Mittwoch, 4. April 2007

Erste Krankheits-Ferndiagnose bei Störchin B1





Klickbilder

Dr. Michael Fangrath hat nach eingehender Beobachtung mit einem Spektiv im rechten Kopfbereich einen massiv entzündeten Bereich identifiziert. Beschreibung: deutlich hornartige Ausstülpung (wie ein großer Rundknopf) der Haut, schwarze Farbe, Gefieder in diesem Bereich abgespreizt. Beidseitig starke Sekretbildung in den Augen.

Im schlimmsten Falle handelt es sich um ein Gasödem, auch clostridiale Myonekrose oder Gasbrand.
Gasbrand wird durch den äußerst gefährlichen Erreger Clostridium perfringens verursacht, ein BAKTERIUM, das unter Sauerstoffabschluß Gewebe zerstört. In einigen großformatigen Webcambilder ist deutlich zu sehen, wie sich über dem rechten Auge ein Art Horn, eine Wölbung gebildet hat.

Es kann natürlich auch eine andere Infektion vorliegen. Eine exakte tiermedizinische Beurteilung ist per Ferndiagnose nicht möglich.

Interessant: Dr. Fangrath hatte in den verg. Tagen das Weibchen in unmittelbarer Nähe vom Männchen gesehen, das in den Hochstadter Wiesen sein Nest hat, sie hat es wohl immer noch nicht aufgegeben, mit ihm "anzubandeln". Dieser Storch ist teilweise auch gegen interessierte Weibchen sehr aggressiv und es erscheint nicht unwahrscheinlich, daß die aktuelle Entzündung von einem Schnabelhieb stammt. Dabei wären die Erreger unter die Haut eingebracht worden.

Die seit heute Morgen sichtbare schwarze Stelle über dem Auge, genau im Bereich der Wölbung kennzeichnet den Ort, wo ein Schnabelhieb den Kopf traf, dort tritt gegenwärtig Wundsekret aus, das an der Luft zu einer schwärzlichen Masse erstarrt.

Für das weitere Vorgehen gibt es nun einen klaren Plan, wobei allerdings ungewiß ist, ob wir das Weibchen überhaupt werden retten können. Aktuell ist der Storch aber noch deutlich zu vital um auszuschließen, daß er bei unserer Annäherung ans Nest wegfliegt. Sollte er abfliegen und an uns unbekannter Stelle landen, wäre er mit Sicherheit verloren. Sollte er beim Abflug zu schwach sein und abstürzen, dann wird er sicher schwere oder gar tödliche Bruchverletzungen davontragen. Wir müssen also versuchen, genau den Moment abzupassen, wo er so geschwächt ist, daß wir ihn für eine tiermedizinische Behandlung entnehmen können.

Wir werden später diejenigen Stimmen der Kamerazuschauer kommentieren, die offen fordern, daß man auch in diesem Fall die Natur Natur sein lassen und den Storch sterben lassen sollte. Unser Weg wird es in diesem Fall jedenfalls nicht sein.

Ergänzung
Daß die Ursache in der Verletzung über dem rechten Auge zu suchen ist, erklärt auch die Tatsache, daß gestern zuerst genau dieses Auge dauerhaft geschlossen wurde. Die starke Halsdrehung nach links ist zu verstehen, wenn man folgenden Kommentar auf dieser Seite liest: "Leiden Vögel an einer Erkrankung der Ohren, tritt mitunter ein starkes Verdrehen des Kopfes auf. (...) so im Kopf zu einem erhöhten Druck führen, dem der Vogel durch Verdrehen des Kopfes zu lindern versucht."

Das kann natürlich auch für andere entzündliche Prozesse im Kopfbereich gelten. Die Drehung des Kopfes erfolgt dann also in der entgegengesetzten Richtung zum Entzündungsherd. Rechts Entzündung => Drehung des Kopfes nach links. Mittlerweile werden die Toxine des Bakteriums wohl schon weite Gewebsbereiche im Kopf "geflutet" haben, sodaß der Storch nicht mehr eine scharfe Trennung von links= beschwerdefrei und rechts = Sitz der Beschwerden trennen kann. Vielleicht wird deshalb der Kopf mittlerweile fast wieder gerade gehalten.

14 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nein, zu diesen "Naturfreunden" werden wir nicht gehören. Wenn die Störchin zu retten ist mit menschlicher Hilfe, dann doch bitte...Immerhin hat sie schon einige Jahre an dieser Stelle gebrütet und ist wieder dabei, die Brut wäre doch auch verloren. Und sie hat uns "beobachtenden" Zuschauern aus einer Gegend wo keine Störche mehr anzutreffen sind, schon soviel Freude bereitet......

Anonym hat gesagt…

Wenn es ohne zusätzliche Gefährdung der Störchin möglich ist, sie zu behandeln, dann bin ich dafür, das auch zu tun! Obwohl sie ein Wildtier ist, lebt sie nicht irgendwo in der Wildnis, sondern mitten unter uns und deshalb fände ich es schlimm, sie einfach ihrem Schicksal zu überlassen.

Anonym hat gesagt…

Meine Meinung, wenn es geht soll die Störchin geholfen werden.
Wendy

Anonym hat gesagt…

Ich finde es absolut richtig, dass der Störchin geholfen werden soll.
Beim Artenschutz geht es auch um die Rettung einzelner Tiere.
Ich wünsche viel Glück bei dem Vorhaben !!!
Simone

Anonym hat gesagt…

Ich bin auch dafür das die Störchin geholfen werden soll, dazu bin ich auch bereit zu spenden und das werde ich tun nur BITTE BITTE rette doch ihr Leben.

Anonym hat gesagt…

FRAGT DOCH NICHT OB MAN HELFEN SOLLTE -- HELFT DOCH BITTE BITTE.
Es sind so schützenswerte Kreaturen
dass man nicht lange überlegen sollte

Anonym hat gesagt…

Habt Ihr inzwischen schon etwas erreicht bei einem Tierarzt ????
Ich würde so gerne etwas tun - nur was??? Teilt uns allen doch biite mit, was wir aussenstehenden machen können
Eva aus Mittelhessen

Anonym hat gesagt…

Keine Frage die Störchin soll geholfen werden.

Anonym hat gesagt…

Wenn es die Zeit zulässt Ihr zu helfen Ohne sie unnötig in Gefahr zubringen Tut es Bitte unbeding.Sie ist schliesslich auch ein Geschöpf Gottes.
Falls es nicht machbar ist so könnte wenigstens versucht werden die Eier weiter zu brüten.

Anonym hat gesagt…

Helfen wo zu helfen ist ! Und erlösen von Qualen wo nicht mehr zu helfen ist! Anderen Wildtieren die Verletzt sind wird ja auch geholfen um sie dann wieder FREI zulassen oder um sie zuerlösen !

Anonym hat gesagt…

Bitte rette das Leben die Störchin weil jedes Wesen auf der Erde ist wie ein Wassertropfen.Jeder Wassertropfen fürt zu einem Fluß und jeder Fluß zum Ozean.

Anonym hat gesagt…

Klar ist die Störchin ein Wildtiere und Natur ist grausam....d.h. doch nicht, dass man nicht trotzdem medizinisch eingreifen kann, wenns geht. Wir beeinflussen ständig unsere Umwelt, einem Tier zu helfen, dessen natürliche Umwelt wir ziemlich zerstört haben ist einfach ein weiterer Eingriff.
Kathrin aus Wolfegg

Anonym hat gesagt…

Fragt nicht, tut einfach! Es heisst zwar, man solle nicht immer (helfend) eingreifen, aber wer dennoch helfen möchte, soll es tun ohne gross zu fragen! Ich hoffe für die Störchin, dass die Hilfe nicht zu spät kommt und sie überleben wird.
Auch hoffe ich, dass ihr für das Gelege etwas tun könnt.

Halt durch, Störchin FRS 2823

Anonym hat gesagt…

Retten eines Tieres, das in der Natur lebt und den Menschen Freude bereitet und dazu noch der Umwelt nützt ist mit Sicherheit nicht verkehrt
Also rettet SIE bitte