Samstag, 21. April 2007

B1: erstes Ei angepickt

Das erste Küken in Nest B1 will raus! Es hat damit begonnen, die stumpfe Seite vom Ei zu öffnen. Im Großformatbild ist das entscheidende Detail gut zu sehen:

Klickbild: der Pfeil zeigt auf die Öffnung im Ei

Schwere Arbeit für die Küken: mehrere Stunden dauert es, sich aus dem Ei ins Leben zu schaffen! Die Alttiere sind aber schon vorher informiert, denn lange vor dem Schlupfakt steht das Küken in Lautkontakt mit einem seiner Eltern und meldete quasi seine baldige Ankunft. Ursache ist die Lautverständigung des Küken mit seinen Eltern durch die Eischale hindurch. Aus der Eierschale befreien muß sich jedes Küken aber selbst.

Nur ein wichtiges Werkzeug hat das kleine Störchlein: den Eizahn.

Der Eizahn ist ein recht unscheinbares Gebilde an der Spitze des Oberschnabels. Mit Hilfe dieser Struktur wird die Schale Millimeter für Millimeter am stumpfen Pol des Eies (dort liegt der Kopf des Kückens), durchbrochen. In winzigen Stücken drückt das Küken dann keilförmige Stücke aus der Schale heraus und dreht sich dabei langsam um seine Längsachse. Nach einer kompletten Drehung ist der stumpfe Pol des Eies abgelöst. Dann kommen zuerst die Beinchen aus dem Rest der Eischale heraus. Übrigens: Eierschalen von geschlüpften Vögeln kann man daran erkennen, daß der stumpfe Pol des Eies kreisförmig und sägezahnartig vom Rest des Eies abgetrennt ist.

Ein Storchenei: ca. 73 mm lang, hat einen Durchmesser von ca. 51 mm und wiegt ca. 115 Gramm. Ein frisch geschlüpftes Küken hat ein Gewicht von ca. 70-75 Gramm. Schlank, feucht und glänzend: so sieht es am Anfang aus. Erst durch das wärmende Gefieder seiner Eltern beginnt es zu trocknen und die flaumigen Dunenfedern bauschen sich auf. Jetzt kann man sich kaum noch vorstellen, dass dieses "große" Küken vor kurzem noch Platz im Ei gefunden hat...



Mit Ausdauer wurde Tag um Tag und Nacht für Nacht gebrütet, mindestens 46.000 lange Minuten. Dabei wurden die Eier ca. 2.300 Mal vorsichtig gewendet und die Partner lösten sich ungefähr 400 Mal beim Brüten ab. Das sind grobe Richtwerte...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Martin, das ist ja ein interessanter Beitrag! Da faellt mir nur ein Satz aus einem Gedicht ein: "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne".
Gruss, Moni

Unknown hat gesagt…

TOLL!!!
KONNTE DIE GUTEN INFOS GLEICH FÜR MEINEN VORTRAG BENÜTZEN.
DANKE!!

LIEBE GRÜSSE
LUKAS