bedeutung für das nationale Naturerbe durch das flächenmäßig größte Vorkommen des Gottes-Gnadenkrautes (Gratiola officinalis) in Rheinland-Pfalz, einer bundesweit vom Aussterben bedrohten Art. Siehe auch www.natura2000-dvl.de



Bild: Weißstörche in den bewässerten Queichwiesen, Symbol einer lebendigen Kulturlandschaft

Sonntag, 18. November 2007

Einladung: Vortrag in Lachen-Speyerdorf (Ortsteil von Neustadt/Weinstraße)

Thema: Wiederansiedelungsgeschichte des Weißstorchs in Rheinland-Pfalz und die ökologische Bedeutung der Wässerwiesen


Datum:
Dienstag, 20.11.2007, 20 Uhr
Ort: Alte Turnhalle, Karl-Ohler-Straße 27, Neustadt/Weinstraße, Ortsteil Lachen-Speyerdorf (Lachen)
Referenten sind unsere Vorstandsmitglieder Gerhard Postel und Pirmin Hilsendegen.



Die Veranstaltung wird vom Storchenverein Lachen-Speyerdorf organisiert, er ist Mitglied der Aktion PfalzStorch.

Samstag, 27. Oktober 2007

Dachnest Zeiskamer Mühle

Auf dem Neubau der Zeiskamer Mühle wurde vor kurzem wieder das alte Nest montiert.

Freitag, 5. Oktober 2007

Hoher Besuch im Storchenzentrum Bornheim


Der Vorsitzende der Aktion PfalzStorch, Dieter Hörner, begrüßte Frau Umweltministerin Conrad und zahlreiche Gäste aus dem Umweltministerium, von der SGD Süd, aus der Politik und der Vogelforschung im Storchenzentrum.

Bei ihrem Besuch der Aktion PfalzStorch überreichte Ministerin Conrad die Bewilligung der institutionellen Förderung zur Deckung von Sach- und Personalkosten in Höhe von 20.000 €. Durch diesen „Meilenstein“ ist es nun der Aktion PfalzStorch möglich, sowohl die Storchenscheune, also die Auffang- und Pflegestation für kranke und flugunfähige Störche, als auch das Storchenzentrum intensiv zu betreiben.

Frau Conrad begründete die Aufnahme in die institutionelle Förderung mit dem bereits jahrelangen erfolgreichen Bemühen des Vereines um die Wiederansiedlung des Weißstorchs.

Sie lobte das hierzu entwickelte ganzheitliche Konzept der Aktion PfalzStorch, die sich sowohl für die positive Entwicklung der Storchen-Lebensräume in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft erfolgreich eingesetzt hat als auch ihr Bemühen, d i e Anlaufstelle in Sachen Storch in Rheinland-Pfalz durch das Storchenzentrum zu sein.

Die dort in installierte Datenbank ist für interessierte Laien und für Wissenschaftler eine Grundlage zur Beantwortung zahlreicher Fragen. So möchten die Storchenpaten gerne wissen, ob ihr Patenstorch noch einmal wiedergesehen wurde und der Wissenschaftler interessiert sich für die Rückkehrerquote aus dem Süden und vieles mehr.

Ein weiterer Pfeiler im Konzept der Aktion PfalzStorch ist das Storchenzentrum, das zum einen die Bürger mit seiner Storchen- und Wiesenausstellung, die im Frühjahr 2008 eröffnet wird, informiert, zum anderen mit seinen naturpädagogischen Veranstaltungen vor allem Kinder und hier besonders Schulklassen, aber auch Erwachsene für die Natur sensibilisiert und auf spannende Weise Informationen vermittelt.

Das Konzept der Ausstellung sowie die unterschiedlichen pädagogischen Angebote stellte die Museumspädagogin und Leiterin des Storchenzentrums, Christiane Hilsendegen, den Gästen vor.

Von der Ausstattung des natur- und museumspädagogischen Bereiches war Frau Conrad begeistert, denn im Vortragssaal waren Stationen der für nachmittags geplanten Familienveranstaltung „Spurenleser“ aufgebaut. Die Gelder für die hochwertigen Materialien stammen von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, der die Ministerin ebenfalls vorsteht.

Frau Conrad stattete der Storchenscheune noch einen Besuch ab und überzeugte sich auch von der hier geleisteten Arbeit. Bei dieser Gelegenheit wurden u. a. wegen der zahlreichen Totfunde in der Nähe von Strommasten weitere Gespräche vereinbart.

Montag, 24. September 2007

Veranstaltung des Storchenzentrums Bornheim



„Spurenleser“

Tiere sind überall in unserer Natur. Meistens leben sie im Verborgenen. Was sie aber für alle offensichtlich hinterlassen, sind Spuren aller Art.

Das Storchenzentrum Bornheim geht in seiner Reihe „WunderWeltWiese“ diesen geheimnisvollen Hinweisen auf Tiere nach. So wird viel Spannendes gefunden, gesammelt und mit einer Lupe, die wie ein Mikroskop aussieht, untersucht werden.
“Spurenleser“ können Familien mit Kindern im Alter von 5-11 Jahren werden.

Für die Familienführung am Freitag, den 28.9.07, von 15.30 bis ca. 18 Uhr ist eine Anmeldung bis spätestens 26.9.07 unbedingt erforderlich (Fax 0180 5888 241 oder schriftlich ans Storchenzentrum, Kirchstr. 1 76879 Bornheim). Witterungsangepasste Kleidung, 10 €/Familie sowie eine Plastiktüte sind zum Treffpunkt am Storchenzentrum mitzubringen.

Samstag, 15. September 2007

Fortgezogen in den Süden mit Wind aus Nordost?



Klickbild: heute Abend leere Nester...

Haben die günstigen Winde unseren letzten hiergebliebenen Störchen aus den Kameranestern unter die Flügel gegriffen und Richtung Südwesten getragen? Beide Nester blieben erstmals leer. Tausend Hoffnungen und Wünsche begleiten die Reisenden... Besonders vor den unsäglichen Gefahren durch Stromtod und Kollision sollen sie verschont bleiben!!

Die Störchin aus dem Nest auf dem Dach der Storchenscheune ist wohl schon vor ein paar Tagen losgeflogen. Ob wir sie je wiedersehen???....



Hoffnungen sind Wünsche an die Zukunft.
© Peter O. Pirron (POP), (*1957), Mannheim, (Ver-)Dichter

Donnerstag, 13. September 2007

Besuch

Heute Morgen: ein junger Graureiher schaut im Nest vorbei =>

Klickbild

Hier eine Fotomontage aus zwei Bildern, damit man den den Größenunterschied besser erkennt. Die beiden Vögel waren natürlich nicht zusammen im Nest!


Klickbild

Donnerstag, 6. September 2007

Abschied


Noch nie seit Beginn der Kameraübertragung hat sich das Paar auf dem Dach der Storchenscheune so lange Zeit gelassen mit dem Abschied. Noch stehen sie gemeinsam im Nebel kühler Spätsommernächte. Es kann sich nur noch um wenige Tage handeln, bis ihre Flügel sie nach Süden tragen...

Auf der Kirche übernachtet seit einigen Tagen nur noch ein Storch, sodass man annehmen muss, dass der Partner schon Richtung Süden aufgebrochen ist...




Die selbe Situation im Nest am Sportplatz...





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Wer selbst den Abschied noch genießen kann, der mag zu einem Glücke immer finden.
© Dr. Carl Peter Fröhling, (*1933), deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker

Beim Abschied wird die Zuneigung zu den Sachen, die uns lieb sind, immer ein wenig wärmer.
Michel de Montaigne, (1533 - 1592), eigentlich Michel Eyquem, Seigneur de Montaigne, französischer Philosoph und Essayist - Quelle : »Die Essais«

Wir sind wie Zugvögel, die an einem fremden Ort geboren, doch eine geheimnisvolle Unruhe empfinden, eine Sehnsucht nach der frühlingshaften Heimat, die sie nie gesehen haben.
Ernesto Cardenal, (*1925), nicaraguanischer Theologe, Politiker, Kulturminister und Schriftsteller, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Montag, 20. August 2007

Storchenzentrum Bornheim hat seit dem 1. August seinen Betrieb aufgenommen

Pressemitteilung

Die Aufgaben des neuen Informations-, Daten- und Umweltbildungszentrums sind vielschichtig: Zahlreiche Meldungen über brütende oder gar verunglückte Störche gingen bereits im Datenzentrum ein und wurden in eine rheinland-pfälzische Storchen-Datenbank eingearbeitet. Jetzt lassen sich viele Fragen von Storchenfreunden meist recht leicht beantworten. Anfragen können an Karin Hechler, meldungen@pfalzstorch.de, gerichtet werden.

Dauerausstellung ab Frühjahr 2008
Die neue Leiterin des Storchenzentrums, Christiane Hilsendegen, sammelt derzeit Material und stellt Texte für die Dauerausstellung zu den Themen Storch und Wiesen zusammen. Dieser Ausstellungsteil wird ab dem nächsten Frühjahr zu sehen sein.


Christiane Hilsendegen, die neue Leiterin des Storchenzentrums Bornheim


Umweltbildung startet
Auch der Umweltbildungsbereich startete bereits am Storchenfest und gab einen kleinen Einblick in seine zukünftige Arbeitsweise. Familien, die daran schon Geschmack gefunden haben oder alle anderen mit Kindern zwischen 5 und 11 Jahren können am Sonntag, den 9.9.07, mit der Museumspädagogin und Biologielehrerin Hilsendegen eine naturkundliche Führung durch die Offenbacher Wiesen machen.
Um 10.30 Uhr ist Treffpunkt an der Neumühle (Offenbach) auf dem Datscha-Parkplatz.

Der 2-stündige Veranstaltung aus der Reihe "WunderWeltWiese" gibt einen Einblick in „Die Welt der Krabbeltiere“ und stellt eine wichtige Nahrungsquelle der Störche vor. Das Beobachten, Fangen von Insekten und anderem Kleingetier sowie die Erklärungen und Aufgaben dazu werden sowohl den Erwachsenen als auch den Kindern viele neue Erfahrungen bringen.
Außer witterungsangepasster Kleidung, wasserdichten Schuhen und 10 € pro Familie kann auch ein Fernglas mitgebracht werden. Weitere Ferngläser können gegen ein Pfand ausgeliehen werden. Bei Regen findet die Veranstaltung im Storchenzentrum Bornheim (=Treffpunkt bei Regen!) statt.

Anmeldung
Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich und sollte bis spätestens 5.9.07 schriftlich beim Storchenzentrum Bornheim, Kirchstr. 1, 76879 Bornheim oder per FAX unter 0180-588 785 8241 sein.

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Freitag, 17. August 2007

Durchzügler



Eine interessante Beobachtung am gestrigen Nachmittag:
Kurz nachdem ein Landwirt begonnen hatte, seine Wiese zu mulchen, fanden sich 14 Störche ein, die sich über die zahlreichen flüchtenden Feldmäuse hermachten. Darunter war auch ein Storch mit einem ELSA-Ring und einer Beschriftung, die in unserer Region nur höchst selten registriert wird (2. Foto). Eine Nachfrage bei der Vogelwarte ergab ein überraschendes Ergebnis: Der Storch war 2006 nestjung in Paußnitz/Sachsen beringt worden. Die Elbe-Störche ziehen normalerweise über die Ostroute (Türkei, Israel) nach Afrika. Dieser hier befindet sich wohl auf der Westroute Richtung Spanien.
Im Jahre 2000 waren zuletzt einige Störche aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt in der Südpfalz abgelesen worden.


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Nachtrag:

Storchentrupp in Jockgrim

Dazu passt auch dieser Hinweis per Email, den wir aus Jockgrim (ca. 17 Kilometer Luftlinie von Bornheim entfernt) bekamen, mit Genehmigung des Autors dürfen wir daraus zitieren:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

am 13.8. 2007 gegen 10 Uhr konnte ich eine außergewöhnlich große Anzahl von Störchen auf der Wiese zwischen Baggersee Jockgrim und Jockgrim von meinem Balkon aus beobachten. Es waren über 40 Störche.

Ich konnte sehr viele Fotos schießen, eine kleine Auswahl habe ich mal auf meiner Homepage eingestellt.
Der Link zu den Fotos: http://www.anton-fischer.de/stoerche/

Auf dem Foto Afi08537.jpg konnte ich in der Origialauflösung 41 Störche zählen. Dazu kommen noch welche, die von Bäumen verdeckt waren und ich glaube zwei oder drei waren zu diesem Zeitpunkt schon abgeflogen."



Glückwunsch zu dieser Beobachtung und herzlichen Dank von der Aktion PfalzStorch nach Jockgrim für den Hinweis und die Fotos!
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Mittwoch, 15. August 2007

Schlafplätze






Auch wenn wir noch lange nicht an ein Ende des Sommers denken wollen: Die Störche sind bereits auf dem Zug. Aus der Umgebung werden immer wieder Beobachtungen von Storchentrupps mit 30-40 Tieren gemeldet, die größte Gruppe mit 63 Störchen war bei der Führung in die Wässerwiesen anlässlich des Storchenfestes in Bornheim zu sehen. Die Jungvögel entfernen sich dabei oft über 30 km von ihrem Geburtsnest, fliegen abends manchmal wieder nach Hause oder suchen sich einen Schlafplatz in der Nähe der Nahrungsgebiete, wo sie zusammen mit durchziehenden Störchen die Nacht verbringen. An diesen Plätzen können bei Einbruch der Dunkelheit manchmal ihre Ringe abgelesen werden, was uns via Vogelwarte eine Information über die Herkunft der Vögel ermöglicht.

==> vgl. http://www.pfalzstorch.de/daten/__fangrath_hilsendegen.pdf


Leider bergen die Schlafplätze immer noch Gefahren für die Störche. Gebäudeteile und Lampen sind i.d.R. unproblematisch.
Der Mast auf dem 2. Bild wurde gesichert, leider mit einer runden Sitzstange, die von Störchen nicht gern angenommen wird. In diesem Fall hier hat es funktioniert, es wurden aber an diesem Mast schon mehrfach Störche unterhalb der Sitzstange beobachtet, wo sie hochgradig gefährdet sind.
Das Sitzbrett (3. Foto) ist da schon besser. An diesem Mast waren schon mehrere Störche in den vergangenen Jahren umgekommen. Seit die Pfalzwerke das Sitzbrett montiert haben, ist hier nichts mehr passiert. Wenn sich aber mehrere Störche um diesen Platz streiten, kann es trotzdem passieren, dass einer unterhalb des Sitzbrettes einen Platz sucht. Bis jetzt sind dabei glücklicherweise nur Beinahe-Unfälle beobachtet worden.
Siehe auch ==> http://www.elsic.de/download/Pbl_Vogellandeplatz.pdf

Dagegen hat der Storch auf dem letzten Foto einen recht sicheren Platz gewählt. Bei der 110 KV-Leitung sind die Isolatoren so lang, dass ein an- oder abfliegender Storch keinen Kurzschluss verursachen kann. Übrigens kann man auf dem Foto am rechten Rand noch zwei der Sichtmarkierungen erkennen, die im Frühjahr von den Pfalzwerken angebracht worden sind. Im Gegensatz zu früheren Jahren ist bis jetzt kein Storch durch Leitungskollision in diesem Bereich ums Leben gekommen.
Je mehr Gefahrenpunkte entschärft werden, sowohl hier als auch in den Rast- und Überwinterungsgebieten, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass ein Jungvogel nach 2-3 Jahren heil wieder zurückkommt und sich zum Brüten niederlässt.

Montag, 6. August 2007

Impressionen von einem kleinen Ausflug in die Wässerwiesen




Klickbilder oben: Parapleurus alliaceus, Grüne Lauchschrecke


Klickbild: Blindschleiche auf dem Feldweg


Klickbild: die Spektive werden in Stellung gebracht, im Hintergrund stehen über 60 Störche auf einer bewässerten Wiese



Die Aufnahmen entstanden gestern gegen 17.30 Uhr.

Samstag, 21. Juli 2007

Storchenfest Bornheim (5. August 2007)

Wann? ==> Sonntag, 5. August 2007
Wo? ==> im und vorm Storchenzentrum, Kirchstraße 1, 76879 Bornheim (Pfalz)
==> Kleine Beschreibung der Anfahrt


Storchenfest in Bornheim mit Übergabe der „Kunst am Bau“

Nach einem erfolgreichen Storchenjahr – rund 90 Jungstörche sind in der Südpfalz flügge geworden – feiert die Aktion PfalzStorch am Sonntag, dem 5. August 2007 ihr Storchenfest in Bornheim.

Bereits um 8.30 Uhr startet mit Pirmin Hilsendegen am Parkplatz bei der Neumühle in Offenbach eine Exkursion zur Storchenbeobachtung in den Wässerwiesen. Dort dürften zu diesem Zeitpunkt noch größere Storchengruppen zu beobachten sein.
==> Karte vom Treffpunkt

Offiziell eröffnet wird das Fest um 11.00 Uhr am Storchenzentrum gegenüber dem Rathaus in Bornheim. Ortsbürgermeister Lothar Bach und der Vorsitzende der Aktion PfalzStorch, Dieter Hörner, werden dabei das von der Künstlerin Helga Sauvageot geschaffene Relief übergeben. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung von den Landauer Alphornbläsern.

Um 13.00 Uhr wird der stellvertretende Vorsitzende der Aktion PfalzStorch, Gerhard Postel, über die Brutsaison 2007 informieren, um 14.00 Uhr werden die Patenschaften für die Jungstörche vergeben. Ergänzt wird das Programm durch den Mundartpoeten Albert Keil. Von 13 bis 16 Uhr gibt es spannendes zum Thema "Rätselhaftes in der Natur" mit Umweltpädagogin Christiane Hilsendegen. Ganztägig wird eine von Edgar Schlee zusammen gestellte Fotoausstellung zum Thema „Storch“ gezeigt (Schwerpunkt mit der Brutsaison 2007) und um 16.00 Uhr hält Pirmin Hilsendegen im Obergeschoß des Storchenzentrums einen Vortrag zum Thema „Wiesenbewässerung im Queichtal“.

Für Speis und Trank sorgen die Mitglieder der Aktion PfalzStorch und des Vogelschutzvereins Bornheim, für musikalische Unterhaltung das Duo „Pfälzer Wind“.

Für die Jungstörche, die in den letzten Wochen flügge geworden sind, können Patenschaften gegen die Entrichtung einer Spende vergeben werden. Interessenten wenden sich bitte an den Vorsitzenden Dieter Hörner, Tel. 06348/7707 oder an Karin Hechler, Tel. 06341/53352.
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PROGRAMM

08.30 Uhr Pirmin Hilsendegen:
Storchenbeobachtung in den Wässerwiesen
Treffpunkt: Parkplatz Neumühle Offenbach (Datscha) ==> Karte vom Treffpunkt

11.00 Uhr Ortsbürgermeister Lothar Bach und Dieter Hörner:
Eröffnung mit Übergabe der „Kunst am Bau“
Musikalische Umrahmung durch die Landauer Alphornbläser

11.30 Uhr Mundartpoet Albert Keil:
„Pälzer Schnawwel-Art“, Gedichte rund um den Storch

ab 12.00 Uhr: Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen

13.00 Uhr Gerhard Postel:
Informationen zur Brutsaison 2007

13.00 – 16.00 Uhr Christiane Hilsendegen:
"Rätselhaftes aus der Natur" (Obergeschoß Storchenzentrum)

13.30 Uhr Mundartpoet Albert Keil:
„Pälzer Schnawwel-Art“, Gedichte rund um den Storch

14.00 Uhr Dieter Hörner:
Vergabe der Jungstorch-Patenschaften

16.00 Uhr Pirmin Hilsendegen:
Vortrag Wiesenbewässerung im Queichtal
(Obergeschoß Storchenzentrum)

17.00 Uhr Pirmin Hilsendegen:
Storchenbeobachtung in den Wässerwiesen
Treffpunkt: Parkplatz Neumühle Offenbach (Datscha) ==> Karte vom Treffpunkt

Edgar Schlee:
Ganztägig Fotoausstellung zum Thema "Weißstörche in der Pfalz", Schwerpunkt ist die Brutsaison 2007

Das Duo „Pfälzer Wind“ sorgt für musikalische Unterhaltung.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Freitag, 20. Juli 2007

Parasitismus

In den letzten Tagen kann man oft einen dritten Jungstorch im Nest sehen (wahrscheinlich stammt er aus dem 4er-Nest am Sportplatz), der auch von den Fütterungen profitiert. Was auf den ersten Blick "niedlich" wirken mag, muss man eigentlich als (Klepto)Parasitismus bezeichnen.

Dr. Fangrath schreibt dazu: "Das Körpergewicht der Jungen im Wirtsnest wird reduziert. Das Körpergewicht der verbliebenden Geschwister im Ursprungsnest steigt. Also eine echt egoistische Sache und nicht harmlos. Zumeist tritt der schwerste Jungvogel als Parasit auf ... nicht der Kleinste."


Klickbild: die zwei Jungstörche der Nestbesitzer und der "Schnorrer" betteln um Nahrung...

Samstag, 14. Juli 2007


Aktuelles Bild

Donnerstag, 12. Juli 2007

Unglückswoche!

1. Der anfangs recht harmlos wirkende Flugunfall des dritten Jungstorchs vom Kameranest der Storchenscheune Bornheim hatte leider fatale Spätfolgen: der Jungstorch ist gestorben! Die Todesursache ist nicht vollständig geklärt, wahrscheinlich gab es aber unerkannte innere Verletzungen. Grünlicher Kot deutet auf eine Fehlfunktion der Leber hin, eventuell durch eine Quetschung nach einem Anprall während des Flugunfalls.

2. Heute morgen ist einer der drei Jungstörche vom Kameranest der evangelischen Kirche bei einer seiner Flugübungen abgestürzt, er konnte nur noch tot vom Dach eines Nachbarhauses geborgen werden. Offensichtlich hat er sich beim Aufprall das Genick gebrochen.

3. Kurz nach dem rätselhaften Tod des männlichen Zeiskamer Altstorchs starb einer der beiden Jungstörche im Nest. Noch kurz vorher erschienen Beide vollkommen vital. Über die Todesursache kann man nur spekulieren. Die Zeiskamer Störchin ist OK, der einzige verbliebene Jungstorch wird noch hin und wieder gefüttert, fliegt aber schon ausgezeichnet und wird sicher in Kürze selbstständig sein.



In unserer Region stehen momentan ca. 90 Jungstörche vor dem gefährlichen Sprung ins eigene Leben...

Sonntag, 8. Juli 2007

Heuernte verzögert



Wegen des unbeständigen Wetters sind nach wie vor die meisten Wiesen noch nicht gemäht. Normalerweise setzt nach dem 15. Juni, dem Stichtag für die Förderprogramme, großflächig die Wiesenmahd ein. Wie man im ersten Bild aus den Hochstadter Wiesen erkennen kann, bieten Wiesen in diesem Zustand keine Nahrung mehr für Störche. Sie sind zur Zeit eher auf Äckern, an Straßenrändern oder auf frisch gemulchten Stilllegungsflächen zu finden. Nur einzelne, risikofreudige Landwirte haben die beiden prognostizierten Schönwettertage gestern und heute zur Heuernte genutzt. Kein Wunder, dass die Störche dort immer zu mehreren auftauchen (2. Foto bei Ottersheim).
Wenn das Wetter in den nächsten Tagen weiter so instabil bleibt, ist zu befürchten, dass mancherorts die ersten Sommerbewässerungstermine ausfallen müssen, denn zuerst müssen die Wiesen abgeerntet sein.

Hochstadter Wiesen



Das Männchen auf den Hochstadter Wiesen, das im Frühjahr zeitweise mit der Kamerastörchin aus Bornheim liiert war, ist seit einiger Zeit wieder in weiblicher Begleitung. Doch für eine Brut ist die Uhr in diesem Jahr endgültig abgelaufen, möglicherweise war die Dame (unberingt) auch zu jung zum Brüten. 2008 ist auch noch ein Jahr ...

Zeiskamer Mühle

Das Männchen vom Storchennest bei der Zeiskamer Mühle (Kameranest 2006) wurde vor einer Woche etwa 200 m vom Nest entfernt tot aufgefunden. Er war wohl schon einige Tage tot. Die Todesursache war nicht erkennbar, die Leiche wurde nach Koblenz zur Untersuchung gebracht.
Die beiden Jungen sind etwa 70 Tage alt und fliegen schon ihre Runden. Ihre Mutter wird sie wohl problemlos versorgen können, bis sie ganz selbständig sind.
Der Storchenmann, 2001 in Neuburgweier bei Karlsruhe geschlüpft, hatte in diesem Jahr bereits zum 5. Mal auf bzw. bei der Zeiskamer Mühle gebrütet, 10 seiner Jungen wurden flügge. Trauriges Ende eines erfolgreichen Storchenlebens.

Kim Knickbein und der fremde Jungstorch...


Ein fremder Jungstorch macht sich heute morgen im Nest auf der Storchenscheune bequem. Das passt einem der jungen Nestbesitzer gar nicht und zwickt ihn hier mal ordentlich am Hals. Wär ja ein Ding, wenn hier jeder einfach mal so ohne Anmeldung vorbeischaut! ;-)



Kim Knickbein in Aktion: die Klasse 3a aus Bonn-Buschdorf und Frau Hornef hat diesen Namen vergeben, sie sind Paten vom Jungstorch mit den beiden Endziffern 70 (Nummer hier im Bild mit etwas Phantasie zu erkennen ;-) - Hier reicht es Kim Knickbein, dass der Besucher sich immer noch in "seinem" Nest rumlümmelt und langt noch ein bisschen kräftiger zu. Der vorwitzige Gast lässt sich aber nicht beirren und fliegt erst 20 Minuten später ab. Tja, in der Ruhe liegt die Kraft ;-)



Klickbild: 7 Minuten später ist Kim Knickbein bei der Gefiederpflege. Der Gast darf doch noch ein bisschen bleiben, soll er doch liegenbleiben, der Faulpelz. Und außerdem haben wir einen schönen sonnigen Sonntagmorgen und wollen uns nicht so arg die Laune vermiesen (aber das Zwicken hat trotzdem viel Spass gemacht... ;-)


Liebe Grüße aus der Pfalz an die Paten in Bonn...!

Ich steh auf dich...







Klickbilder: alles klar bei den "Youngsters am "Sportplatznest"...


Der Patient
Dem Patienten aus Kameranest 1 geht es leider noch nicht besser :-(
In der kommenden Woche wird er wieder vom Tierarzt untersucht. Der Jungstorch ist bei weitem noch nicht in der Lage, sein rechts Bein zu belasten, kann für den Flugstart nicht abspringen. Auch wenn wir ihm nichts mehr wünschen, so bald wie möglich in Freiheit zu leben: eine Freilassung zum aktuellen Zeitpunkt ist noch nicht zu verantworten.

Dienstag, 3. Juli 2007

Bornheimer Jungstorch mit Verletzung am Fuß/Bein

Mit dem Fliegenlernen ist es nicht immer so leicht...:

Kürzlich machte der dritte Bornheimer Jungstorch (Endziffer der Beringung: xx72) bei einem seiner ersten Ausflüge leider eine Bruchlandung und fand sich ca. 150 Meter vom Nest mitten auf der Bornheimer Hauptstraße wieder, er muß sich dabei eine kräftige Verstauchung/Zerrung am Bein/Fuß zugezogen haben. Er konnte sich nicht mehr kräftig genug vom Boden abstoßen und dadurch auch nicht mehr starten. Er wurde von uns in der Pflegestation aufgenommen.

Eine Untersuchung durch den Tierarzt ergab: der arme "Bruchpilot" hat sich zum Glück doch nichts gebrochen!

Der junge Storch kann den rechten Fuß zur Zeit aber noch nicht fest aufsetzen und wird von uns bis zur Besserung in der Pflegestation versorgt und beobachtet. Wir hoffen, dass das rechte Bein schnell wieder besser wird, denn er soll so bald wie möglich wieder in die Freiheit entlassen werden. In seinem aktuellen Gesundheitszustand wäre es aber noch nicht zu verantworten! Ansonsten erscheint er vollkommen unversehrt, frißt gut usw.

Wir bedanken uns für die vielen Anfragen wegen "dem dritten Storch", über das weitere Schicksal werden wir natürlich berichten!
Wenn Sie an einer Patenschaft für den kleinen "Bruchpiloten" und eins seiner beiden Geschwister auf dem Nest der Storchenscheune Interesse haben: wir werden in Kürze auf dieser Seite alle weiteren Infos zu einer möglichen Patenschaft geben...

Für einen der Jungstörche wurde schon eine Patenschaft vergeben, wir werden darüber berichten...


Ihre Aktion PfalzStorch!

Sonntag, 1. Juli 2007

Kleiner Besuch in der Südwestpfalz

Während sich in den vergangenen Jahren in der Süd- und Vorderpfalz etliche Weißstorchpaare angesiedelt haben, so sieht es in der West-, Südwest- und Nordpfalz noch sehr lückenhaft aus. Ein besonders erfreuliches Ereignis war daher die spontane Ansiedelung eines Wildpaares im Hornbachtal (Landkreis Südwestpfalz, ca. 50 km Luftlinie westlich von Bornheim), mitten auf einer fast 9 Hektar großen Naturschutzfläche des NABU Zweibrücken ("Mauschbacher Bruch"):


Klickbilder: auf dem Weg zum Neststandort trifft man auch auf Pferdekoppeln und Milchviehwirtschaft. Leider gibt es auch in dieser Gegend immer weniger Milchbauern! Für den Weißstorch bedeuten (Silage)Mahd und Beweidung wichtige Elemente zur Offenhaltung der potentiellen Nahrungsreviere.

Neststandort:




2006 gab es die Erstbrut mit zwei Jungstörchen, dieses Jahr sind drei Jungstörche im Nest. Die Talwiesen zwischen Hornbach und dem großen Biolandbetrieb "Hofgut Kirschbacher Hof" waren früher wohl alle als Wässerwiesen bewirtschaftet, Teile der Infrastruktur (Be- und Entwässerungsgräben) sind mit etwas Übung im Satellitenbild zu erkennen:

Klickbild: ehemalige Grabenstrukturen zur Wiesenbe- und Entwässerung im Satellitenbild.

Die ehemaligen Wässerwiesen im Bereich der NABU-Fläche sind durch Nutzungsaufgabe mittlerweile in wesentlichen Teilen in eine Hochstaudenflur übergegangen. Zur Offenhaltung der Landschaft wurde daher kürzlich damit begonnen, die Fläche mit schottischen Hochlandrindern zu beweiden.


Hofgut KirschbacherHof
Der "KirschbacherHof" (Gesamtfläche von ca. 414 Hektar) ist Teil des Wiederansiedlungsprojektes der Aktion PfalzStorch, siehe "Störche" auf der Webseite des Betriebes. Das beeindruckend Hofgut hat eine lange Geschichte, u.a. befand sich hier in der Zeit von 1784 bis 1786 eine herrschaftliche Porzellanfabrik. Es befindet sich seit 1993 im Besitz der Familie Götz und wird nach den Richtlinien des biologisch-organischen Landbaus bewirtschaftet und ist Mitglied im Bioland-Verband.
Der Kirschbacherhof ist nur 3 km Luftlinie vom neuen Neststandort entfernt und wir hoffen, dass sich auch hier bald wieder ein Wildstorchpaar niederläßt, so wie 2002 bis 2005! Wir danken an dieser Stelle Herrn Götz ganz herzlich für seinen jahrelangen Einsatz für den Weißstorch in dieser Region!
Auch durch die Limousin-Herdbuchzucht (die ca. 80 Tiere umfaßt) trägt der Kirschbacherhof in einem erheblichen Maß zur Bewirtschaftung des Grünlandes im Hornbachtal bei. Gemähte oder gemulchte Wiesen bzw. Mähweiden bedeuten für den Weißstorch: besserer Jagderfolg.

Kulturtip: das ehemalige Kloster Hornbach

Klickbild: ein Teil des ehemaligen Klosters Hornbach, heute ist hier z.T. ein Hotel integriert. Das Kloster Hornbach ist Teil der Pfälzer Jakobswege nach Santiago de Compostela.


Vom großen Dom zu Speyer (UNESCO Weltkulturerbe) (22 km Luftlinie von Bornheim) führt eine vom Pfälzerwald-Verein markierter Jakobsweg über Neustadt/Weinstraße in den Pfälzerwald. Von dort führt er nach Johanniskreuz, dann über die Sickinger Höhe zum Grab des Hl. Pirminius im ehemaligen Kloster Hornbach an der französischen Grenze. Mittlerweile ist auch eine südliche Route durch den Pfälzerwald nachgewiesen und eine Anbindung an französische Pilgerwege erfolgt. In Sichtweite des Speyerer Domes steht eine ==> große Jakobspilger-Statue (Bild)

Donnerstag, 28. Juni 2007

Große Wiederfundliste der Aktion PfalzStorch online

Hier der Link: Wiederfundliste (pdf-Dokument)

In enger Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Radolfzell und seinem Leiter, Herrn Dr. Wolfgang Fiedler, stellen wir eine recht umfangreiche Wiederfundliste von Jungstörchen aus Rheinland-Pfalz als pdf-Dokument online. Um einen Mißbrauch der Daten zu vermeiden, stellen wir die eigentliche Ringnummer auf Wunsch der Vogelwarte nur in anonymisierter Form dar.

Wir danken der Vogelwarte Radolfzell ganz ausdrücklich für die ausgezeichnete Unterstützung!

Angaben auf der Wiederfundliste:

1. Beringungsort, z.B. "Bornheim [DECR, TK 6714]"; das Kürzel TK xxxx steht für die Meßtischblatt-Nummer, worauf der Beringungsort zu finden ist.
2. Jahr-Code, z.B. 2001-23; der sog. Jahr-Code in unserer Online-Liste besteht aus dem Jahr der Beringung (hier im Beispiel 2001), die nachfolgenden zwei Ziffern sind codierte Elememte aus der vollständigen Originalringnummer.
3. Fund- bzw. Ablesedatum, z.B. 7.9.2001
4. Ablese- bzw. Fundort, z.B. LAGUNA DE JELI, CHICLANA DE LA FRONTERA [ES60] Cádiz


Die scheinbar abstrakten Zahlen können doch eine Menge über das Leben des Storchs erzählen, z.B. Hochstadt* (DECR, TK6715) 1999-94 1.6.2006 Wiesbaden-Schierstein, Wasserwerk* [DEED, TK 5915)

Dieser Storch wurde also im Jahr 1999 im Bereich Hochstadt (Queichwiesen) geboren und im Alter von 7 Jahren auf dem Gelände des Wasserwerks Wiesbaden-Schierstein gesund abgelesen. Wer in der Liste in der Zeile eins vorher schaut, der wird eine zweite Ablesung dieses Storchs entdecken: 2.9.2000 V.R.S.U. LOS BARRIOS [ES60] Cádiz

Dieser einjährige Storch wurde also Anfang September bei Cadiz abgelesen, bis zu seiner nächsten Sichtung im Jahr 2006 vergingen 6 Jahre! Wo war er da? Wir wissen es nicht. Platz genug für StorchenReise-Phantasien...




Jungstorch-Patenschaft übernehmen?

Wenn Sie Interesse für eine Patenschaft eines Bornheimer Jungstorchs aus einem der Kameranester haben, dann schauen Sie bitte in den nächsten Tagen ins Nest-Telegramm bzw. auf die Kamera-Webseite. Hier finden Sie dann alle weiteren Infos! Bald tritt der Nachwuchs das Jahrgangs seine große Reise in den Süden an, die Übernahme einer Patenschaft ist auch die Hoffnung eines gesunden Wiedersehens. Mit einer angemessenen Spende für eine Patenschaft unterstützen Sie unsere umfangreiche Projektarbeit.

Wir haben es noch nie an die große Glocke gehängt: neben dem nachhaltigen und erfolgreichen Einsatz z.B. für die Reaktivierung der Wässerwiesen gehört auch die Versorgung/der Unterhalt der größten rheinland-pfälzischen Auffang- und Pflegestation für verletzte Weißstörche seit vielen Jahren zu unserer Arbeit. Wir konnten schon viele Dutzend geheilter Wildstörche wieder in die Freiheit fliegen lassen (nach Flügelbruch etc.), ebenso gehört die Versorgung von Storchen-Waisenkinder zu unseren regelmäßigen Aufgaben (siehe z.B. dieser aktuelle Fall), die wir dann auf die Auswilderung an einem abgelegenen Ort außerhalb Bornheims vorbereiten. Diese Pfleglinge ziehen dann zusammen mit den anderen Jung-Wildstörchen der Region frei in den Süden ab.
Es fallen alljährlich ganz erhebliche Futterkosten an, für die wir ohne staatliche Förderung aufkommen müssen. Auch das soll hier mal kurz Erwähnung finden...

EU klagt gegen Deutschland wegen unzureichender Ausweisung von Vogelschutzgebieten

Schuch: "Rheinland-Pfalz muss endlich Rechtssicherheit schaffen".

Mainz/Brüssel – Der NABU hat die heutige Entscheidung der EU-Kommission begrüßt, wegen der immer noch unzureichenden Ausweisung von EG-Vogelschutzgebieten in Deutschland den Europäischen Gerichtshof (EuGH) anzurufen. Das Verfahren 2001/5117 geht auf eine Beschwerde des NABU zurück, der detailliert nachgewiesen hatte, dass mehr als die Hälfte der Bundesländer ihre Verpflichtungen immer noch nicht vollständig erfüllt haben. Bereits im Jahr 1979 hatten sich die Mitgliedstaaten der EG mit der einstimmig verabschiedeten EG-Vogelschutzrichtlinie verpflichtet, die für bedrohte Vogelarten wichtigsten Schutzgebiete auszuweisen. Dies sollte eigentlich bis 1981 abgeschlossen sein. „In Rheinland-Pfalz ist die Ausweisung von EU-Vogelschutzgebieten bis heute nicht hinreichend erfolgt“, sagte der rheinland-pfälzscihe NABU-Vorsitzende Siegfried Schuch. Dies zeige die gemeinsame Analyse der rheinland-pfälzischen Naturschutzverbände BUND, GNOR und NABU eindeutig auf (gemeinsame Presseerklärung der Verbände vom 26. Juni 2007).

Laut Klageschrift der EU-Kommission haben vor allem Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Baden-Württemberg ihre Pflichten immer noch nicht erfüllt, während andere Länder wie z.B. Brandenburg und Sachsen in den letzten Jahren etliche Vogelschutzgebiete nachgemeldet haben. „Wer aus vermeintlicher Rücksichtnahme auf Landwirtschaft, Straßenbau oder Industrie die Ausweisung der Gebiete blockiert, hat die Richtlinie und die bisherigen Urteile des EuGH immer noch nicht verstanden“, so Schuch. Erst die Ausweisung der Schutzgebiete für das Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ schaffe Planungs- und Rechtssicherheit für Landnutzer, Kommunen und Industrie.

„Deutschland hat sich verpflichtet, EU-Recht umzusetzen und das Artensterben bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Die bisherigen Analysen zeigen deutlich, dass „Natura 2000“ mit den Vogelschutz- und FFH-Gebieten dazu einen entscheidenden Beitrag liefert - ohne die wirtschaftliche Entwicklung zu verhindern“, so der NABU-Vorsitzende.

Gerade im Vorfeld der UN-Vertragsstaatenkonferenz der „Konvention über biologische Vielfalt“ (CBD) im Mai 2008 in Bonn muss Deutschland seinen Beitrag zur Erhaltung der bedrohten Vogelarten leisten. Dazu müssten in Rheinland-Pfalz die wichtigsten Lebensräume für Rotmilan, Schwarzstorch, Rauhfußkauz, Steinschmätzer und Eisvogel als EU-Vogelschutzgebiete ausgewiesen werden. „Wer dies nicht tut, darf sich nicht wundern, wenn er von der EU-Kommission vor dem EuGH verklagt wird“.

Zur Abwendung dieser Klage bieten die rheinland-pfälzischen Naturschutzverbände BUND, GNOR und NABU dem Land Rheinland-Pfalz ihre Gesprächsbereitschaft an.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Pappel im Sturm umgestürzt, 3 Jungstörche gerettet

Am 30. Mai wurde durch eine Sturmboe am Illinger Altrhein bei Raststatt (Baden-Würtemberg) eine Pappelruine gefällt, auf der seit dem Orkan Lothar ein Storchenpaar seine Heimat gefunden hatte. Der morsche Stamm kippte samt den 5 Jungstörchen am Altrheinufer um.

Ein Jungstorch war leider tot, drei konnten gesund geborgen werden, der fünfte Storch blieb leider trotz intensiver Suche verschollen. Die Altstörche konnten sich noch in Sicherheit bringen.

Klickbilder: das verunglückte Nest mit den Jungstörchen und Eindrücke von der Rettungsaktion mit Holzkahn...








Nach der vorübergehenden Unterbringung bei der privaten Vogelhilfe von Pierre und Verena Fingermann kamen die drei Überlebenden in eine abseits gelegene Pflegestation der Aktion PfalzStorch, wo wir sie auf ihre Auswilderung vorbereiten.


Klickbild: das betroffene Storchenpaar auf Nahrungssuche



Klickbilder: hier war das Nest auf der Pappel noch in Ordnung...

Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Rainer Deible zur Verfügung gestellt.