Die erkrankte Störchin hat seit dem 3. April, 9.07 Uhr, das Nest nicht mehr verlassen. Die ersten Symptome waren: Kopf nahezu dauerhaft und teilweise sehr stark nach links gedreht, rechtes Auge geschlossen, gegen Abend des 3. April war dann auch das linke Auge fast immer geschlossen. Auffallender hellbrauner Belag auf dem Schnabel, vermutlich durch vertrocknetes Sekret. Gegen Abend des 3.4. wurde beeobachtet, daß der Storch die Tendenz hat, sich mit geschlossenen Augen im Kreis zu drehen ("Manegesymptom")
Nacht vom 3. auf 4. April: entgegen der bisherigen Gewohnheit dieses Paares gibt es keine Brutablösung des Männchens, Störchin steht mit nur sehr kurzen Unterbrechungen die gesamte Nacht mit nach links gedrehtem Hals auf dem Nest, Kopfgefieder leicht abgespreizt (Hinweis auf Fieber?).
4. April: im Laufe des Tages verändert sich das Krankheitsbild deutlich. Der Kopf wird mehr und mehr in der Normalposition gehalten, ebenso kein Drehen im Kreis mehr beobachtet. Gegen Morgen verläßt das Männchen fast 4 Minuten das Nest, ohne daß das Weibchen wie üblich das Gelege übernimmt. Steht mit geschlossenen Augen apathisch auf einem Fleck. Um 7.41 Uhr kommt es erstmals wieder zum Brutwechsel, wird um 10.56 Uhr vom Männchen abgelöst. Oberhalb des rechten Auges erscheint ein dunkler Fleck, der sich im weiteren Verlauf als bedeutende Sekret-Austrittsstelle entpuppt. Deutlich sichtbare Schwellung genau unter dem dunklen Fleck. Storch hält weiterhin beide Augen fast dauerhaft geschlossen. Erfolgreicher Brutwechsel um 13.26 Uhr, Weibchen wendet die Eier offensichtlich im üblichen Zeitintervall. Brutübernahme durch das Männchen um 17.45 Uhr. Am Nachmittag wird der Hals zeitweise wieder stark nach links gedreht, linkes Auge aber längere Zeit wieder offen. Gegen 17.47 Uhr putzt sich das Weibchen erstmals seit 34 Stunden wieder, allerdings nur für kurze Zeit. 19.54 Uhr zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder ein Bild, auf dem das Paar beim gemeinsamen Klappern zu sehen ist. Rechtes Auge einige Zeit geöffnet. Allgemeiner Gesundheitszustand erscheint heute Abend gegenüber dem Morgen nicht verschlechtert, sondern ganz leicht stablisiert.
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5 Kommentare:
hat sie´s vielleicht überstanden??!! 22,24 h 4.4.07 sie steht, Brutwechsel, linkes Auge geöffnet, hoffentlich geht alles gut...
Nur zur Sicherheit... 3. März ist doch ein Schreibfehler,oder?
Ich danke Martin G. für die Informationen! Zeitnah, ausführlich, sachlich und professionell!
Jetzt können wir nur hoffen.Miteinander.
Danke für die schnellen Berichte über den Gesundheitszustand unserer Hübschen
Es ist schön zu sehen und zu lesen, wie es langsam bergauf zu gehen scheint
Halte durch und bleib uns erhalten !!!
Im Nachhinein kommt mir der Tip auf Gasbrand ein bisschen schnell diagnostiziert vor. Könnte es nicht sein, dass sie durch den vermuteten Schnabelhieb eine Gehirnerschütterung davon getragen hat? Die Schwellung wird wohl eine Reaktion des Körpers auf die Verletzung sein, die natürlich auch Erreger in die Wunde gebracht haben könnte. Das ist bei uns Menschen ja nicht anders. Ich hoffe sehr, dass das "unternehmungslustige Weib" nicht dafür büßen muss, und die Sache gut ausgeht.
Ich würde gern wissen, wie lange die Störchin ohne zu trinken und zu essen auskommt - sie sieht schon richtig mager aus. Hat man schon darüber nachgedacht, wie man sie an Futter und Wasser bringen könnte ??
Schön ist es zu sehen, dass sie sich jetzt schon immer intensiver putz und bewegt
Danke für Eure Antwort bezüglich meiner Fragen
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