Mittwoch, 11. April 2007

Nest B2 (Dachnest evangelische Kirche Bornheim)

ACHTUNG ÄNDERUNG, Stand 12.15 Uhr
Die unten angekündigte Bergung des Geleges muß verschoben werden! Wir halten Sie auf dem Laufenden!
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Seit dem 9. April ist das Storchenweibchen vom Dachnest der evangelischen Kirche verschollen. Es wurde zuletzt gegen 13.15 Uhr im Nest gesehen. Wir archivieren alle Kamerabilder auf einem PC und sind dadurch in der Lage, zuverlässige Aussagen über die Nestvorgänge zu machen. Wir haben leider keine Informationen über den Verbleib der Störchin und es kann mit großer Sicherheit angenommen werden, daß hier ein schwerwiegender Unglücksfall vorliegt. Entweder ist der Storch tot oder so schwer verletzt/erkrankt, daß er nicht mehr zum Nest zurückkehren konnte. Einfach so verläßt kein Brutvogel sein Gelege! Der seitdem ununterbrochen im Nest ausharrende Storch ist also das beringte Männchen.

Wie geht es weiter?

Es gibt verschiedene Varianten des weiteren Vorgehens:

1. Man beläßt die Eier im Nest. Das Männchen wird irgendwann das Gelege aufgeben (zuerst kurze Pausen zum Trinken und Futtersuchen, dann immer länger). Eventuell verpaart sich das Männchen sogar noch dieses Jahr mit einem zweiten Weibchen und es kommt zu einer neuen Brut. Die Eier würden in diesem Fall mit Sicherheit absterben und irgendwann als störende Fremdkörper aus dem Nest geworfen.

2. Man "rettet" das Gelege und läßt es entweder durch Storchen-Ersatzeltern (2a) oder durch Menschenhand (2b) aufziehen. Variante 2a ist mit Sicherheit besser als 2b.


Nach Absprache mit der oberen Naturschutzbehörde (SGD Süd) haben wir uns dazu entschlossen, heute ab ca. 13 Uhr/13.30 Uhr das Gelege mit Hilfe der Offenbacher Feuerwehr bergen. Die Eier sollen dann einem flugunfähigen (durch frühere Verletzung bedingt) Storchenpaar im Landauer Zoo untergeschoben werden, das derzeit ein eigenes Gelege ausbrütet. Aber: dieses Paar legt seit Jahren nur unbefruchtete Eier, es sind noch nie Küken geschlüpft!

Wir haben uns zur Variante 2a entschlossen, weil das "Pflegepaar" eine viel artgerechtere Aufzucht garantiert, als es jemals durch Menschenhand geschehen könnte! Je weniger die Störche in ihrer Jugend mit Menschen in Berührung kommen, desto besser.

Unser Ziel ist in jedem Fall aber die Auswilderung dieser Jungstörche! Das Gehege ist nach oben offen, sie könnten also nach und nach selbstständig auf die Wiesen im Osten von Landau fliegen, eventuell käme auch eine Auswilderung direkt am Rand eines Wiesengebietes in der Südpfalz in Betracht.

Wir werden im Nest-Telegramm natürlich über den Fortgang der Ereignisse berichten!


Ihre Aktion PfalzStorch

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Soeben um 14,52 h waren auf dem Nest B2 doch 2 Störche zu sehen, da scheint doch alles wieder in Ordnung zu sein, oder?

Anonym hat gesagt…

Ich sehe 8m 19:52 auch zwei...

Anonym hat gesagt…

so ist es, weniger ist oft mehr...siehe auch Bornheim 1, dort scheint sich auch alles wieder normalisiert zu haben...die Natur hilft sich oft selbst am besten und es ist besonnenheit gefragt...alles Gute für die Störche