Sonntag, 3. Juni 2007

Weißstorchforschung und Weißstorchschutz: Auszeichnung für Dr. Michael Fangrath

Der Bezirksverband Pfalz vergibt 2007 einen Anerkennungspreis für besonderen Einsatz im Umweltschutz an Herrn Michael Fangrath. Die Auszeichnung findet am Montag, 25. Juni 2007, 14 Uhr im großen Festsaal des Hambacher Schlosses statt, die Preisverleihung nimmt Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder vor.

Einsatz für Wässerwiesen
Der promovierte Biologe Fangrath aus Ottersheim bemüht sich seit neun Jahren um die Reaktivierung der Wässerwiesen und die Erforschung ihrer ökologischen Bedeutung (Untersuchungen zur Nahrungsökologie etc.).
Er arbeitet u.a. mit Landwirtschaft, Kommunen, Aktion PfalzStorch, Landespflegeverband Südpfalz sowie NABU und dem Naturschutzverband Südpfalz zusammen. Die Wiesenbewässerung stellt nicht nur eine erhebliche Förderung der Lebensgrundlagen des Weißstorchs dar (deutliche Steigerung der Nachwuchszahlen!), sondern sie fördert auch seltene Fischarten wie z.B. den Schlammpeitzger (der vor allem von der Reaktivierung der Grabensysteme profitiert), Amphibien, Libellen etc. .


Klickbild: M. Fangrath erklärt Exkursionsteilnehmern die Funktionsweise der Wiesenbewässerung

Ein zweites Schwerpunktgebiet seiner wissenschaftlichen Arbeit waren Untersuchungen, die sich intensiv mit Stromtod an Mittelspannungsmasten sowie Kollisionstod an Hochspannungsleitungen beschäftigten:


1. Vermeidung von Elektrotod an Mittelspannungsmasten
Er kartierte auf 40 qkm im Einzugsbereich der Queichwiesen die Mittelspannungsmasten und kategorisierte sie im Hinblick ihren Nachrüstbedarf (Bundesnaturschutzgesetz § 53)

2. Anflugsanalysen am Mast

Herr Fangrath analysierte per Foto und Video die Anflugsphase von Weißstörchen an gefährlichen Masten und trug damit zum besseren Verständnis von künftigen Vermeidungsstrategien bei. Mastkonstruktion, Weißstorch-Flügelgeometrie und die Beinhaltung während der Landung müssen ganzheitlich betrachtet werden.

3. Vermeidung von Kollisionstod an Hochspannungsleitungen

Hier wurden über fast 5 Jahre videogestützte Durchflugsanalysen vor allem im Bereich der 110kV-Trasse der Offenbacher Niederwiesen vorgenommen. Basierend auf seinen Analysen kam es durch die gleichzeitige Kooperationsbereitschaft der Pfalzwerke AG zu einer großen Markierungskampagne auf 1.4 Kilometer Länge und sämtlichen StromLeiterbahnen sowie dem oberen Null-Leiter. Hier wurde technisches Neuland beschritten: weder in Deutschland noch in Europa wurde jemals ein Hochspannungstrassenabschnitt so konsequent im Hinblick auf Kollisionsschutz umgerüstet. Insgesamt wurden in diesem Pilotprojekt fast 1000 große Markierungskörper montiert. Wir haben mehrfach im Nest-Telegramm über die Markierungsaktion berichtet.

Seine Initiativen sind auch für den Schutz anderer seltener Vogelarten bedeutsam (Kollisionstod: Enten, Gänse etc., Stromtod: Greifvögel, Eulen etc.)


Klickbild: M. Fangrath bei Ringablesung und Verhaltensbeobachtung

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

CONGRATULATIONS!!!!!!! TO MR. FANGRATH. BEST REGARDS FROM POLAND. Iwona aus P.

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Fangrath, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Auszeichnung. Alles, was Sie für den Umweltschutz und besonders auch gegen den Kollisionstod der Störche an Hochspannungsleitungen getan haben, verdient einen ganz besonderen Dank. Mit freundlichen Grüssen, Moni